Bis zu 1000 Liter pro Quadratmeter!
Unwetter, eisige Kälte, Schneechaos - Kaltluft flutet Europa
Ein intensives Tiefdruckkarussell dreht sich von Skandinavien bis herunter ans Mittelmeer. Mit zum Teil extremen und brisanten bis lebensgefährlichen Folgen.
Die Ausgangslage: Tiefs wirbeln mit Kälte weit nach Süden
Das Tiefdruckroulette hat sich vom Atlantik nun bis nach Europa verlagert. Von Skandinavien bis weit herunter ans Mittelmeer reicht die Achse, auf deren Westseite nun die Kaltluft nach Süden greift. Dementsprechend liegen neben Deutschland natürlich auch die Britischen Inseln, Frankreich und die Iberische Halbinseln im Einflugbereich der polaren Kaltluft mit winterlichen Verhältnissen, während rund ums Mittelmeer vor allem sintflutartiger Regen für gefährliche Verhältnisse sorgt.
Wetterkarten im Blick – Deutschland, Europa, weltweit
Unfassbare Regenmengen in den Vorhersagen
Besonders betroffen von den Unwetterprognosen in Sachen Regen ist der Schwerpunkt rund um die Adria und Italien sowie der Norden Spaniens. Hier kommen die Tiefs aus Norden mitsamt der Kaltluft an und drehen wieder nordwärts bei.
Grund ist die weitersteuernde Strömung, der sogenannte Jetstream. Der verläuft vom Nordatlantik erst gen Süden und dreht vom zentralen Mittelmeer wieder gen Norden ab. Eine Entwicklung, die binnen der nächsten Tage bis zu 500 Liter Regen pro Quadratmeter und mehr bringen kann. Es gibt sogar Computermodelle, die bis zu 1000 Liter je Quadratmeter zulassen. Also deutlich mehr als der Jahresniederschlag von Deutschland.
Wetterlexikon: Alles zum Thema Jetstream
Schwerwiegende Folgen

In Südeuropa von Portugal bis herüber zum Balkan sorgt der ergiebige Regen mit für akute Überflutungsgefahr mit Erdrutschen und Überschwemmungen. Gleichzeitig drohen auch heftige Gewitter, die ebenso binnen kurzer Zeit große Regenmengen und Sturzfluten bringen können. Und damit nicht genug: Heftige Sturmböen bis über 100km/h sind möglich – parallel sinkt die Schneefallgrenze, so das im angrenzenden Bergland intensive Neuschneemengen sowie Schneeverwehungen zu erwarten sind. Außerdem Minusgrade und teilweise eiskalte Nächte. Und das gilt ebenso für die Britischen Inseln.
Extremwetter-Wechsel im Westen Europas

Ähnlich wie bei uns in Deutschland erlebten die Menschen in Westeuropa eine teils sehr nasse erste Januarhälfte mit Überflutungen. Jetzt ist auf den Britischen Inseln ebenfalls die die Kaltluft angekommen und sorgt für zum Teil kräftige Schneeschauer und Verwehungen. Zudem drohen gleichermaßen eisige Nächte. Ähnlich wie bei uns mit zweistelligen Minusgraden unter nächtlichem Aufklaren und über Schnee.
Motor des Winters - so entwickelt sich der Polarwirbel
In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.
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(bal, mps)