2024 war noch wärmer als 2023
Klima-Deutschland: Zu warm oder zu kalt - Wie war das Wetter im Jahr 2024?
Auch das Jahr 2024 geizte nicht mit Wetterextremen, so dass wir das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn zu verzeichnen haben. Mit einer Mitteltemperatur von knapp 11 Grad hat 2024 den bisherigen Spitzenreiter leider sogar deutlich hinter sich gelassen.
Oben im Video: Deutschlandtrend – so geht es mit den Temperaturen weiter
Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland aus dem Jahr 2024

In Deutschland war noch nie seit Messbeginn 1881 ein Jahr so warm wie 2024. „Erschreckend ist vor allem, dass 2024 das Vorjahr gleich um außergewöhnliche 0,3 Grad übertroffen hat. Das ist beschleunigter Klimawandel“, sagt Uwe Kirsche, Pressesprecher des DWD. Der sehr milde Winter 2023/2024 sowie das rekordwarme Frühjahr brachten zugleich ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen. 2024 war in Deutschland ein deutlich zu nasses Jahr. Die Sonnenscheindauer lag leicht über dem hierzulande typischen Mittel.
Lese-Tipp: Hier geht es zum Wetter Monat für Monat im Jahr 2024
Klimatrend Herbst 2024: Ein weiterer Meilenstein im Erwärmungstrend des Herbstes
Der fünftwärmste Herbst seit 1881 ließ bis auf eine isolierte Frostphase im November kaum Raum für den typischen Übergang in den Winter. Stattdessen dominierten ungewöhnliche Wärmeperioden die Jahreszeit. Trotz einer längeren Trockenphase erreichte der saisonale Niederschlag ein Plus von gut 25 % und abgesehen von den trüben Tälern des Südwestens schaffte die Sonne weitgehend ihr Soll.
Klimatrend Sommer 2024: Der 28. warme Sommer in Folge mit ungewöhnlich hoher Augusttemperatur
Der Sommer 2024 war in Deutschland deutlich zu warm und zeigte sich als ein Wechselspiel von anfänglicher Kühle und finaler Hitze, wobei der August mit einer ungewöhnlich hohen Temperaturabweichung endete. Die intensivste Sommerwärme erlebten der Süden und Osten. Und während lokale Extremniederschläge beobachtet wurden, die in manchen Gebieten die Regenmengen des gesamten Sommers übertrafen, blieb die Sonnenscheindauer weitgehend im erwarteten Rahmen.
Klimatrend Frühjahr 2024: Noch nie seit Messbeginn war es in einem Frühjahr in Deutschland so warm
Das Frühjahr 2024 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden. Nach dem wärmsten Februar und März in diesem Jahr erleben wir in Deutschland nun eine Mitteltemperatur im Frühling, die seit Messbeginn noch nie so hoch war.“ Hinzu kamen regional reichlich Extremniederschläge, vor allem im Mai im Gefolge schwerer Gewitter. Heftiger Dauerregen führte im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu einer dramatischen Hochwasserlage. Dagegen blieb es in Teilen Ostdeutschlands vergleichsweise trocken.
Klimatrend Winter 2023/2024: Der 13. milde Winter in Folge: drittwärmster und einer der nassesten Winter seit 1881
Von wenigen Stippvisiten abgesehen zeigte der Winter 2023/2024 nur selten seine kalte Seite. Stattdessen bereitete sich die Natur auf den Frühling vor. Starker Hasel- und Erlenpollenflug sorgten schon früh für gesundheitliche Belastungen. Ungewöhnlich hohe Dezemberniederschläge lösten Hochwasser aus, die besonders in den nördlichen Regionen große Schäden hinterließen. Und während der Januar nach dem sehr trüben Weihnachtsmonat mit reichlich Sonnenschein überraschte, brachte der Februar mit großem Abstand einen neuen Temperaturrekord.
TOP 10 der wärmsten Jahre in Deutschland
Hier sind die TOP 10 der wärmsten Jahre in Deutschland mit ihrer Abweichung gegenüber der Durchschnittstemperatur der Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 Grad):
2024: +2,7 Grad
2023: +2,4 Grad
2022: +2,28 Grad
2018: +2,25 Grad
2020: +2,23 Grad
2014: +2,13 Grad
2019: +2,08 Grad
2015: +1,74 Grad
2000: +1,67 Grad
2007: +1,65 Grad
1994: +1,50 Grad
Temperaturabweichungen vom Durchschnitt in Deutschland aus den vergangenen Jahren
Hier geht es zum Klima im Wetterjahr 2023
Hier geht es zum Klima im Wetterjahr 2022
Hier geht es zum Klima im Wetterjahr 2021
Vorsicht! Klima ist nicht gleich Wetter - was ist der Unterschied?
Die Begriffe Klima und Wetter hängen zwar zusammen, sind aber natürlich nicht gleich zu setzen. Der Begriff Klima beschreibt das durchschnittliche Wetter über einen längeren Zeitraum. In der Regel sind es 30 Jahre. Hierzu wird bei unseren Grafiken noch das durchschnittliche Wetter, also das Klima, des Referenz-Zeitraumes von 1961 bis 1990 angezeigt. Hier erfolgt eine Umstellung in Kürze. Generell gilt aber: Die vergangenen 30 Jahre (1991 bis 2020) waren rund ein Grad wärmer als die davor liegenden Jahre im Zeitfenster von 1961 bis 1990.
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(oha, bal mit DWD)