Tropisch bei bis zu 40 Grad

Hitze findet jetzt immer häufiger den Weg nach Deutschland

von Oliver Hantke

Deutschland gerät immer mehr ins Schwitzen und in den Hitzesumpf. Der bisher heißeste Tag des Jahres mit 38 Grad könnte bald wieder Geschichte sein. Am Wochenende und ein paar Tage später stehen schon neue Hitzespitzen in den Prognosen.

Wetterlage: Tiefs schaufeln heiße Luft aus Südeuropa zu uns

Wetterlage
Die aktuelle Hitze haben wir Tief Ronson zu verdanken.

Bei den Britischen Inseln bilden sich immer neue Tiefdruckgebiete, nach Quentin nun Ronson. Zwischen ihm und dem sich von Finnland bis zur Adria erstreckenden Hochdruckstreifen (aus Hoch Evi hervorgegangen), wird mit einer südlichen Strömung heiße Luft nach Deutschland geführt bzw. erwärmt sich durch kräftige Sonneneinstrahlung vor Ort. Nach etwas Abkühlung baut sich am Freitag ein schwaches Hoch über Mitteleuropa auf, während sich auf der Vorderseite von Tiefs bei Irland und der Biskaya erneut sehr warme bis heiße Luft auf den Weg zu uns macht.

Wetterkarten für Deutschland mit Regenmengen, Windspitzen und Höchstwerten

Südeuropa unter regelrechter Hitzeglocke

Die Grafik zeigt die Höchstwerte am Freitag, 14.07.2023
Rund ums Mittelmeer ist es in den nächsten Tagen extrem heiß mit Temperaturen zum Teil bis 45 Grad.

Nachdem es in den letzten Wochen am Mittelmeer eher mal durchwachsen war mit kräftigen Schauern und Gewittern, geht es jetzt in die andere extreme Richtung. Denn die Hitze wird in Südeuropa immer heftiger. In Spanien steht schon die zweite heftige Hitzewelle an. Und auch am östlichen Mittelmeer werden am Ende der Woche fast unerträgliche 45 Grad erwartet.

Nicht viel kühler wird es in Italien und dem Balkan. Auch hier sind Temperaturen weit über 30 Grad angesagt. Und wenn sich dann diese Hitze auf den Weg zu uns macht, kann es auch bei uns unerträglich heiß werden. Und das passiert auch immer wieder.

Lese-Tipp: Von Hitze bis Unwetter - So kann es mit dem Wetter im Juli aussehen

Hitze in Deutschland. immer wieder bis zu 40 Grad

Die Grafik zeigt die Temperatur- und Niederschlagsentwicklung für die nächsten 42 Tage
Immer wieder treten extreme Hitzespitzen in Freiburg auf.

Die Hitze kommt momentan in Schüben zu uns. Denn die oben genannten Tiefs haben immer zwei Seiten der Medaille. Einerseits können sie die Hitze auf der Vorderseite aus dem Mittelmeerraum anzapfen. Andererseits können sie mit Durchzug der Kaltfront für kräftige Gewitter und Unwetter sorgen. Und dann zum Glück für uns in Deutschland, auch wieder für Abkühlung und angenehmere Temperaturen zum Durchlüften.

Wenn sich aber ein Hoch über Mitteleuropa festsetzen würde und eine Omegalage entsteht, dann hätten wir eine festgefahrene und extrem gefährliche Wetterlage mit ständigem Nachschub an Hitze und einer Hitzewelle, die mehrere Tage oder Wochen dauern könnte. Derzeit sieht es aber zum Glück danach nicht aus. Wir bekommen immer mal wieder Hitzespitzen von über 35 Grad, teilweise bis an die 40 Grad im Südwesten. Die sind sowohl am nächsten als auch am übernächsten Wochenende berechnet. Das Auf und Ab geht weiter, immer weiter...

Lese-Tipp: Die größten Wettergefahren im Sommer: Gewitter sind es nicht

Wie ist das Wetter im Sommer in Deutschland?

Hier ein Klimacheck für unsere Sommermonate Juni, Juli und August:

  • Meteorologischer Sommeranfang ist der 1. Juni, das Ende ist am 31. August, kalendarisch beginnt der Sommer um den 21. Juni herum
  • In diesen drei Monaten bekommen wir im Deutschlandschnitt normalerweise um die 230 Liter Regen pro Quadratmeter
  • In Sachen Sonnenschein ergattert jeder Sommermonat im Schnitt um die 210 Sonnenstunden, so dass es am Ende gerne mal um die 630 Stunden Sonne sind
  • Besonders heiße Sommer waren beispielsweise der Sommer 2003 (Durchschnittstemperatur über 19,5 Grad) oder die Sommer 2018 und 2019 (im Mittel knapp 19,3 Grad)
  • Außergewöhnliche Trockenheit brachten uns in Summe unter anderem die Sommermonate in den Jahren 2018 und 2019
  • Sehr nass verliefen zum Beispiel die Sommer 2011, 2017 oder 2021. Aber auch in den Sommern 2015 oder 2016 gab es regional etliche regenintensive Unwetterlagen
  • Die heißeste Phase mit vielen Stationen von um die 40 Grad und mehr erlebten wir im Juli 2019 als mit 41,2 Grad in Duisburg-Baerl auch der aktuelle deutsche Hitzerekord aufgestellt wurde

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt.

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(oha)