Der Wetter-Tag bei wetter.de

Nacht wird ruppig: Graupel, Schauer und stürmische Böen im Norden

von Amelie von Kruedener

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter- und Klima-News des Tages:

In der Nacht fällt im Süden zeitweise Regen und die Tiefstwerte liegen oft bei 6 oder 7 Grad. Von Norden her wechseln sich Auflockerungen mit Schauern ab. An der Ostsee kann es zum Morgen hin auch mal aufklaren. Die kräftigsten Schauer gibt es an der Nordsee und dort kann neben Blitz und Donner auch mal Graupel mit dabei sein. Im Norden sinken die Temperaturen abseits der Küste auf 3 bis nahe 0 Grad. Zudem bläst an der Nordseeküste frischer Nordwestwind mit starken stürmischen Böen.

Am Montag zieht der Regen aus der Nacht im Süden in die Alpen und anfangs liegt die Schneefallgrenze dort zum Teil noch deutlich über 1000 Meter. Bis zum Mittag sinkt sie aber bereits auf 800 bis 600 Meter ab und auch dort stellt sich nasskaltes Schauerwetter ein. Im Westen und Norden hat das ganze Aprilwettercharakter. Vor allem im Ostseeumfeld sind immer wieder sonnige Abschnitte dabei. In den Mittelgebirgen gehen die Schauer oberhalb von 400 Metern meist als Schnee nieder und in hohen Lagen können sich bis zum Abend ein paar Zentimeter Schnee ansammeln, beispielsweise in Oberhof im Thüringer Wald und in Oberwiesenthal (Erzgebirge), aber auch in Oberstdorf am Alpenrand.

Die Temperaturen gehen im Tagesverlauf zum Teil zurück. Am Oberrhein liegen sie in den Morgenstunden teils noch bei 10 Grad. Kurz nach Mittag sind es rund 2 Grad in Hof (bayerisches Vogtland) bis 9 Grad an der ostfriesischen Küste.
Dabei stellt sich mäßiger bis frischer Nordwestwind ein. An der Nordseeküste sowie auf den Bergen sind starke bist stürmische Böen dabei.

Regenchaos in Kalifornien: Sturm trifft Brandnarben und fordert Tote

Extremwetter Kalifornien
Kalifornien kämpft mit heftigen Regenstürmen. Zwei Menschen sterben, ein Mädchen wird vermisst. In früheren Brandgebieten drohen Erdrutsche.

Heftige Regenstürme haben Kalifornien am Wochenende kräftig durchgeschüttelt – mit tragischen Folgen. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben, ein kleines Mädchen wird weiterhin vermisst. Besonders hart traf es eine Familie an einem Strand südlich von San Francisco: Eine rund sechs Meter hohe Welle riss Vater und Tochter ins Meer. Der Vater wurde später geborgen, starb aber im Krankenhaus. Die Fünfjährige blieb trotz intensiver Suche verschwunden, während Mutter und Geschwister unverletzt an Land gelangten.

Auch rund um Los Angeles blieb es unruhig. Seit Donnerstagabend hatte es dort durchgeregnet, am Samstag erreichten die Niederschläge ihren Höhepunkt. Straßen standen unter Wasser, Bäume kippten um, und in früheren Brandgebieten stieg die Gefahr für Erdrutsche deutlich an. Die Behörden riefen Anwohner vorsorglich dazu auf, gefährdete Hänge im Blick zu behalten und Gefahrenzonen notfalls zu meiden.

Im Norden des Bundesstaates kam ein weiterer Mensch ums Leben, als sein Wagen von den Fluten erfasst wurde. Die Lage bleibt angespannt – vor allem dort, wo kahle Böden nach den verheerenden Bränden der letzten Monate dem Starkregen kaum etwas entgegensetzen können.

Europa kämpft mit Unwetter – von Starkregen bis Tornado

Von Regenmassen in England über Tornadowirbel in Portugal bis zu heftigen Gewittern rund ums Mittelmeer: Europas Wetter dreht richtig auf.
Von Regenmassen in England über Tornadowirbel in Portugal bis zu heftigen Gewittern rund ums Mittelmeer: Europas Wetter dreht richtig auf.

