Treibhaus-Turbo Methan
Diese Drohnen erkennen Gaslecks an Pipelines – und helfen dabei, unser Klima zu retten
Wir müssen Treibhausgas-Emissionen in den nächsten Jahren weiter senken, wenn wir das 1,5-Grad-Ziel einhalten wollen. Eines der Problemgase ist Methan. Obwohl es klimaschädlich ist, wird es gleichzeitig als Erdgas, etwa zum Heizen, eingesetzt. Pipelines transportieren das Gas durch die Welt und können schon mal undicht werden. Um das Austreten zu verhindern, helfen inzwischen spezielle Drohnen bei der Leck-Suche.
Methan beim Kampf gegen Klimawandel immer mehr im Fokus
Das bekannteste und mit Abstand meist produzierte Treibhausgas ist zweifelsohne Kohlenstoffdioxid, CO₂. Einmal in der Atmosphäre, hält es sich dort Jahrhunderte und sorgt dafür, dass uns die Sonne einheizt.
Dann ist da aber noch Methan. Es hat unter freigesetzten Treibhausgasen zwar einen weit geringeren Anteil – laut Umweltbundesamt etwa 6,5 Prozent, verglichen mit über 87 Prozent, die das CO₂ ausmacht – allerdings ist es deutlich schädlicher, vor allem kurzfristig.
Methan kommt aus verschiedenen Quellen. Aus dem Boden, durch vulkanische Aktivität, aus Kühen in der Landwirtschaft, oder aus Kläranlagen und Mülldeponien.
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Warum ist Methan so schlecht für den Planeten?
Im Gegensatz zu Kohlenstoffdioxid bleibt dieses Gas zwar keine hunderte, sondern im Schnitt nur etwa zwölf Jahre in der Atmosphäre. Dafür richtet es in dieser Zeit viel an. Der sogenannte GWP20-Wert (Global Warming Potential) misst, wie stark der Treibhauseffekt eines Gases über zwanzig Jahre hinweg ist. Ihm zufolge wäre ein einziges Methanmolekül in diesem Zeitraum etwa genauso schädlich wie 80 CO₂-Moleküle.
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Im Kampf gegen die Erderwärmung sind die nächsten fünf bis zehn Jahre entscheidend. Dort müssen wir versuchen, die Treibhausgasproduktion weiter drastisch zu reduzieren. Und weil Menschen für etwa 60 Prozent aller globalen Methan-Emissionen verantwortlich sind, ist es besonders wichtig, gerade diese schnellstmöglich zu senken.
EU handelt bereits, mit neuen Richtlinien
Im Gegensatz zu Kohlenstoffdioxid, das meist nur ein Abfallprodukt ist, hat Methan noch eine wichtige weitere Funktion. Als Heizgas dient es in verschiedenen Industriezweigen, etwa zur Herstellung von Wasserstoff oder Methanol. Große Konzerne gewinnen Methan als Erdgas aus dem Boden und transportieren es in Pipelines hunderte oder gar tausende Kilometer durch die Welt.
Bei den langen Transportrohren kann es allerdings immer wieder zu Beschädigungen und schließlich zu Lecks kommen, aus denen dann Gas entweicht. Bei Methan ein großes Problem.
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Die Europäische Union hat daher verschiedene neue Richtlinien verabschiedet. Eine von ihnen verpflichtet Firmen, die Erdgas transportieren, ihre Pipelines auf austretendes Gas zu kontrollieren. Ziel der EU ist es, im Rahmen des „Global Methane Pledge“ die Emissionen des Gases bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren.
Methandrohnen sollen Lecks erkennen

Die Kontrolle von Rohren, die durch mehrere Länder und unter Wasser oder unter der Erde verlaufen, ist keine leichte Aufgabe. Dass Menschen selbst die Leitungen kontrollieren, ist schlicht nicht möglich. Unternehmen setzen daher auf spezielle Drohnen.
Voll ausgestattet mit Kameras und Methansensoren fliegen die mobilen Messgeräte über den Pipelines entlang und sammeln Informationen. Mitarbeiter werten die Daten aus und können mögliche Lecks ausfindig machen.
Ähnliche Technologien werden auch an anderen Orten wie Mülldeponien eingesetzt, über denen Drohnen kreisen und den Ausstoß klimaschädlicher Gase kontrollieren.
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