Langfristprognose mit nassem Herbstwetter
September dreht auf, bevor im Oktober und November der große Regen kommt
Für viele ist der Herbst die schönste Jahreszeit. Allerdings nur dann, wenn alles bunt und golden leuchtet. Wie stehen die Chancen, dass der rekordverdächtige Spätsommer im September in einen Goldenen Hebst übergeht?
Im Video: So entwickeln sich die Temperaturen in den nächsten 14 Tagen
September: Außergewöhnlich in allen Belangen

Der September ist auf Rekordkurs. Sonnenscheindauer als auch Durchschnittstemperatur marschieren stramm auf Topwerte zu. Aktuell wird eine positive Abweichung von ca. 4 Grad vom Mittelwert prognostiziert. Den bisher wärmsten September gab es im Jahr 2006, als er 3,58 Grad zu warm war. Die Sonnenscheinsumme liegt schon jetzt fast überall in Deutschland bei 100 Prozent und mehr. Und es kommen ja noch 10 Tage, die alles andere als wolkig und verregnet aussehen, sondern auch Sommer und Hitze drauf haben. Dementsprechend dürfte der September auch wieder zu trocken ausfallen.
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Goldener Oktober ist derzeit eher nicht in Sicht

Na, dann ist der Goldene Oktober sicher auch gebongt – oder nicht? Im Unterschied zu den Prognosen für die nächsten Septembertage sind die Trends für den Oktober natürlich nicht so sicher. Da kann noch vieles passieren.
Zurzeit sieht die Monatsprognose für Oktober jedenfalls doch recht ungemütlich herbstlich aus. Die ersten Oktober-Tage schließen zwar an die viel zu hohen Temperaturen von Ende September an. Dann aber geht es rasant „downhill“. Innerhalb einer Woche rutscht der deutschlandweite Mittelwert von 18 auf 6 Grad ab. Das ist dann sogar um einiges zu kalt für die Jahreszeit. Nach einer Erholung auf Normalmaß folgen abwechslungsreiche, mal zu warme, mal zu kalte Phasen. Am Ende ist ein Schnitt im Mittelmaß berechnet.
Regenmengen im Oktober noch völlig offen

Das Ganze geht einher mit einigen nasseren Phasen, ganz trocken ist es fast nie. Ein Überschuss von knapp 30 Litern berechnen die Wettercomputer. Es wäre nicht schlecht, wenn der Oktober tatsächlich das Regendefizit vom September ausbügeln könnte. Regional kann es da natürlich große Unterschiede geben. Allein auf diese berechneten Daten gestützt kann z.B. ein „wanderbarer“ Goldener Oktober im Süden doch nicht ganz ausgeschlossen werden.
Die experimentelle Langfristvorhersage der NOAA sieht den Oktober 2023 übrigens zu trocken und zu warm. Es ist also noch nicht entschieden, ob der Oktober in die Fußstapfen des Septembers tritt oder eine Kehrtwendung Richtung Regen-Herbst macht.
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November: Viel zu warm und viel zu nass

Richtig nass könnte nach der Monatsprognose von wetter.de zufolge der November werden. Auf einen recht trockenen Beginn folgt die große Regenzeit. Wenn es wirklich so kommt, wird der ungeliebte Stau-Monat November nicht unbedingt Sympathie-Punkte sammeln. Über 50 Liter zu viel Regen pro Quadratmeter mag gut für die Natur sein, aber nicht unbedingt für die Stimmung in der ohnehin dunklen Jahreszeit. 63 Liter waren im Schnitt in den Jahren 1991 bis 2020 normal.
Die mehr als 100 Liter Niederschläge würden auch noch recht warm, wenn es so kommt. 3,3 Grad zu warm wird der November zurzeit berechnet. Die deutschlandweiten Mittelwerten lägen jeden Tag über den Durchschnittswerten von 1991 bis 2020. Der Klimawandel lässt ordentlich seine Muskeln spielen. Da ist auch die NOAA ganz klar, die den November um 2 Grad zu warm berechnet.
Wann beginnt der Herbst?
Je nachdem, wen man fragt. Meteorologisch immer am 1. September. Das hat statistische Gründe, die für eine Vergleichbarkeit der Jahreszeiten sorgen. Denn der kalendarische oder auch astronomische Wechsel der Jahreszeiten ist variabel und hängt vom Sonnenstand ab. In diesem Jahr steht die Sonne am 23. September genau über dem Äquator und läutet den Herbst ein.
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Was können wir normalerweise vom Herbst erwarten?
- Die heißesten Temperaturen bringt der Herbst für gewöhnlich zu Beginn, wenn die Sonne noch kräftig ist und die Tage lang
- Spitzenreiter im Herbst mit 36,5 Grad sind die Wetterstationen an der Sternwarte in Jena (gemessen im Jahr 1911) sowie Bühlertal in Baden-Württemberg (gemessen im Jahr 1947).
- Und selbst im ersten Oktoberdrittel sind in den Wetter-Hitlisten noch Spitzen von etwas über 30 Grad verzeichnet
- Gleichzeitig legt aber mit häufigeren Nachtfrösten natürlich schon die Kälte nach und lässt im Laufe des Herbstes wiederholt die Schneefallgrenze sinken
- Statistisch gesehen können wir dabei im Deutschlandmittel auf rund 330 Sonnenstunden hoffen
- Regen ist im Schnitt um die 190 Liter pro Quadratmeter drin
- Die Temperaturmittel liegt bei rund 9 bis 10 Grad
- Eine der schönsten Phasen im Herbst ist der Altweibersommer, der für gewöhnlich ab Mitte September los legt
- Wann in Deutschland für gewöhnlich der erste Schnee liegen bleibt, gibt’s im oben im Video.
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(ctr)