Wann fällt endlich wieder Regen?

Frühling startet durch mit 20 Grad - aber Probleme mit der Trockenheit

von Oliver Scheel

Frühling am Neustädter Elbufer
Die Woche wird toll, verschärft aber die Probleme der Trockenheit.

Wir stehen vor einer tollen Frühlingswoche, das ist die gute Nachricht. Selbst 20 Grad scheinen nicht ausgeschlossen. Wir brauchen aber Regen. Der März war viel zu trocken. Wenn es nicht bald flächendeckend regnet, schlittern wir in eine problematische Phase.

Eine Woche, die jeden Tag wärmer wird

Die Wetterlage ist eindeutig: Der Frühling ist auf dem Weg zu uns. Auch wenn es heute in den südlichen und östlichen Landesteilen noch winterlich wirkt - es ist tatsächlich im Erzgebirge, dem Bayerischen Wald und den Alpen Schnee gefallen - so bringt uns diese Woche den Frühling. Die Temperaturen steigen von Tag zu Tag an und am Donnerstag wird auch die 20-Grad-Marke wieder geknackt.

Von Westen her setzt sich nämlich Hoch Noemi immer besser in Szene und dort und im Norden wird es bereits am Dienstag überwiegend sonnig. Auch wenn es nach Südosten hin etwas länger dauert, bis sich die Sonne durchsetzt, wird es dort diese Woche noch frühlingshaft. Ab Mittwoch ist es überall trocken und nach Nebel oder Hochnebel scheint die Sonne.

Probleme mit der Trockenheit verschärfen sich

Der März war sehr sonnig und trocken. Das hat uns natürlich gefreut, denn die wärmenden Sonnenstrahlen haben uns wunderbare Frühlingstage gebracht. So langsam aber wird das Regendefizit immer krasser. In Brandenburg und in Teilen Niedersachsens ist im gesamte März kein Tropfen Regen gefallen - eine Katastrophe, sowohl für Allergiker als auch für die Landwirtschaft.

Und der April wird kaum Linderung bringen. Denn wie unsere Langfristprognose zeigt, ist zumindest in der ersten Aprilhälfte nahezu kein weiterer Niederschlag berechnet. Danach wird es etwas wechselhafter, aber nach aktuellem Stand endet auch der April viel zu trocken und damit würde sich das Regendefizit noch vergrößern. Das hat Folgen.

Der April bringt keine Linderung
Der April bringt keine Linderung

Die größten Probleme der Trockenheit

Allergiker werden es merken: Die Pollen verziehen sich überhaupt nicht, es ist kein Regen da, der den Allergikern eine Pause beschert und die Pollen aus der Luft wäscht. Das wird sich diese Woche kaum ändern. Es ist sozusagen bestes Pollenwetter. Der Wind tut sein Übriges und verteilt die Pollen großräumig in der Luft.

Apropos Wind: Der Wind verschärft auch die Trockenheit. Besonders den oberen Bodenschichten entzieht Wind die Feuchtigkeit und das wiederum ist nicht gut für das nun anstehende Pflanzenwachstum. Das pflanzenverfügbare Wasser wird immer weniger und der Dürre-Monitor des Helmholtz-Instituts zeigt, dass die Situation besonders im Norden und Nordwesten schon dramatisch ist.

Dürremonitor Deutschland
Die Böden in Deutschland sind jetzt schon zu trocken.

Im Norden droht der trockenste März der Geschichte

Noch ist die Lage nicht aussichtslos für die Bauern, denn die meisten Pflanzen ziehen jetzt noch kaum Wasser. Ab Mitte April aber geht es dann ans Eingemachte, wenn Mais, Getreide und Kartoffeln auf Wasser angewiesen sind. Wenn dann im Oberboden kaum mehr Wasser steckt, haben junge Pflanzen keine Chance, denn ihre Wurzeln reichen nicht tief genug. Im Norden droht auf jeden Fall der trockenste März der Geschichte. Und schon der Februar brachte ja gerade einmal die Hälfte des Regensolls.

Ein weiteres Problem ist die sich verschärfende Waldbrandgefahr. Im Laufe der Woche wird sie ansteigen, regional wohl auf Stufe 4 von 5. Somit ist klar: so schön das frühlingshafte Wetter ja ist, wir brauchen bald richtigen Landregen. Sonst wird die Trockenheit bald zum bestimmenden Thema.

(osc)