Kälte-Hammer im April
Frost-Alarm: Jetzt wird’s erst richtig kalt!
Erst kommt der Schnee, dann die Kälte. Diesen typischen Wetter-Ablauf müssen wir auch diesmal ertragen, womit das dicke Kälte-Ende erst noch kommt! Mit den Spätfrosten drohen verbreitet Frostschäden und Glatteis.
Im Video: Nochmal Schnee plus Frost und dann kommt die Wärme!
Nach 30 Grad: Woher kommt diese Kälte?

„Meine Güte, es war doch schon so schön sommerlich!“. Das denken sich viele. Der deutlich zu frühe und warme Frühsommer ließ einige in dem Glauben zurück, der Winter hätte schon aufgegeben. Der Blick in das tief verschneite und immer wieder bitterkalte Nordeuropa bereitete anderen auch zu dieser Zeit schon Sorgen: „Wehe, wenn das nochmal zu uns kommt!“
Ein Blick in den Skandi-Winter: Hier Ihr könnt live dabei sein, wenn die Elche die Winterquatiere in Schweden verlassen
Und da haben wir den Eisberg-Salat! Nach den extrem warmen Wochen kam die bittere Aprilwetter-Realität und schickte uns nochmal eine satte Nordströmung und den Skandi-Winter. So etwas passiert mit großer Regelmäßigkeit. Nur ist zum einen der Kontrast zum warmen Vorlauf in diesem jahr besonders groß und zum anderen ist die Kaltluft aktuell besonders heftig zu uns gekommen. Das zurückliegende Schnee-Wochenende war winterlicher als der Winter selbst – zumindest die meiste Zeit.
Wie heftig wird der Frost in Deutschland?

Problematisch wird es immer dann, wenn die Kaltlufttiefs abziehen, die Schneefälle vorbei sind und sich am Himmle die Wolken lichten. Denn dann ist die Stunde des Frosts angebrochen. Die ohnehin schon kalte Luft kann dann nachts so richtig auskühlen. Und so gibt es in der Nacht zu Dienstag nur wenige Regionen, die keinen Frost abbekommen: Im Umfeld von Donau, Bodensee und Rhein liegen die Nachttemperaturen noch häufiger ganz knapp über 0 Grad. Das gleiche gilt für die Regionen direkt am Meer.
Ansonsten wird es eisig! wetter.de-Meteorologin Daniela Bertlich kommt zu einem frostigen Fazit: „Meist erwarten wir Tiefstwerte zwischen 0 und -5 Grad, in den Mittelgebirgen und in der Lausitz kann es auch noch etwas kälter werden. Werte um minus 7 oder minus 8 Grad sollten uns gerade im Erzgebirge nicht wundern.“
Bodenfrost – also in 5 Zentimeter Höhe gemessen – gibt es wohl fast überall in Deutschland, auch in den vorhin ausgeklammerten Regionen. Teilweise geht’s sogar in Richtung -10 Grad! Daniela Bertlich hat zwei Regionen besonders im Blick: „Gerade die östlichen Regionen aber auch das Binnenland von Schleswig-Holstein dürften hinsichtlich des Bodenfrosts am meisten bibbern.“
Gefahr von Glatteis und Frostschäden

Diese Temperaturen bleiben nicht ohne Folgen. Schon in den letzten Tagen gab es schlimme Unfälle. Man kann es also nur wiederholen: Vorsicht vor Glätte! Zum einen liegt in den höheren Regionen noch einiges an Schnee. Auch Glatteis durch gefrierendes Schmelzwasser droht. Zum anderen kann es bei diesen bodennahen Temperaturen aber auch in den Niederungen verbreitet spiegelglatt werden.
Ein ganz anderes Problem haben Landwirte und Obstbauern: Die Natur ist in diesem Jahr schon viel zu weit und die viel zu heftigen und späten Fröste können großen Schaden anrichten. Schon in den letzten Tagen wurden teilweise Fackeln zwischen den Gewächsen aufgestellt, um sie zu wärmen. Auch Frostberegnung könnte nun häufiger zum Einsatz kommen. Das künstlich erzeugte Eisschild schützt die Blüten vor schlimmeren Frösten und Schäden.
Wo bleibt der Sommer in Deutschland?

Ende April ist die Zeit, in der der Sommer meistens das erste Mal so richtig zeigt, was er schon kann. In diesem Jahr geschah das ja schon viel früher. Dementsprechend groß ist der Wunsch bereits jetzt nach einem Sommer Comeback. Und ja, da ist tatsächlich etwas in Sicht!
Schon in der zweiten Wochenhälfte wird es langsam wärmer. Nachts schwächen sich die Fröste immer mehr ab, tagsüber sind am Freitag wieder Werte um 15 Grad drin. Am Sonntag könnte sogar wieder die 20-Gradmarke überschritten werden. Und der Mai könnte uns dann schon zu Beginn feinste Sommer-Temperaturen liefern.
(phe)