Jahressoll bereits erreicht

Regen-Herbst bringt teils angespannte Lage 

von Björn Alexander und Paul Heger

In den letzten Jahren beschäftigte uns vielfach das Thema Trockenheit – doch ganz anders jetzt. Seit Wochen und Monaten prasselt es immer wieder hernieder. Alleine der November hat zum Teil schon über 400 Liter Regen pro Quadratmeter gebracht. Mit entsprechenden Folgen.

Deutschland in der Regenbilanz - das Soll ist voll

Allen voran gehen momentan die Wetterstationen im Südwesten, die innerhalb der letzten drei Wochen schon über 400 Liter je Quadratmeter abbekommen haben: Sankt Blasien-Menzenschwand, Dachsberg-Wolpadingen sowie Bernau-Goldbach – allesamt in Baden-Württemberg.

Auch mehr als durchschnittlich nass zeigten sich viele Orte im Westen und Norden unseres Landes. Das verdeutlicht insbesondere der Blick auf die bisherige Jahresbilanz mit schon teilweise über 1000 Litern Regen. Damit liegen wir im Deutschlandmittel und aufs Jahr gesehen aktuell derzeit bei über 100 Prozent!

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Lage ist und bleibt angespannt

Die Böden zeigen sich seit längerem mit Wasser übersättigt, Wiesen sind überflutet – gleichzeitig ist der „Durst“ der Vegetation überschaubar. Sprich: Das Gros des Regens wandert in den oberirdischen Abfluss. Hinzu kam zuletzt von den Bergen her massives Tauwetter bis in höhere Lagen.

Dementsprechend bewahren uns momentan nur noch zwei Punkte vor einem extremeren Hochwasser: Zwischendurch mogeln sich Regenpausen dazwischen und bald wird es wieder so kalt, dass die Niederschläge im Bergland als Schnee gebunden werden. Eine gänzlich trockene Lage ist aber auch weiterhin nicht in Sicht, womit die Wasserstände nach wie vor hoch bleiben.

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Wetter und Regen in Deutschland aktuell

Wie sieht es an den Flüssen aktuell aus?

Zuletzt wurde Meldestufe 2 an der Donau überschritten, Meldestufe 3 könnte örtlich in Reichweite kommen. Regional gibt es Überflutungen, aber noch keine großräumigen in bewohnten Regionen. Meldestufe 1 wurde am Rhein und an einigen kleineren Flüssen überschritten.

In Köln wurden beispielsweise die 7 Meter erreicht, womit zahlreiche Maßnahmen ergriffen werden. Tendenz ist zunächst noch etwas steigend, bevor der Scheitel mit um die 7,10 bis 7,30 Meter erwartet wird.

An der Mosel entwickelt sich ebenfalls der Scheitelpunkt. Bis dahin sind Uferpromenaden und Ufergebäude häufiger überflutet – so wie ja jetzt auch schon. Eine Entspannung deutet sich Mitte der Woche an, aber es ist generell noch sehr unsicher, wie viel regen bei welchen Temperaturen danach fallen kann. Deswegen gilt: Wir müssen die Entwicklung im Auge behalten und viel passieren darf auch nicht mehr.

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(bal, phe)