Kommt die Kältekeule?
Riesiger Sturm zapft Skandinavien-Winter an und lenkt ihn nach Deutschland
von Paul Heger und Claudia Träger
Da ist was im Busch! Seit mehreren Tagen berechnen die Wettermodelle einen ersten ernstzunehmenden Kaltlufteinbruch mit Winterwetter in Teilen Deutschlands – eben auch abseits der Berge. Schnee, Frost und Glätte werden wohl bald zum Thema vieler in Deutschland. Und das vielleicht auch für längere Zeit.
Im Video: So bringt die Strömung mal milde und mal kalte Luftmassen nach Deutschland.
Winter-Vorgeschmack Mitte der Woche

Nachdem es schon in der vergangenen Woche bis teils unter 500 Meter erste Flocken gab, setzt der Winter samt Kaltluft von Dienstag bis Donnerstag zum nächsten Streifschuss an. Kurzzeitig erreicht uns Polarluft aus Skandinavien, wo es schon sehr lange strenges Winterwetter gibt.
Am Dienstagabend geht es los: Aus den Regenfällen werden in den östlichen Bergen Schneefälle. In der Nacht zu Mittwoch scheint es vom Thüringer Wald und Erzgebirge bis zu den Alpen sogar bis in die Täler zu schneien. Zudem gibt es Schneeregenschauer von der Ostsee her.
Am Mittwoch starten wir in Deutschland verbreitet mit Frost und örtlicher Glätte, auch wenn die Schneeregenschauer nachlassen. Dafür gibt es endlich mal etwas mehr Sonne für viele.
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Sturm sorgt für Luftmassen-Achterbahn

Und dann wird es turbulent. Am Mittwoch macht sich im Nordwesten schon wieder die nächste Warmfront mit Regen und viel Wind bemerkbar. Am Donnerstag wird daraus mindestens an den Küsten ein Sturm mit teils um 13 Grad. Das Ganze gehört zu einem riesigen Sturmtief, dass sich über Nordeuropa legt – mit Folgen.
Nachdem am Donnerstag im kräftigen Wind die milde Luft kurzzeitig bis in den Süden geschoben wird – Vorsicht, dabei kann es glatt werden – gelangen wir danach auf die kalte Rückseite des Tiefs. Hier strömt erneut Polarluft aus Nordwesten zu uns nach Mitteleuropa. Am Freitagabend scheint damit – ähnlich wie schon am Dienstag - aus Regen Schnee zu werden.
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Nachhaltiger Wintereinbruch in Deutschland?

In den meisten Wettermodellen kühlt es am Wochenende stark ab. Die Höchstwerte würden meist nur noch wenig über dem Gefrierpunkt liegen, nachts gäbe es verbreitet Frost. Die Schauer, die dann von Nordwest nach Südost über Deutschland ziehen, würden häufig Schneeregen, nicht selten sogar Schnee bringen. Gerade im Osten und Süden könnte es der erste richtige Wintereinbruch werden. Selbst leichter Dauerfrost wäre möglich. Im Westen und Nordwesten würde es milder bleiben.
Einzig das Europäische Wettermodell wehrt sich noch etwas gegen diesen Trend. Erst in der nachfolgenden Woche sackt auch hier die Temperatur weiter ab. Damit deuten alle Modelle für die neue Woche deutlich kältere, nicht selten gefühlt sehr winterliche Verhältnisse an. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Und tatsächlich könnte es dann hier und da für die erste Schneedecke im Flachland reichen.
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(phe, ctr)