Winterwetter-Check
Minus 35 Grad: Hier ist es jetzt schon bitterkalt
Während bei uns die Frostnächte zuletzt eine Einstimmung auf die kalte Jahreszeit gebracht haben und in Nordeuropa und den Alpen wiederholt Schnee gefallen ist, bilden sich andernorts massive Kältepole und stellen die Weichen für den Winter.
Oben im Video: Mit wie viel eisigen Tagen müssen wir rechnen?
Eiskalte Luft - hier ist es schon richtig winterlich

In Sibirien rutschten die Temperaturen zuletzt immer wieder auf um oder sogar unter -35 Grad. Kein Wunder, dann Sibirien ist ja bekannt für bitterkalte Temperaturen. Die hochwinterlichen Rekorde liegen hier bei unter -60 Grad.
Um das hinzubekommen braucht es zunächst eine Schneedecke, die sich hier für gewöhnlich bereits im Oktober ausbildet. Und außerdem ganz viel Ruhe unterm eisigen Kältehoch. Übrigens ist die absolute Windstille auch Garant dafür, dass man solche Temperaturen überhaupt aushalten kann.
Sibirische Kaltluft auf dem Weg nach Deutschland - möglich ist es

Dass diese Kaltluft bis zu uns nach Deutschland kommt, ist – in abgeschwächter Form – durchaus möglich, benötigt aber bestimmte Randbedingungen. Insbesondere geht das mit einer Schwächung des Polarwirbels und unter Einbindung von polaren Hochdruckgebieten einher.
Wie beispielsweise im Februar 2021 oder im März 2013. Fällt zuvor hierzulande Schnee, dann sind selbst im Flachland Dauerfrost und Tiefstwerte deutlich unter -10 Grad drin.
Wie viel Kälte steht uns bevor?
Die experimentelle Langfrist zeigt, dass es im Laufe des November durchaus noch Potenzial nach unten geben dürfte. Insbesondere beim Blick auf den wetter.de-Langfristtrend. Aber auch die CFS-Prognosen der NOAA (Amerikanischer Wetterdienst) zeigen sich im November verhalten mit eher durchschnittlichen Berechnungen. Ein Szenario, das für erste Gehversuche des Winters 2024/2025 im November spricht.
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Dezember könnte eisgekühlt nachlegen
Nach milderen Prognose-Ansätzen in den letzten Tagen, ist der wetter.de-Langfristtrend für den Dezember nun wieder auf der deutlich zu kalten Seite gelandet. Aktuell zeigt die Monatsabweichung gegenüber dem Referenz-Zeitraum von 1991 bis 2020 eine negative Abweichung von fast 3 Grad!
Dementsprechend würde es nicht nur im Bergland, sondern ebenso im Flachland winterliche Phasen mit Dauerfrost geben.
Selbst im Rheinland wären – wenn es tatsächlich so kommen würde – einige Eistage mit Dauerfrost denkbar. Darüber hinaus würde uns bei dieser Gemengelage der kälteste Dezember seit dem Jahr 2010 erwarten.
Vorsicht bei der Langfrist
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die unter anderem der Energiewirtschaft dienen können.
(bal, apf)