Eisschrank-Kälte kommt auch nach Deutschland
Frost-Alarm: Eiskalter Winter kommt nach Europa und lässt uns bibbern
Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass wir auf ein krasses Winter-Comeback zusteuern: Schon jetzt herrschen in Skandinavien Temperaturen von -40 Grad. Und die Kälte kommt aus Richtung Norden nun zu uns. Es wird also richtig frostig. Wann und wo müssen wir uns auf den nahenden Winter einstellen?
Oben im Video: Der aktuelle Temperaturfilm für Deutschland für die nächsten 14 Tage
Derzeit bis zu -40 Grad in Skandinavien

Nach wochenlangen Regenfällen und dem damit verbundenen schlimmen Hochwasser im Norden Deutschlands passiert nun endlich etwas in der Wetterküche. Der Winter gibt sein Comeback! Rund um den Dreikönigstag am ersten Januar-Wochenende wird es kälter. Und zwar ordentlich. Es kommen sehr kalte Luftmassen arktischen Ursprungs zu uns. Was wir derzeit auf den Karten sehen, ist fast schon erschreckend. Scheinbar gibt es überhaupt kein normales Wetter mehr. Nach dem mit mehr als zwei Grad über Schnitt viel zu warmen Dezember und Hochwasser kommt nun die knackekalte Eisschrank-Kälte.
Wann genau und wie kalt wird es? Einen Vorgeschmack auf die Kältewelle können wir jetzt schon in Skandinavien sehen. Im bei Wanderern bekannten Sarek-Nationalpark herrschen derzeit Temperaturen von satten -40 Grad. Selbst am Meer, in der schwedischen Stadt Lulea, ist es mit -30 Grad bitterkalt. Dort können zum Beispiel Züge nicht mehr fahren.
Wie viel kommt von der Skandinavien-Kälte zu uns? Achtung: -17 Grad in München!

Los geht es mit der Kälte etwa ab Sonntag – im Norden schon ein wenig eher, denn die Kälte kommt ja aus der Arktis zu uns. Schon am Freitag sind es gerade noch 3 Grad in Hamburg. Spätestens am Sonntag ist dann wieder Winter in Deutschland – mehr oder weniger überall. Selbst am Rhein rutschen die Höchstwerte Richtung 0 Grad, am Montag liegt dann das ganze Land unter Dauerfrost.
Und es wird tatsächlich wahnsinnig kalt. Für München reden wir in der kommenden Woche von Höchstwerten von -7 Grad. Die Tiefstwerte liegen bei -17 Grad. In einigen Alpenorten werden wohl die -20 geknackt werden. Da brennt das Skifahren dann in der Lunge. Die Kältewelle hält locker eine Woche an und weil es auch sonnig wird, also die Wolken fehlen, werden die Nächte immer kälter. Eisschrank Deutschland!
Lese-Tipp: So geht der Winter in den nächsten sechs Wochen weiter
Auch der Rest des Januars kann Winter - schneereich und kalt

Blicken wir auf unsere aktuelle wetter.de-Januarprognose, dann wird ziemlich deutlich, dass die Kältewelle lange dauern wird und sich der Winter richtig einnistet. Nur Mitte Januar wird es mal ein wenig milder und auch wieder feuchter, bevor der Januar dann knackekalt, aber recht trocken zu Ende geht.
Doch auch die milde Phase liegt kaum über dem normalen Januarschnitt. Das heißt, die zu erwartenden Niederschläge werden größtenteils als Schnee runterkommen. Der Januar könnte also sowohl für die Mittelgebirge als auch für die Alpen ein richtig schöner Wintermonat werden. Alpine wie auch Langläufer dürfen von einem schneereichen und vielleicht sogar mal sonnigen Wintersport-Januar träumen. Kalt wird es allemal: Nach unserer jetzigen Prognose soll der erste Monat des Jahres 2024 1,7 Grad zu kalt werden.
Polarwirbel: Darum ist der Tiefdruckwirbel über dem Nordpol so wichtig
Der Polarwirbel ist ein Tiefdruckwirbel in der Höhe über dem Nordpol. Sein Gegenstück wirbelt auf der Südhalbkugel über dem Südpol. Für das Winterwetter in Deutschland kann nur der Polarwirbel über dem Nordpol wirksam werden. Er bildet und verstärkt sich im Winter, weil dann im Norden die Sonneneinstrahlung fehlt und die Atmosphäre immer kälter wird. Normalerweise jagt dann die kalte Luft gegen den Uhrzeigersinn von West nach Ost mit ihrem Zentrum über dem Nordpol und kann aus dem Wirbel nicht ausbrechen. Deutschland bekommt dann oft durch westliche bis südwestliche Strömung eher mildes Winterwetter.
Es gibt aber Ausnahmen, beispielsweise durch eine Erwärmung der Stratosphäre, wenn warme Luft vom Pazifik bis in die Polarregion vordringt. Dann schwächt sich die Zirkulation ab, wird instabil und es entstehen Ausbuchtungen oder sogar ein Polarwirbel-Split, die die Kaltluft weit in den Süden der Nordhalbkugel bringen können. Wintervorstöße aus Norden und Osten werden dann in Deutschland wahrscheinlicher.
Lese-Tipp: Polarwirbel-Split im Februar 2021
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(osc)