Asteroidengefahr 2024 YR4
Von Alarm zu Entwarnung: Die schwankende Einschlagswahrscheinlichkeit von 2024 YR4
Die Einschlagswahrscheinlichkeit des Asteroiden 2024 YR4 hat in den letzten Wochen extreme Schwankungen durchlaufen. Nachdem sie zunächst auf einen Rekordwert von 3,1 Prozent angestiegen war, korrigierten NASA und ESA sie nun deutlich nach unten. Doch warum gibt es so starke Abweichungen – und wie sicher sind die Berechnungen wirklich?
Ein Rekordwert sorgt für Aufsehen

Ende Januar 2025 wurde die Einschlagswahrscheinlichkeit des Asteroiden 2024 YR4 zunächst auf 1,2 Prozent geschätzt. Doch diese Zahl hielt nicht lange: Anfang Februar stieg die Wahrscheinlichkeit auf 2,3 Prozent und erreichte am 19. Februar mit 3,1 Prozent einen beunruhigenden Höchstwert. Dies stellte die höchste jemals für einen Asteroiden berechnete Wahrscheinlichkeit dar und sorgte weltweit für Schlagzeilen.
Nur einen Tag nach dem Höchstwert kam die Kehrtwende. Neue Beobachtungen und genauere Berechnungen führten dazu, dass die Wahrscheinlichkeit am 20. Februar plötzlich auf 1,5 Prozent (NASA) bzw. 1,4 Prozent (ESA) gesenkt wurde. Am 21. Februar korrigierten die Raumfahrtagenturen ihre Werte erneut: Die NASA gab nun eine Wahrscheinlichkeit von nur noch 0,28 Prozent an, die ESA sogar nur noch 0,16 Prozent. Experten gehen sogar davon aus, dass diese Werte in den kommenden Tagen weiter sinken könnten.
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Unsicherheiten in der Berechnung
Der Asteroid, dessen Durchmesser auf 40 bis 90 Meter geschätzt wird, könnte am 22. Dezember 2032 die Erde treffen. Doch trotz der zunächst alarmierenden Werte gibt es erhebliche Unsicherheiten in den Berechnungen. Astronomen können die Position des Asteroiden derzeit nur auf etwa eine Million Kilometer genau bestimmen – eine Distanz, die es schwer macht, die Gefahr eines Einschlags präzise abzuschätzen.
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Die Schwankungen in der Einschlagswahrscheinlichkeit sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Neue Beobachtungsdaten verändern die Bahnprognosen, und kleinere Ungenauigkeiten in den Berechnungen können erhebliche Unterschiede in der Einschätzung bewirken. Um genauere Daten zu erhalten, plant die NASA, den Asteroiden mit dem James-Webb-Weltraumteleskop genauer zu untersuchen.
Einstufung auf der Torino-Skala
Derzeit wird 2024 YR4 mit Stufe 3 auf der Torino-Skala bewertet. Dies bedeutet, dass eine Kollision nicht ausgeschlossen werden kann und im Falle eines Einschlags erhebliche lokale Schäden entstehen könnten. Ein Asteroid dieser Größe könnte die Energie einer großen Atombombe freisetzen – ein Szenario, das international Aufmerksamkeit erregt.
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Obwohl die Einschlagswahrscheinlichkeit von 2024 YR4 zuletzt deutlich gesunken ist, verdeutlichen die extremen Schwankungen, wie unsicher die Berechnungen noch sind. Neue Beobachtungen könnten das Risiko sogar noch weiter reduzieren, allerdings auch wieder erhöhen.
(kfb)



