März: Zu warm, zu sonnig und zu trocken
Klima-Prognose: Zu warm oder zu kalt - wie wird das Klima dieses Jahr?
Ist es zu warm oder zu kalt? Wie normal waren die vergangenen Wochen und das aktuelle Jahr bisher? Geht der Trend immer weiter, dass ein Jahr nach dem anderen zu warm wird? Wir vergleichen die aktuellen Messwerte in Deutschland und setzen diese in Bezug zum Klimamittel. Unsere Experten schätzen ein und beleuchten die Extreme und die Besonderheiten.
365-Tage-Klimatrend für Deutschland: Temperaturmittel im Vergleich
Die Temperaturkurve des langjährigen Durchschnitts gibt eine gute Prognose für das ab, was wir im laufenden Jahr in Sachen Wärme und Kälte noch zu erwarten haben. Und natürlich sagen Ihnen unsere Experten damit ebenfalls, ob es tendenziell zu warm, zu kalt oder am Ende normal temperiert durchs aktuelle Kalenderjahr gehen dürfte.
Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland aus dem Jahr 2025

Das Wetter im März 2025
Der diesjährige März ist deutlich zu trocken und zu mild ausgefallen, auch wenn die Nächte oft kalt waren und beispielsweise Göttingen über 20 Frosttage registrierte. Zudem gab es reichlich Sonnenschein. Die höchsten Temperaturen wurden am 21. März registriert mit 24,2 Grad in Castrop-Rauxel und Duisburg-Hochfeld (keine Stationen des Deutschen Wetterdienstes) registriert. Die offizielle DWD-Station meldete an diesem Tag 24,0 Grad in Rheinstetten. Die niedrigsten Temperaturen gab es mit -9,5 Grad in Schipkau-Klettwitz in Südbrandenburg am 18. März, im Erzgebirge war es sogar strenger Frost mit -11,2 Grad in Deutschneudorf-Bruderwiese.
Im Norden und Westen war der März auf jeden Fall sehr trocken. Hier ist so gut wie kein Niederschlag gefallen. In Münster waren es nur knapp 6 Prozent. Das heißt etwas über 3 Liter auf den Quadratmeter. Sonst fallen im Durchschnitt über 60 Liter im Monat. Insgesamt erreichten wir deutschlandweit nur knapp über 30 Prozent des Monatssolls an Regen.
Bei der Sonnenscheindauer liegen wir weit über dem Durchschnitt - da haben wir deutschlandweit 150 Prozent erreicht. Dabei gab es im Raum Essen knapp 220 Sonnenstunden. Das ergibt täglich knapp über 7 Stunden Sonne pro Tag! An der Nordsee war es am sonnigsten mit über 230 Sonnenstunden im März.
Das Wetter im Februar 2025
Rascher Wechsel von Winter- zu Frühlingstemperaturen in der dritten Monatsdekade
Nachdem auch der Februar am Ende einen Temperaturüberschuss von gut einem Grad erwirtschaftet hat, ist der Winter 2024/2025 am Ende gut 2 Grad zu warm. Und zwar verglichen mit dem Referenzzeitraum von 1961 bis 1990. Vergleichen wir den Wert mit den letzten drei Jahrzehnten, dann liegt die Abweichung bei einem Grad. In der zweiten Monatsdekade setzte der Februarwinter vor allem im Osten ein deutliches Ausrufezeichen. Während eisiger Nächte meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 18. mit - 19,7 °C das bundesweite Februarminimum. Zu Beginn der letzten Monatsdekade kletterten die Temperaturen innerhalb von drei Tagen auf Frühlingsniveau. In Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, wurde dabei am 21. der Spitzenwert von 18,9 °C registriert.
Teilweise wochenlange Trockenheit mit extremer Niederschlagsarmut im Norden
Im Februar fielen mit rund 24 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 49 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (49 l/m²). Vorübergehende Niederschläge fokussierten sich auf die zweite Februarwoche, mit der höchsten Tagesmenge von 36,1 l/m² am 12. in Freudenstadt-Kniebis (Nordschwarzwald), sowie auf die letzten Monatstage. Dazwischen blieb es über weite Strecken niederschlagsarm. Im Norddeutschen Tiefland, wo gebietsweise unter 5 l/m² im Februar fielen, erreichte die Trockenheit ein Extremmaß. Der Schwarzwald stach mit über 100 l/m² als nasseste Region hervor.
