Keine Entspannung in Südeuropa
Hitzewelle am Mittelmeer dürfte noch lange dauern
Rom ist in der Nacht auf Dienstag nur auf 33,6 Grad abgekühlt, am Tag werden 38 Grad erwartet. Etwas weiter östlich steigen die Höchstwerte wohl auf 40 Grad und mehr. Diese Hitzewelle ist brutal, und sie dürfte noch lange dauern.
Hitze und Dürre prägten bereits das Frühjahr 2023 in Spanien

Das Besondere an der aktuellen Hitzewelle im Mittelmeerraum ist ihr Ausmaß, vor allem ihre zeitliche Dauer.
Begonnen hat die Hitze in diesem Jahr in Spanien. Hitze und Dürre waren dort bereits im Frühjahr 2023 ein Thema:
- 30 Grad wurden in Spanien schon am 11. März gemessen,
- 38,8 Grad wurden dort am 27. April erreicht. Das entspricht dem bisherigen Höchstwert in diesem Sommer in Deutschland.
Nach einer Verschnaufpause von Mitte Mai bis Anfang Juni wurde es dann besonders ernst in Spanien. Etwa um Mitte Juni erreichten die Spitzentemperaturen dort die 40-Grad-Marke.
In Griechenland sieht das ein bisschen anders aus, dort war der Sommer 2023 zunächst relativ kühl und nass. Erst in der vergangenen Woche hat dort die extreme Hitze voll durchgeschlagen.
Aktuelle Woche: Hitzeschwerpunkt verlagert sich

Aktuell erstrecken sich extreme Temperaturen entlang vieler Regionen an der Mittelmeerküste: Über 40 Grad findet man gebietsweise in Spanien, Italien, auf dem südlichen Balkan sowie in Griechenland und der Türkei.
In Südspanien sind vor allem am Dienstag vereinzelt 45 Grad möglich, in Italien um und kurz nach Wochenmitte und in Griechenland und der Türkei eher Ende der Woche.
Diese Werte liegen teils deutlich über dem, was man aktuell erwarten würde. Unter anderem in Rom könnte es auch für einen neuen Rekord reichen (bisher 40,5 Grad von August 2007).
Hitze in Urlaubsländern geht weiter

Die Hitzeblase die sich inzwischen aufgebaut hat wird wohl nicht so schnell verschwinden. Die Schwerpunkte der Hitze mögen sich verschieben, regional kann die Hitze leicht ansteigen oder abfallen. Aber wir gehen davon aus, dass das Grundproblem in der Region über die nächsten Tage hinaus bestehen bleibt.
Damit steigen auch die Chancen, dass der absolute Hitze-Rekord in Europa von 48,8 Grad (gemessen in Sizilien im Sommer 2021) erreicht oder sogar überschritten werden kann.
Extreme Hitze bis zum Ende des Sommers 2023?

Die Prognose für Cordoba in Spanien zeigt, wie lange das noch gehen kann. Cordoba zählt zu den heißesten Orten in Europa. Dort würden nach der aktuellen Berechnung die Höchsttemperaturen bis Ende August um 40 Grad schwanken.
Hohe Wassertemperaturen verhindern Abkühlung

Die Langfristprognose für Rhodos macht einen weiteren Aspekt deutlich. Die Luft auf der griechischen Insel kühlt nachts nicht tiefer ab, als das umliegende Wasser warm ist. Die Wassertemperaturen im Mittelmeer sind aktuell teils drei bis fünf Grad zu warm und reichen bis 29 Grad.
Ausblick: Der Sommer 2023 bleibt am Mittelmeer heiß

Der Sommer 2023 bleibt heiß am Mittelmeer. Und wenn irgendwann kühlere Luft einströmt (spätestens im Herbst 2023), dann trifft sie auf ein aufgeheiztes Mittelmeer. Die großen Temperaturunterschiede können zu schweren Unwettern, und sogar Medicanes führen. Auch in den nächsten Jahren müssen wir damit rechnen, dass der Klimawandel mehr und stärkere Hitzewelle mit sich bringt.
Weniger klar ist, wie viel von dieser Hitze in den nächsten Tagen und Wochen nach Deutschland vordringt. Die überlicherweise heißeste Zeit des Jahres in Deutschland, die Hundstage, liegen noch vor uns.
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(cli, phe)