Viele Flüsse können kein Wasser mehr aufnehmen
Erst Tauwetter mit Hochwasser - folgt dann die Rückkehr in den Winter?
Der Frühwinter geht auf die Zielgerade. Heute gibt es im Nordosten letzte Schnee- und Schneeregenschauer, ehe es auch dort wieder verbreitet in die Plusgrade schwingt. Das Blöde: Mit der Milderung wird es nass. Supernass! Und der Schnee taut. Das bedeutet leider Hochwasser. Erst nächste Woche wird es wieder kälter.
Im Video: Tief Udo macht es warm, nass und eklig
Tauwetter kommt mit brachialer Macht

Die Milderung, die im Gefolge von Tief Udo bei uns eintritt, macht es leider sehr ungemütlich. Da war die winterliche Kälte doch eigentlich besser, oder? Schon am Freitag erwarten wir im Westen milde 8 Grad. Im Osten und Südosten bleibt es noch ein wenig länger kalt, aber der Trend ist eindeutig: Das Tauwetter kommt nach ganz Deutschland.
Im Westen kommt mit der Wärme neuer Regen und kräftiger Wind auf und es wird schon bis zu 10 Grad warm am Samstag. Eklig. Am Sonntag sind mit bis zu 12 Grad sogar noch einmal 2 Grad mehr drin. Das wird sich komisch anfühlen. Und am Montag können es sogar bis zu 14 Grad werden. Wir reden hier jetzt aber über die Höchsttemperaturen, die wir am ehesten entlang des Rheins bekommen werden. Weiter im Osten und in den Bergen bleiben die Temperaturen einstellig oder werden knapp zweistellig.
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Böden sind gesättigt und es kommt noch viel Regen - Bodensee mit hohem Pegel

Aufgrund der extrem nassen Witterung im Herbst 2023 ist die Ausgangslage mit Blick auf mögliche Hochwasserentwicklungen angespannt. Tauwetter plus Regen ist ein hydrologischer Doppelschlag. Und weil die Böden schon so krass gesättigt sind, geht da nicht mehr viel.
Der wetter.de-Meteorologe Martin Pscherer fasst die Lage so zusammen: „Die Flusspegel sind bereits auf hohem Niveau und die Böden gut gesättigt, teilweise auch noch gefroren und können kaum noch Wasser aufnehmen. Mit dem Tauwetter bis in hohe Lagen kommt ab dem Wochenende auch Schmelzwasser dazu. Viel wird davon abhängen, wie viel Regen zusätzlich fällt. Die Wettermodelle rechnen im Süden teilweise mit 100 bis 150 l/m² bis Mitte der kommenden Woche, teilweise auch mehr. Im Vergleich zu der letzten Hochwasserlage können damit auch größere Flüsse wie Rhein und Donau betroffen sein. Für den Rhein gibt es bis Mitte nächster Woche erste Prognosen, die mindestens von einem fünfjährlichen Hochwasserereignis ausgehen, Tendenz steigend. Für genaue Abschätzungen ist es aber noch etwas zu früh“, so Pscherer.
Wenn wir uns den Pegel des Bodensees anschauen, dann ist der fast schon besorgniserregend hoch. Normalerweise ist der Pegel um diese Zeit eher niedrig, weil die meisten Niederschläge im Sommer niedergehen und das Wasser jetzt als Schnee gebunden sein sollte. Doch der Pegel rangiert derzeit nur knapp unter dem jährlichen Höchstwert.
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Und dann? kommt der Winter zurück?
Im Laufe der Woche wird es wieder kühler. Der Montag scheint also klar der wärmste Tag zu werden. Danach gehen wir wieder Richtung normal. Ob das ein nachhaltiger Wintereinbruch wird und wir wieder mit Schnee, Kälte und Glätte rechnen müssen, ist jetzt noch ein wenig Kaffeesatz-Leserei.
Aber fragen wir doch unseren Meteorologen: „Nach dem milden Tauwetter in den nächsten Tagen dürfte es ab Mitte der neuen Woche wieder kühler werden. An der Rückseite eines Tiefs kommt voraussichtlich wieder kältere Luft von Norden zu uns. Dahinter bringt ein Hoch vielleicht sogar zunehmend trockenes Winterwetter. Das würde die Hochwassersituation natürlich deutlich entspannen. Die Unsicherheiten sind aber natürlich auch hier in Anbetracht des weitgefassten Zeitraums groß.“
Immerhin: Die Hoffnung auf weiße Weihnachten bleibt also bestehen. Apropos, wie sieht es da eigentlich aus? Schauen wir doch einfach mal hier in unseren Weiße-Weihnachts-Trend
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(osc, mps)