Neue Hochdrucklage schon in Sicht
Trockenheit in Deutschland hinterlässt Spuren - Waldbrandgefahr bleibt hoch
von Martin Pscherer, Amelie von Kruedener und Zarah Reinders
Die Trockenheit der vergangenen Wochen hinterlässt immer deutlichere Spuren. Die Pegelstände vom Rhein und der Oder steuern auf ihre Negativrekorde zu. Die Waldbrandgefahr ist besonders im Osten weiterhin hoch. Wie es weitergehen wird und ob die Trockenheit bald ein Ende hat, wissen unsere Meteorologen.
Ergebnis der extremen Dürre in Deutschland: Pegel der Flüsse sinken

Immer mehr Sandbänke und alte Schiffswracks kommen im Rhein bei Emmerich zum Vorschein. Unter anderem hier hat der Fluss sein Rekord-Niedrigwasser der Monate Juli und August schon erreicht. Auch in der Mosel, Elbe und Donau sind die Wasserstände deutlich niedriger als üblich.
Das führt in der Schifffahrt zu deutlich Einschränkungen. Aufgrund des niedrigen Pegels können die Schiffe nicht mehr so stark beladen werden. Da aber trotzdem die gleiche Menge an Gütern transportiert werden muss, setzen die Unternehmen mehr Schiffe ein. Auf einer verengten Fahrrinne tummeln sich daher mehr Fahrzeuge als üblich.
An der Oder sind die Folgen sogar noch extremer. Bereits seit Wochen können hier keine Schiffe fahren. Derzeit könne zudem nicht einmal die Fahrrinne ermittelt werden, da der Wasserstand auch für die Messschiffe der Behörde zu niedrig sei, erklärt Cornelia Lauschke, Hydrologien am Wasser- und Schifffahrtsamt.
Negativ-Rekord noch nicht geknackt

Noch sind die Pegel der Flüsse nicht auf ihrem niedrigsten Stand. Vor knapp vier Jahren, in 2018, floss noch weniger Wasser. Trotzdem kein Grund zur Erleichterung, denn: Die jetzigen Stände bewegen sich deutlich in diese Richtung. Und die Werte des Rekord-Niedrigwassers wurden Ende des Sommers beziehungsweise im Herbst verzeichnet, nicht bereits im Juli und August. Es ist also zu befürchten, dass das Jahr 2022 noch etliche neue Niedrigwasser-Rekorde bringen wird.
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Trockenheit verschärft die Waldbrandgefahr
Die Waldbrandgefahr ist besonders im Osten von Deutschland weiter hoch. Eine Verschnaufpause konnten die Schauer am Wochenende bringen. Das war aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Die Waldbrandgefahr bleibt deutschlandweit groß, denn nennenswerte Niederschläge sind vorerst nicht in Sicht. Wenn überhaupt fällt bis Mitte des Monats nur vereinzelt etwas Regen, viel zu wenig auf jeden Fall um die Waldbrandgefahr zu minimieren. Erst danach sehen einige Wettermodelle wieder mehr Schauer, allerdings auch dann eher im Süden und Westen und weniger in den am meisten betroffenen Gebieten im Osten.“ so wetter.de-Meteorologe Martin Pscherer. Kurzfristig wird sich die Lage also sogar eher noch verschärfen und das Defizit der letzten Wochen wird sich nicht so schnell wieder ausgleichen lassen.
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(avo, mps, zre)