Europa bekommt gerade eine volle Ladung Wetterdrama ab. In Großbritannien hat Tief „Pepe“ Mitte und Ende letzter Woche richtig losgelegt: In Wales, Südengland und Irland kamen innerhalb weniger Tage 90 bis 130 Liter Regen pro Quadratmeter herunter, lokal sogar über 150. Überschwemmungen inklusive. Und es bleibt dort ungemütlich – nasskalt, windig und in den Highlands fällt oberhalb von knapp 400 bis 500 Metern sogar Schnee.

Weiter südlich wurde Portugal gleich doppelt getroffen: reichlich Regen im ganzen Land und im Süden bei Albufeira sogar ein Tornado, der deutliche Schäden hinterließ. In manchen Regionen rund um Porto fielen über 300 Millimeter Regen – also das Doppelte eines typischen Novembermonats.

Auch der Mittelmeerraum steht unter Tiefdruckeinfluss. Vom Golf von Genua bis nach Norditalien und entlang der Adria drohen in den kommenden Tagen Gewitter und teils über 100 Liter Regen pro Quadratmeter.

Wer wissen will, wie heftig es genau wird und welche Regionen besonders betroffen sind, findet den kompletten Überblick hier: Europa im Wetterchaos - Jetzt drohen dem Mittelmeer neue Unwetter

Die nächsten drei Tage bringen ungemütlichen Frühwinter mit Schauern, Schnee und Frost

Schnee, Graupel und Regen – die Wetterlage der neuen Woche.
Schnee, Graupel und Regen – die Wetterlage der neuen Woche.

Montag:

  • Im Süden aus der Nacht heraus Regen in milder Luft (Schneefallgrenze über 1000 m), später in die Alpen ziehend. Dahinter rasch Kaltluft, Schneefallgrenze bis zum frühen Nachmittag auf 800 bis 600 m sinkend.
  • Im Rest des Landes wechselhafte Schauer, teils mit Aprilwettercharakter, Schneefallgrenze um 400 m, lokal Graupel oder nasse Flocken bis ins Flachland.
  • An der Ostsee häufig Sonne und selten Schauer, auch im Westen und Norden freundliche Phasen.
    In Staulagen von Alpen und Erzgebirge meist stark bewölkt.
  • Oberhalb von 700 bis 800 m bis zum Abend wenige Zentimeter Schnee möglich (u.a. Oberhof, Oberwiesenthal, Oberstdorf).
    Temperaturen rückläufig: morgens am Oberrhein teils 10 Grad, am Alpenrand 6 bis 7 Grad, am Nachmittag 2 Grad in Hof bis 9 Grad auf den Ostfriesischen Inseln.
  • Nordwestwind teils mäßig bis frisch, an Nordsee und Bergen starke bis stürmische Böen.

Dienstag:

  • Im Süden bleibt es unter Zwischenhocheinfluss bei einem Mix aus Nebel, Sonne und Wolken weitgehend trocken.
  • Vom Niederrhein bis in den Norden dominieren viele Wolken, kaum oder selten Sonne und Regen- oder Schneeregenschauer.
  • Die Höchstwerte liegen zwischen 4 und 8 Grad, im Bergland zwischen 0 und 3 Grad, oberhalb von 700 bis 1000 m herrscht Dauerfrost.
  • Im Nordwesten ist es windig mit Südwest- bis Westwind, im Süden bleibt der Wind schwach.

Mittwoch:

  • Von Benelux her zieht ein Tief heran, das Schnee und in tiefen Lagen Regen bringt.
  • Im Südosten und Osten bleibt es länger trocken mit Aufheiterungen.
  • Die Höchstwerte liegen bei –1 Grad in Kammlagen des Thüringer Waldes und meist bei 3 bis 7 Grad in den Niederungen.
  • Zeitweise frischt der Südwest- bis Westwind auf.

