10 Fakten rund um den Weltraum
Brennt es auf der Sonne und wonach riecht das Weltall?
Häufig haben sich Mythen oder Irrtümer über das Weltall als Tatsachen ins Volkswissen eingebrannt. Doch vieles stimmt eben nicht. Wir haben zehn Fakten über Raumfahrt, Sterne und das Universum zusammengetragen.
1. Kann man das Universum hören?
Im Weltall kann fast nichts gehört werden, weil es im Wesentlichen ein Vakuum ist. Schallwellen brauchen aber Luft, Wasser oder Feststoffe, um sich fortzubewegen. Dies bedeutet, dass die Geräusche, die wir auf der Erde hören, im Weltraum nicht existieren. Es gibt allerdings Dinge, die mithilfe von speziellen Geräten hörbar gemacht werden können. Dazu gehören Radiowellen und andere elektromagnetische Wellen, die sich im Vakuum des Weltraums ausbreiten. Radioteleskope können Radiowellen von fernen Galaxien und anderen Himmelsobjekten empfangen und in eine für Menschen hörbare Form umwandeln. In ähnlicher Weise können Plasmawellen und Gravitationswellen eingefangen und in Töne umgewandelt werden.
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2. Wonach riecht der Weltraum?

Da es im Weltall keine Luft gibt, dürfte es sich beim Geruch ähnlich verhalten wie bei den Geräuschen. Trotz aller Astronauten, die wir bisher ins Weltall geschleppt haben, konnte aus offensichtlichen Gründen noch keiner selbst eine „Nase nehmen“. Es wäre der letzte Atemzug eines Astronauten außerhalb seines Raumanzuges. Was allerdings schon mehrere Astronauten berichtet haben, ist, dass sie den Geruch von Ammoniak oder aber verbranntem Schießpulver in der Nase hatten, sobald sie den Anzug im Raumschiff ausgezogen hatten. Vergleiche wurden auch mit dem Geruch, der beim Schweißen entsteht, nach gerösteten Mandeln oder einem Steak auf dem Grill gezogen.
3. Stimmt die Geschichte um den Space Pen?

Die Geschichte ist folgende: Während die Nasa wochen- oder gar monatelang nach einer Lösung für einen in der Schwerelosigkeit funktionierenden Stift suchte und dafür Millionenbeträge ausgab, nutzten die Russen einfach einen Bleistift. Diese Geschichte ist weitverbreitet, stimmt allerdings so nicht. Dass Kugelschreiber aufgrund der fehlenden Schwerkraft nicht funktionieren können (Tinte muss nach unten fließen können), war beiden Raumfahrtbehörden früh klar. Die Idee, stattdessen einen Bleistift zu nehmen, wurde schnell verworfen, da ein abgebrochener Bleistift eine potenzielle Gefahren- und Verletzungsquelle darstellt. Außerdem fällt beim Schreiben mit einem Bleistift Graphit an. Das wiederum besteht aus so kleinen Partikeln, die sich in die Elektronik an Bord verirren könnten und diese beschädigen. Den Space Pen gab es aber dennoch. Dieser wurde allerdings von der „Fisher Pen Company“ ohne Auftrag der Nasa entworfen. Die Nasa kaufte auch tatsächlich einige dieser Stifte.
4. Der Polarstern ist der hellste Stern
Anders als verbreitet angenommen, ist der Polarstern (Polaris) nicht der hellste Stern am Himmel. Der hellste Stern am Nachthimmel ist Sirius, auch bekannt als der Hundsstern, im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Polaris hingegen ist der Hauptstern im Sternbild Kleiner Bär (Ursa Minor) und befindet sich nahe dem Himmelsnordpol, weshalb er oft als Navigationshilfe verwendet wird. Im Hinblick auf Helligkeit wird er jedoch von vielen anderen Sternen übertroffen.
5. Ist die Chinesische Mauer vom Weltraum aus zu sehen?