Sonnige Aufholjagd im Februar – vor allen im Osten und im Bergland
Mit fast 93 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Februar ihr Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 29 Prozent. Im östlichen und südlichen Bergland sowie in Teilen des ostdeutschen Tieflandes zeigte sich die Sonne besonders großzügig. Im äußersten Norden, aber auch in den Tälern des Südwestens schien sie seltener.
Das Wetter im Januar 2025
Bei den Temperaturen verlief der Januar im Osten und Süden oftmals deutlich zu mild, im Westen und Norden ist die Bilanz eher durchschnittlich bis leicht zu kalt, so dass wir am Ende einen Temperaturüberschuss von knapp einem Grad gegenüber den letzten drei Jahrzehnten auf der Uhr haben. Im Vergleich zu 1961 bis 1990 liegen wir sogar 2,5 Grad über dem Mittel.
Was sagt die Niederschlagsbilanz?
Dass es binnen wenigen, teilweise aber sehr intensiven Niederschlagsereignissen knapp 70 Liter je Quadratmeter im landesweiten Durchschnitt gab. Das entspricht gut 120 Prozent. Es war also zu nass; wobei wir insbesondere am Monatsanfang sowie am Monatsende die größten Tagessummen bei den Niederschlägen zu verzeichnen hatten - teilweise mit über 40 Litern je Quadratmeter. Das ist für einen Wintermonat schon sehr ordentlich.
Wo leben die Gewinner in Sachen Sonnenschein?
Vor allem im Süden. Die Berge gerne mal mit über 100 sonnigen Betriebsstunden. Auch München konnte mit über 90 Sonnenstunden glänzen. Kaum 30 Sonnenstunden gab es derweil beispielsweise in Genthin (Sachsen-Anhalt), in Waren an der Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) oder in Friesoythe-Altenoythe (Niedersachsen). In Summe dürften wir am Ende aber im Schnitt bei 55 bis 60 Sonnenstunden landen, was wiederum einer leicht überdurchschnittlichen Ausbeute entspricht. Augenfällig ist dabei allerdings, dass es in der Sonnenbilanz auch im Westen zum Teil enorme Abzüge gegeben hat.
TOP 10 der wärmsten Jahre in Deutschland
Hier sind die TOP 10 der wärmsten Jahre in Deutschland mit ihrer Abweichung gegenüber der Durchschnittstemperatur der Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 Grad):
2024: +2,7 Grad
2023: +2,4 Grad
2022: +2,28 Grad
2018: +2,25 Grad
2020: +2,23 Grad
2014: +2,13 Grad
2019: +2,08 Grad
2015: +1,74 Grad
2000: +1,67 Grad
2007: +1,65 Grad
1994: +1,50 Grad
Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland aus dem Jahr 2024

Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland aus dem Jahr 2023

Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland aus dem Jahr 2022

Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland aus dem Jahr 2021

Vorsicht! Klima ist nicht gleich Wetter - was ist der Unterschied?
Die Begriffe Klima und Wetter hängen zwar zusammen, sind aber natürlich nicht gleich zu setzen. Der Begriff Klima beschreibt das durchschnittliche Wetter über einen längeren Zeitraum. In der Regel sind es 30 Jahre. Hierzu wird bei unseren Grafiken noch das durchschnittliche Wetter, also das Klima, des Referenz-Zeitraumes von 1961 bis 1990 angezeigt. Hier erfolgt eine Umstellung in Kürze. Generell gilt aber: Die vergangenen 30 Jahre (1991 bis 2020) waren rund ein Grad wärmer als die davor liegenden Jahre im Zeitfenster von 1961 bis 1990.
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen,können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt.
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(oha mit DWD)