Regenband teilt Deutschland: Norden grau, Süden milder

Der Regen verlagert sich schwerpunktmäßig in einen Streifen von NRW bis nach Berlin/Brandenburg, ist aber dort nicht mehr so ergiebig und anhaltend wie am Freitag und Samstag im Norden. An den Küsten stellen sich lange trockene Phasen mit Auflockerungen, an der Nordsee auch mal sonnigen Phasen ein. Am späten Nachmittag und Abend kommen von Sylt her aber neue Schauer auf.

Vom Süden bis ins Erzgebirge ist es zunächst trocken. Dabei überwiegend Wolken und Nebelfelder, aber zeitweise kann auch mal die Sonne rauskommen. Am Nachmittag ist im Süden Baden Württembergs und Bayerns etwas Regen möglich. Im Norden einstellige Höchstwerte: 5 bis 9 Grad, im Süden milder mit 9 bis 14, vereinzelt 15 Grad.

Mini-Winter vor dem Wochenstart

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So strahlend und schön wünschen wir uns das Winterwetter.

Der Winter schickt einen ersten kleinen Gruß vorbei – mehr ein zaghaftes Hallo als ein echter Auftritt. In der Nacht zu Montag mischt sich im Süden kräftiger Regen ein, in höheren Lagen auch die ersten Schneeflocken der Saison. Im Norden bleibt es bei Schauern, an den Küsten legt der Wind noch einen Zahn zu und erreicht zeitweise Sturmböen. Alles in allem ein ungemütlicher Start in die neue Woche.

Zum Montagmorgen könnte es dann in den Alpen und den Hochlagen der Mittelgebirge kurz weiß aussehen – dünne Schneedecke inklusive. Ein echtes Winterwunder bleibt aber aus. Viel eher ein kurzer, fotografierbarer Winterklopfer, der spätestens im Tagesverlauf wieder ins Grau übergeht. Wann es mit mehr Winter weitergeht, könnt ihr hier nachlesen.

Polarluft rückt an: Nass im Norden, Mix im Süden

Über Norddeutschland hängt weiterhin eine markante Luftmassengrenze, die polare Meereskaltluft im Norden klar von deutlich milderer Luft im Rest des Landes trennt. Dieser Kontrast zeigt sich heute eindrucksvoll: Die Nordhälfte bleibt meist bedeckt und im Dauerregenmodus. Vor allem im nordwestlichen Niedersachsen kommen örtlich rund dreißig bis vierzig Liter pro Quadratmeter zusammen. Nur im unmittelbaren Ostseeumfeld gönnt sich der Himmel kurze Auflockerungen. Begleitet wird das Ganze von frischem Ostwind. An der Nord- und westlichen Ostsee treten steife Böen um 60 Kilometer pro Stunde auf, auf exponierten Nordseeinseln sogar stürmische Böen.

Südlich der Luftmassengrenze mischt sich die Witterung: mal Sonne, mal dichte Wolken, dazwischen Schauer. Im Südosten bleibt es stellenweise sogar trocken. Dazu zeigen die Temperaturen die typische Zweiteilung des Tages. Im Norden und Nordosten sowie in Niederbayern werden häufig nur fünf bis zehn Grad erreicht. In der Landesmitte und im Süden klettert das Thermometer dagegen auf 10 bis 16 Grad, am Alpenrand örtlich sogar noch etwas höher.

Die Wetterlage: Hinter der Luftmassengrenze lauert der Winter

Ein dickes Wolkenband liegt über Deutschland
Ein dickes Wolkenband liegt über Deutschland

Am Wochenende im Süden und der Mitte noch mild, ab Montag dann eine frühwinterliche Phase
Tief Pepe (international Claudia) schaufelt weiterhin milde und zunehmend feuchte Luft in den Süden und die Mitte Deutschlands. Über Skandinavien baut sich Hoch Xanni, ein Ableger des Hochs südlich von Grönland, aus. Durch diese Konstellation hat sich über der Nordhälfte Deutschland eine Luftmassengrenze mit anhaltendem und teils ergiebigem Regen gebildet.

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Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa, Reuters, AFP