Hochwasser-Höhepunkt Mitte der Woche

Hochwasseralarm: Im Süden laufen die Flüsse über

von Claudia Träger & Björn Alexander

Das extrem milde Wetter bringt jetzt auch den Schnee in hohen Lagen zum Schmelzen. Dazu kommt noch reichlich Regen – besonders im Süden. So steigen dort die Flusspegel weiter und weiter. Bäche und kleinere Flüsse sind schon am Ende ihrer Kapazitäten angelangt. Sie laufen über. Die großen Flüsse wie Donau und Rhein werden ebenfalls Probleme bekommen.

Hochwasser könnte höchste Warnstufen erreichen

10.12.2023, Bayern, Hemmendorf: Nach Regen und Schneeschmelze reicht das Hochwasser in Hemmendorf (Landkreis Haßberge, Unterfranken) an die erste Wohnbebauung heran.  Der Pegel Schenkenau / Itz ereicht nach Angaben des Hochwassernachrichtendienst (HND) Meldestufe 3. Foto: Pia Bayer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nach Regen und Schneeschmelze reicht das Hochwasser in Hemmendorf in Unterfranken an die erste Wohnbebauung heran. Hier ist die Itz über die Ufer getreten.

Vor allem im Süden und Südwesten unseres Landes spitzt sich die Hochwasserlage jetzt deutlich zu. Den Höhepunkt dürfte es am Mittwoch oder Donnerstag geben, wenn einige Flusspegel die höchste Meldestufe 4 erreichen werden. Damit sind stellenweise dann auch bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet und der Einsatz von Feuerwehr und anderen Rettungs- und Hilfsdiensten dürfte in großem Umfang erforderlich sein. Das entspricht in den am schlimmsten betroffenen Bereichen etwa einem 50- bis 100-jährlichen Hochwasser.

Wasserstände von Donau und Rhein steigen und steigen

10.12.2023, Bayern, Hemmendorf: Zwei Mäuse versuchen sich auf einem Grasbüschel vor Hochwasser in Sicherheit zu bringen. Nach Regen und Schneeschmelze reicht das Hochwasser im Itzgrund an die erste Wohnbebauung heran, etliche Verbindungsstraßen über die Itz sind gesperrt. Der Pegel Schenkenau am Sonntag der erste, der die Hochwasserwarnstufe 3 erreicht. Foto: Pia Bayer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Zwei Mäuse versuchen sich auf einem Grasbüschel vor Hochwasser in Sicherheit zu bringen.

Die Pegel in Baden-Württemberg und Bayern steigen aktuell schon deutlich an. Betroffen sind dabei vor allem die Zuflüsse zur Donau und kleinere bis mittlere Flüsse. Am heftigsten wird es die Donau treffen, wo um einige Städte herum wie Ulm, Kelheim, Ingolstadt, Neuburg, Donauwörth voraussichtlich ab Dienstag die Meldestufe 3 überschritten wird. Auch das Erreichen der Stufe 4 von 4 ist in der Region um Neuburg nicht ausgeschlossen. Zudem wird der Rhein deutlich ansteigen. Im Südwesten ist mit einem 5 bis 10-jährlichen Hochwasser zu rechnen. Die Schifffahrt wird dort wohl eingestellt.

Tauwetter, Regen, nasser Herbst - das macht die Vorhersage so schwierig

Allerdings ist eine genaue Prognose über Höhe und Verlauf der Hochwasserwellen weiterhin schwierig, da gleich mehrere Komponenten bei den Berechnungen mitspielen.

Da ist die extrem nasse Vorgeschichte mit teils über 800 Litern Regen je Quadratmeter im Herbst. Die Böden sind übersättigt, die Pegelstände und Grundwasserspiegel eh schon hoch. Hinzu kommt das Zusammenspiel zwischen Tauwetter und nachfolgendem Regen. Schnee bleibt nur noch in Höhen ab 2000 Metern liegen. Und es kommen zum Teil erhebliche Regenmengen obendrauf. Im Süden Deutschlands sind je nach Wettermodell in Spitzen bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Nochmals intensiver soll es in den Alpen regnen. 150 Liter je Quadratmeter oder mehr sind stellenweise nicht auszuschließen.

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Winterwetter nach Hochwasserlage?

Erst ab Donnerstag wird sich die Situation entspannen, wenn nämlich erneut kältere und trockene Luft ins Wettergeschehen eingreifen wird. Die Scheitel der Hochwasserwellen düften dann durch- und abziehen. A propos kältere Luft: Ein Wintereinbruch wie zuletzt ist aber nicht zu erwarten.

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(bal, ctr)