Unwetter-Vorbote für den Herbst
Mittelmeer warm wie nie - Auswirkungen bis zu uns

Die apokalyptische Hitzewelle, die die Mittelmeeranrainer im Griff hat, macht sich nun auch eindeutig bei den Wassertemperaturen bemerkbar. Fast 29 Grad wurden im Durchschnitt gemessen. Das hat Folgen, die bis zu uns nach Deutschland reichen.
Süden ächzt unter Dauerhitze und treibt Rekorde an
Seit dem Frühjahr wurden in Teilen Südeuropas immer wieder neue Hitzerekorde gemeldet. Den vorläufigen Gipfel erlebt der Süden in diesen Tagen. In der Folge wurden nun auch im Mittelmeer neue Rekorde bei den Wassertemperaturen vermeldet.
Am Montag hat die durchschnittliche Temperatur an der Wasseroberfläche laut Institut für Meereswissenschaften (ICM) unter Berufung des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus 28,71 Grad betragen. Das sei die höchste jemals im Mittelmeer gemessene Tagestemperatur. Der bisherige Rekord lag bei 28,25 Grad – gemessen während der extremen Hitzewelle im Sommer 2003.
Ist ein Ende der Hitze absehbar?
Vorerst einmal machen die Wettercomputer keinerlei Anstalten, das hitzige Treiben im Süden unseres Kontinents zu beenden. Zwar ebbt die Mega-Hitze zwischenzeitlich regional ab. Wiederholt schwappen im Anschluss aber auch neue Hitzeblasen aus den Tiefen der Sahara nordwärts.
Verstärkt wird die Erhaltung der extremen Temperaturen unter anderem durch das aufgeheizte Mittelmeer – ein Effekt, der sich quasi selbst verstärkt und dazu führt, dass an den Küsten zum Teil surreale Temperaturverläufe zustande kommen. Nachts mit Tiefstwerten, die locker über 30 Grad liegen.
Doch auch bei uns in Deutschland kann der Hitzesommer in Südeuropa wieder spürbare Auswirkungen haben.
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Welche Folgen hat der südeuropäische Glutofen-Sommer für Deutschland?
Unmittelbar ist damit die Hitze natürlich nicht weit weg. Einmal angezapft könnte die Luft somit – auch im Laufe des Augusts – hierzulande für rasche und ausgeprägte Hitzespitzen sorgen. Und auch im Hinblick auf den Spätsommer und den Herbst sind Spätfolgen denkbar bis wahrscheinlich. Höhere Wassertemperaturen bedeuten nämlich immer, dass mehr potenzielle Energie vorhanden ist. Die kommt durch das Erwärmen und Anfeuchten der darüber liegenden Luft zustande. Das Resultat sind intensivere Wetter- beziehungsweise Unwetterereignisse.
Extremwetter-Potenzial immens hoch
Sollte die Großwetterlage passen und beispielsweise die übermäßig unwetterwillige Luft bis nach Deutschland kommen, dann müssen wir in den kommenden Monaten mit wesentlich intensiveren Wetterlagen rechnen.
Das gilt ebenso für die Menschen im Süden Europas. Denn auch hier ist alles angerichtet für einen ausgeprägten Unwetter-Herbst. Selbst ein vermehrtes Auftreten sogenannter Medicanes ist denkbar. Wenn, ja wenn die großräumige Entwicklung mit entsprechenden Tiefdruckvorstößen mit kühlerer Luft tatsächlich so kommt.
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(bal, phe)