Ölriesen vs. Klimaziele: Sie hören einfach nicht auf

Wie Konzerne das Klima aufs Spiel setzen

von Amelie von Kruedener

Die Global Oil and Gas Exit List (GOGEL) hat Licht ins Dunkel der Öl- und Gasindustrie gebracht. Es zeigt sich, dass die Branche alles andere als klein beigibt. Fast alle Unternehmen suchen nach neuen Vorkommen und pumpen Unmengen an Geld in die Suche nach neuen Quellen. Mit über 168 Milliarden Dollar, die in den letzten drei Jahren in die Suche nach neuen Quellen geflossen sind, ist klar: Die Branche setzt voll auf Wachstum, Klimaziele hin oder her.
Das alles geht aus der Recherche von Urgewald hervor, einer deutschen Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisation, die sich für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und die Einhaltung von Menschenrechten weltweit einsetzt.
Im Video erklärt Bernd Fuchs, wie die Ölkonzerne ticken
Alle Folgen Klima-Update von RTL und n-tv

Bauwahn mit langfristigen Folgen

Die Zahlen sprechen für sich: Hunderttausende Kilometer an neuen Pipelines und eine Verdopplung der LNG-Terminalkapazität sind geplant. Das klingt nicht nur nach viel, das ist es auch. Die Öl- und Gasindustrie baut quasi eine Infrastruktur für Jahrzehnte, die uns noch lange an fossile Brennstoffe bindet. Dabei wissen wir doch alle, dass wir in die andere Richtung müssen, wenn wir die Klimakrise ernst nehmen.

Info-Tipp: So groß waren die Abweichungen in Deutschland im Jahr 2023

Problematische Fördermethoden

Noch schlimmer wird es, wenn man sich die Methoden anschaut, mit denen gefördert wird. Fracking, Teersande, Bohrungen in der Arktis – das sind keine harmlosen Unterfangen. Diese Techniken sind nicht nur umstritten, sondern hinterlassen massive ökologische Fußabdrücke. Und laut GOGEL setzen die Unternehmen genau auf diese Methoden für ihre Expansionspläne. Das ist nicht nur riskant, sondern auch ein direkter Angriff auf unsere Umwelt.

Finanzsektor: Der große Zögling

Jetzt kommt der Hammer: Trotz all der schönen Worte und Klimaversprechen hält die Finanzindustrie den Geldhahn weiter offen für diese umweltschädlichen Aktivitäten. Nur wenige Ausnahmen, wie La Banque Postale, zeigen, dass es auch anders geht. Aber insgesamt? Viel Gerede, wenig Handlung. Das muss sich ändern, wenn wir die Klimaziele ernst nehmen.

Lese-Tipp: Extrem-Wetter weltweit in Zeichen der Klimakrise in Bildern

Kommentar von Amelie von Kruedener: Klartext

Ganz ehrlich, die Öl- und Gasindustrie ist auf einem gefährlichen Kurs, der direkt gegen internationale Klimaziele steuert. Mit ihrer rücksichtslosen Expansion und fragwürdigen Fördermethoden setzen die Konzerne nicht nur die Umwelt, sondern unsere gesamte Zukunft auf’s Spiel. Der Finanzsektor muss endlich Farbe bekennen und diese destruktive Entwicklung stoppen. Es ist höchste Zeit, dass Worte in Taten umgesetzt werden. Sonst bleiben die Klimaziele ein schöner Traum.

Lese-Tipp: Solarstrom als Hauptenergiequelle schon vor 2050?

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest Du einen relevanten Inhalt der externen Plattform Twitter, der den Artikel ergänzt. Du kannst dir den Inhalt einfach mit einem Klick anzeigen lassen.

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Solltet Ihr Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, seid Ihr bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Euch auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Ihr weiter in die Zukunft schauen möchtet, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Euch eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.

Damit Ihr auch unterwegs kein Wetter mehr verpasst, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.

Klima-Rekorde - Ist Deutschland noch zu retten? Die Doku im Online Stream auf RTL+

(avo)