Von wegen Märzfrühling

Sturm und Schnee bleiben wetterbestimmend

Die Prognosen lassen es wintertechnisch weiterhin krachen. Erst zum Ende der nächsten Woche keimt ein bisschen Hoffnung an der Frühlingsfront. Jedoch könnte die Entwicklung durchaus auch in einer Grenzwetterlage gipfeln – mit reichlich Überraschungspotenzial.

Wochenende mit Unlust-Faktor

Prognose, Vorhersage: Höchstwerte am Sonntag, 5. März 2023
Die eisigen Nächte ebben am Wochenende ab - kalt und ungemütliche bleibt es aber weiterhin

Sonnenschein und Frühlingsfeeling mit 15 Grad und mehr – definitiv ein Clip aus der Wunschabteilung. Denn die meteorologische Realität tischt uns am Wochenende ein ganz anderes Menü auf. Als Vorspeise serviert die Wetterküche eine Kaltfront, gefolgt von kalter Polarluft und Schnee zum Abgang, der uns auch in der nächsten Woche begleiten dürfte. Das Ganze wird untermalt von einem lebhaften, teilweise auch stürmischen Wind und nasskalten bis spätwinterlichen -1 bis 9 Grad.

Sturm und Glätte spielen mit

Vor allem Nordosten sowie im Bereich der Mittelgebirge mischen sich immer öfter Schneeregen oder Schnee unter – mit entsprechender Glättegefahr. Und nachts kann es bei Werten um oder unter 0 Grad sowieso streckenweise rutschig werden. Am längsten freundlich bleibt es zuvor noch im Süden. Der Wind weht besonders in Schauernähe sowie generell an der Küste und auf den Bergen stürmisch mit der Gefahr von Sturmböen.

Och, ne, (Sch-)nee-Prognosen wollen Winter

Vorhersage und Prognose: Wahrscheinlichkeit für eine geschlossene Schneedecke in Deutschland am 8. März 2023
Schnee oder Schneeregen dürften uns mindestens noch im ersten Märzdrittel beschäftigen

Auch wenn die Entwicklung beim Schnee weiterhin mit großen Unsicherheiten einhergeht, so bleiben die Optionen aufs Winterweiß grundsätzlich erhalten. Insbesondere das Kanadische und das Europäische Wettermodell haben hier weiterhin ziemlich winterliche Vorstellungen – mit einer zum Teil dicken Schneedecke bis in tiefe Lagen.

Grenzwetterlage zum Ende nächster Woche

Prognose und Vorhersage der Tiefstwerte in der Nacht zum 9. März 2023
Vor einer möglichen Milderung stehen zuerst wohl noch Bibbernächte

Bei so vielen Unsicherheiten in puncto Schnee verwundert es nicht, dass die Genauigkeit der Vorhersagen für das Ende der kommenden Woche ebenfalls nicht allzu groß ist. Eine durchaus plausible Variante liefert hierbei aber beispielsweise das Amerikanische Wettermodell, das mit einer Grenzwetterlage liebäugelt. Also mildere Luftmassen mit Frühlingsambitionen aus Westen und Südwesten, die gegen die Kaltluft über Deutschland anlaufen. Wenn es tatsächlich so kommt, dann wäre das eine Entwicklung mit großem Überraschungspotenzial.

Je nachdem, wo und wie die mögliche Luftmassengrenze zum Liegen kommt, sind etliche Wettererscheinungen vorstellbar. Von Schnee über Eisregen bis hin zu lupenreinem Dauerregen – oder sogar ein rascher Umschwung ins lockere Frühlingserwachen. Eine spannenden Entwicklung, die wir natürlich im Auge behalten.

Kann die Natur einen kalten März jetzt noch aushalten?

Auf jeden Fall. Denn der Startschuss für Frühlingserwachen mit ungebremstem Wachstum ist glücklicherweise noch nicht gefallen. Wesentlich übler sind da schon Kaltlufteinbrüche im April im Anschluss an warme oder deutlich zu warme Februar- oder Märzmonate.

Motor des Winters - so sind die Computerprognosen

In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.

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(bal, mps)