Unwetter-Serie über Europa
Doppel-Orkan: Erst Emir, jetzt kommt Fred
Der Atlantik kommt als Geburtsstätte der Stürme nicht zur Ruhe. Am Wochenende wird es erneut gefährlich. Gleichzeitig ist auch der Alpenraum vom Extremwetter betroffen. Hier die Übersicht.
Die Ausgangslage: Nach dem Orkan ist vor dem Orkan

Erwartungsgemäß heftig hat Emir (international Ciarán) Teile von Westeuropa gebeutelt. Extreme Orkanböen um die 200 km/h, Wellenberge bis zu 20 Meter – für die betroffenen Regionen waren es extremste Bedingungen, die kurzzeitig sogar der Schwere eines Hurrikans der Kategorie 2 bis 3 (von 5) entsprachen. Inzwischen hat sich Emir zwar deutlich abgeschwächt. Dennoch ist die Unwetter-Situation über Teilen Europas noch angespannt beziehungsweise spitzt sich jetzt zu. Und das liegt an zwei weiteren Tiefs.
Unwetter-Tief Gordian über den Alpen
Zum wiederholten Male sind Norditalien, der Balkan und die Südalpen im Unwetter-Fokus. Hier hat sich Tief Gordian gebildet. Aktuell noch mit weiterem Regen, der in den Hochlagen oberhalb von rund 1.000 Metern in Schnee übergegangen ist – bis in den Süden Deutschlands.
Im Laufe des Samstags folgt bereits neuer Regen. Binnen kurzer Zeit fallen teilweise erneut Regensummen von 100 Litern je Quadratmeter und mehr. Auch am Balkan sind lokal größere Regenmengen mit entsprechender Überflutungsgefahr möglich. Die aktuelle Entwicklung beschert damit bis zu 300 Liter Regen je Quadratmeter. Zum Vergleich: In Magdeburg fallen 450 Liter – im ganzen Jahr!
Gleichzeitig hat sich Orkan Fred (intern. Domingos) über dem Atlantik gebildet und rattert ebenfalls auf Europa zu.
Wie wird die Zugbahn von Fred aktuell berechnet?

Die Wettercomputer lassen den Orkan am Samstag und in der Nacht zum Sonntag weiter südlich als Emir auf europäisches Festland treffen. Dabei spricht vieles dafür, dass er nicht ganz so intensiv wird. Dennoch drohen abermals Orkanböen, die stellenweise bis um die 140 bis 160 km/h erreichen können und die See entsprechend aufwühlen. Nach jetzigem Stand ist von Wellenbergen von 10 bis 15 Metern Höhe auszugehen.
Welche Wetter-Gefahren drohen Deutschland am Wochenende?
Auch hierzulande wird es von Westen her wieder stürmisch. Außerdem nimmt über den Alpen der Föhn an Fahrt auf. Damit bleiben wir zwar von der vollen Wucht des Sturms verschont. Aber: Auch solche Lagen sollten wir nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Viele Bäume sind noch voll belaubt und bieten dem Wind eine dementsprechend große Angriffsfläche. Außerdem ist es das zweite Sturmereignis binnen kurzer Zeit. Bereits angebrochene Äste oder Totholz warten nur darauf, dass es die nächsten Böen gen Boden donnern lassen. Eine zum Teil brisante Gemengelage, die mit Gefahr von Leib und Leben einhergehen kann und die wir über die entsprechenden Unwetter-Vorhersagen im Auge behalten sollten.
Im Video: Das bedeuten die Windstärken
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(bal, mps)