Wettertag der Extreme in Deutschland und Europa
Unwetter, Hagel, Tornado-Alarm und erbärmliche Hitze
Was für ein Tag – der Montag war ein Tag der absoluten Extreme in Europa. Temperaturrekorde, heftige Stürme, die Brände am Mittelmeer, Unwetter mit Hagel in den Urlaubsgebieten, dazu die schweren Regenfälle, Gewitter, Stromausfälle und sogar ein Tornado-Alarm in Deutschland. Dieser Tag hatte es wirklich in sich.
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Die Ausgangslage: Katastrophen vorprogrammiert
Okay, wo fangen wir an? Vielleicht mit der Ausgangslage. Die Hitzeblase über dem Mittelmeer thront ja weiter und lässt die Einheimischen wie die Urlauber übel schwitzen. Aber nicht nur das: Es gibt unmenschliche Temperaturen mitsamt Rekorden und natürlich auch die vielen Waldbrände. An der Luftmassengrenze, die über Deutschland und dem Alpenraum liegt, sind heftige Unwetter an der Tagesordnung, die ordentlich Schaden angerichtet haben. Und nördlich der Luftmassengrenze ist es ganz schön kühl. Fragen Sie mal die Nordseeurlauber. Schauen wir uns die Einzelheiten einmal genauer an.
Wetter im Überblick: Prognosen Deutschland, Europa und weltweit
Deutschland: Unwetter, Hagel, Tornado-Alarm

Über Deutschland zog am Montag eine krasse Gewitterzelle. Am frühen Nachmittag fegte sie über das Rheinland und erreichte später Berlin. Da knickten Bäume um, der S-Bahn-Verkehr war stark ausgebremst. Auf den Straßen fielen viele Ampeln aus, die Feuerwehr war im „Ausnahmezustand Wetter“, wie sie per Twitter mitteilte.
Auf ihrem Weg nach Berlin zog die Gewitterzelle eine Schneise der Verwüstung. In Frechen bei Köln wurden Bäume entwurzelt und Ziegel von Dächern geweht. Dabei wurden mehrere Autos sowie die Oberleitung einer Straßenbahn beschädigt. Es besteht Tornado-Verdacht, das wird noch geprüft. Auch in Niedersachsen gab es Schäden durch umstürzende Bäume. Besondes betroffen war der Landkreis Einbeck. Auf dem Main gingen zwei Segler im plötzlich auftretenden Sturm über Bord.
Krassen Regen gab es auch. In Ruhpolding fielen in weniger als 30 Minuten 43 Liter Regen auf den Quadratmeter. Das ist statistisch gesehen ein Ereignis, das alle zehn Jahre eintritt.
Es gilt weiterhin, die aktuelle Entwicklungen und Warnungen im Fokus zu haben.
Unwetter Europa: Stromausfälle, Stürme, Brände, Tote und Zerstörung

Im Gegensatz zu dem Wetter in Deutschland ist die Lage am Mittelmeer weitaus katastrophaler. Und zwar in jeglicher Hinsicht. Dort herrscht ein enormes Wetterchaos mit allem, was beim Wetter möglich ist. Wir fassen das Geschehene hier in Stichworten zusammen, alles andere würde den Rahmen sprengen:
- Schwere Unwetter in Norditalien: Eine 16-Jährige stirbt in einem Pfadfinderlager durch einen umstürzenden Baum. Am Gardasee hagelte es riesige Eisbrocken, die Autos komplett zerbeulten. Intensiver Regen und tennisballgroßer Hagel auch in Mailand
- In der Schweiz wütete ein Unwetter, das einen Baukram umstürzen ließ. Ein Mensch kam ums Leben, 40 weitere kamen verletzt in Krankenhäusern. Das Schweizer Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) meldete eine Böe mit unglaublichen 217 Stundenkilometern, die am Flugplatz von La Chaux-de-Fonds gemessen worden sei
- Im Süden Italiens sind die Temperaturen unmenschlich. Am Montag gab es in Olbia auf Sardinien 47,4 Grad. Wegen der Hitze wird ein durchschnittlicher Anstieg von 30 Prozent bei den Einlieferungen in die Notaufnahmen des Landes verzeichnet
- Temperaturrekord auch auf Malta: Dort wurde der Julirekord aus dem Jahr 1988 eingestellt: 42,7 Grad. Besonders schlimm sind die Stromausfälle. In Häusern ohne Klimaanlagen sind besonders ältere Menschen vom Hitzetod bedroht
- In Griechenland brennt es weiter. Schlimm ist die Lage im Südosten der Ferieninsel Rhodos. Dort wehen starke Winde und fachen immer wieder die Flammen an. Auch auf Euböa brennt es.
- Bei Waldbränden im nordafrikanischen Algerien ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 34 gestiegen. Nach Angaben des algerischen Innenministeriums vom späten Montagabend, sind unter den Toten 24 Zivilisten und 10 Mitarbeiter des Militärs. Rund 8000 Retter seien im Einsatz gewesen, um die Brände zu löschen
Wetter in Nordeuropa ziemlich lausig

Übrigens: Es gibt auch Regionen, in denen der Sommer 2023 überhaupt nicht ankommt. Urlauber in Holland, an der deutschen Nordseeküste sowie in Norwegen und Großbritannien erleben einen ziemlich unterkühlten und regnerischen Sommer mit ganz schön nasskalten Nächten.
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(osc)