Krasse Kontraste

Wieder über 15 Grad, während der Norden bei -35 Grad bibbert

von Carlo Pfaff & Björn Alexander

Durch Deutschland weht der Vorfühling mit rund 10 Grad überm langjährigen Mittel. Gleichzeitig legt der Winter vor unseren Toren eiskalt nach und schwebt wie ein Damoklesschwert über den weiteren Aussichten bis in den März hinein.
Im Video: Erst Vorfrühling – dann könnte der Polarwirbel schwächeln

Kaltstart und milde Düse - die Ausgangslage

Tiefstwerte Europa
Bibberkalt ging es in Nordeuropa in die neue Wetterwoche

Während es in Deutschland – mal abgesehen von ein paar Wetterstationen – frostfrei und mit teilweise zweistelligen Höchstwerten in die neue Wetterwoche ging, sah es in Richtung Skandinavien ganz anders aus. Weite Teile Norwegens, Schwedens und Finnlands vermeldeten am Montagfrüh strengen bis extremen Frost. Gebietsweise ging es um unter unter -20 bis um die -30 Grad runter. Kältepol war Arjeplog in Schweden mit -35,2 Grad. Erneut ein eisiges Erwachen, das die Menschen schon seit Monaten wiederholt in den Tag begleitete.

Auch die Langfrist setzt auf Kontraste

Schaut man auf die Langfrist für Nordeuropa, dann spiegelt sich die Eiszeit mit einer negativen Monats-Abweichung von 2 Grad und mehr wieder. Und wären nicht zuletzt die Orkane über Skandinavien gezogen, dann hätte es auch noch eine extreme Eisverteilung in der Ostsee gegeben. Aber die ist jetzt ja natürlich auch noch sehr ordentlich.

Bei uns in Deutschland haben die Prognosen indes ganz was anderes im Sinn. Kurzfristig steuern wir auf den temperaturtechnischen Höhepunkt der Wetterwoche zu. Den gibt es am Donnerstag mit Spitzen um die 17 Grad. Das sind zwar keine Tages- oder Dekaden-Rekorde – sie halten aber den Februar auf Rekordkurs.

Wird der Februar 2024 der wärmste Februar seit Messbeginn?

Prognose und Vorhersage für Wettertrend Deutschland im Februar 2024
Am Ende deutet sich ein klarer Abwärtstrend an

Bislang war der Februar 1990 mit einer Mitteltemperatur von 5,76 Grad der wärmste, gefolgt von Februar 2020 mit 5,31 Grad. Momentan liegen wir – nach einem Drittel des Monats – bei 6,6 Grad! Natürlich haben wir noch zwei Drittel vor uns, doch da müsste dann schon mal eine spürbare Abkühlung kommen. Und die ist im letzten Februardrittel zu erwarten.

Letztes Monatsdrittel läutet Märzwinter ein

Prognose und Vorhersage März 2024 aktuell
Der Lenz schwächelt - vor allem in der ersten Märzhälfte

Wenn es so kommt, wie es die experimentelle Langfristvorhersage jetzt bewertet, dann schwingt das eisgekühlte Damoklesschwert im letzten Drittel des Februars doch noch in unsere Richtung. Und weil der Kaltluftsee über Nordeuropa so massiv ist, erscheint auch ein nachhaltiger Märzwinter plausibel.

Auf der anderen Seite lauern indes nach wie vor ein warmer Atlantik sowie das Mittelmeer auf Chancen, ein dauerhaftes Frühlingslüftchen heran wehen zu dürfen. Ein richtiges Schmankerl dürfte die Wetterküche übrigens den Winterfreunden servieren, wenn beide Zutaten gleichermaßen auf den Tisch kommen. Ähnlich wie es beim massiven Wintereinbruch Anfang Dezember der Fall gewesen ist. Sprich: Für ein spannendes Winterende ist in jedem Fall gesorgt – auch wenn wir noch nicht wissen, wer die Hauptrollen übernimmt.

Wetterwissen: Wie kalt kann es im März werden?

Besonders kalte März-Monate präsentierten uns in den letzten zwei Jahrzehnten die Jahre 2005, 2006, 2018 sowie der krasse Märzwinter 2013. Der brachte Deutschland eine Mitteltemperatur von 0,2 Grad und war damit im Vergleich zum langjährigen Mittel gut 3 Grad zu kalt. Dementsprechend findet sich das Jahr 2013 ebenso in den Dekaden-Rekorden wieder. Beispielsweise mit deutlich unter -10 Grad im letzten Monatsdrittel. Der März kann also richtig eisig werden.

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Solltet Ihr Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, seid Ihr bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Euch auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Ihr weiter in die Zukunft schauen möchtet, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.

Damit Ihr auch unterwegs kein Wetter mehr verpasst, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.

Extremwetter in Deutschland - Die Doku im Online Stream auf RTL+

(bal, apf)