Anders als immer behauptet wird, ist die Chinesische Mauer nicht so ohne Weiteres vom Weltraum aus zu sehen. Das liegt weniger an ihrer Länge, als der Breite des Bauwerks. Selbst von der ISS in 400 Kilometern Entfernung ist ein Teleskop nötig, um sie zu sehen.
6. Laufen in Raumschiffen

Wir kennen es aus etlichen Science-Fiction-Filmen: Menschen laufen durch ihre Raumschiffe und trotzen der Schwerkraft. Dies ist allerdings schwer vorstellbar, da es eine Gravitation wie die der Erde braucht, um das möglich zu machen. Doch diese unglaublich große Masse konnte bisher nicht simuliert werden, sodass unsere Astronauten durch die Raumschiffe schweben, statt zu laufen.
7. Explosionen im Weltall
Ein weiterer Mythos sind die durch Special Effects in Science-Fiction-Filmen dargestellten Explosionen. Ähnlich wie bei den Geräuschen fehlt für einen lauten Knall das Übertragungsmedium (Luft, Wasser oder Feststoffe), um gehört werden zu können. Es ginge also leise zu. Hinzu kommt, dass das Feuer der Explosion sich von Luft ernährt. Da diese fehlt, gibt es auch keine Flammen. Stattdessen kann es aber Licht geben, dass sich von einer Explosion aus ausbreitet. Die Rede ist von Röntgen- oder Gammastrahlen, die sich durch das Vakuum ungehindert ausbreiten. Das Licht wäre auch länger zu sehen. Ungebremst würden sich auch Trümmerteile ausbreiten. Ohne Luftwiderstand würden sie ungehindert und mit großer Geschwindigkeit vom Ausgangspunkt wegkatapultiert werden.
8. Teflon ist eine Erfindung der Raumfahrtbehörden

Dieser Irrglauben hält sich auch hartnäckig: Teflon ist als Produkt der Raumfahrt in unsere Küche gekommen. Das kann schon allein deswegen nicht stimmen, da es Teflon als Beschichtung bereits seit den 40er Jahren gab. Genau genommen hat der Chemiker Dr. Roy Plunkett Teflon (Polytetrafluorethylen oder PTFE) 1938 zufällig entdeckt und es sich 1941 patentieren lassen. In den 40er Jahren wurde es zur Urananreicherung eingesetzt. In den 50ern wurde es schließlich aufgrund seiner Eigenschaften auch als Beschichtung für Pfannen und Töpfe im Haushalt eingesetzt. In den 50er Jahren nahm auch die Nutzung in der Raumfahrt zu. Etabliert hat es sich dort aber erst im Laufe der nachfolgenden Jahrzehnte.
9. Schwarze Löcher sind Löcher?

Bereits der Name Schwarzes Loch bringt uns auf eine falsche Fährte. Es handelt sich dabei nicht wirklich um ein Loch. Stattdessen ist es Masse auf einen kleinen Punkt konzentriert. Die Masse ist so groß, dass ihm nichts entkommen kann – selbst Licht nicht. Das ist übrigens auch der Grund, warum es kein Licht in der direkten Umgebung eines Schwarzen Lochs geben kann. Hinter dem Ereignishorizont (Event Horizon) ist die Fluchtgeschwindigkeit größer als die Lichtgeschwindigkeit. Da laut Einsteins Relativitätstheorie nichts schneller als Lichtgeschwindigkeit sein kann, kann es hinter dem Ereignishorizont auch nichts mehr einem Schwarzen Loch entkommen. Es handelt sich also nicht um ein Loch, sondern um ein Objekt mit so einer großen Dichte und Masse, dass eine unvorstellbare Anziehungskraft entsteht, die alles „verschlingt“.
10. Die Sonne ist ein riesiger Feuerball

Mit 15 Millionen Grad Celsius in ihrem Kern könnte man tatsächlich annehmen, dass die Sonne unentwegt brennt. Eigentlich ist es etwas komplizierter. Unser Stern ist ein riesiger Gasball. Die Wärme und das Licht entstehen nicht durch Feuer, sondern durch Nuklearfusion, bei der aus Wasserstoff Helium entsteht. Die dabei frei werdende Energie wird in Form von Gammastrahlen abgegeben. Da es rund um die Sonne keine Sauerstoffhülle gibt, kann es auch kein Feuer geben. Es ist also eher ein riesiges Atomkraftwerk, in dem Kernfusion dauerhaft und im größeren Maßstab stattfindet.
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(kfb)