Regen, Sturm, Tornado

Europa im Wetterchaos - Jetzt drohen dem Mittelmeer neue Unwetter

von Amelie von Kruedener

Ein paar Tage voller Tiefdruck-Power haben Europa ganz ordentlich durchgeschaukelt. Viel Regen im Westen, Tornado-Alarm im Süden und Starkniederschläge rund ums Mittelmeer – die Lage bleibt unruhig, aber nicht überall gleich brenzlig. Ein kompakter Überblick über die Lage von der Atlantikküste bis zur Adria.

Britische Inseln: Regen satt und ein Hauch Highland-Winter

Storm Claudia flooding clean-up in Wales
Monmouth in Wales steht nach Sturm Claudia unter Wasser. Heftige Überschwemmungen trafen auch Teile von England und Wales. Nun ist Aufräumen angesagt.

Die jüngsten Tage brachten auf den Britischen Inseln eine satte Ladung Wasser. Vor allem in Wales, im Süden Englands und im Süden Irlands schoben rege Tiefdruckgebiete – darunter Tief Pepe bzw. international Claudia – immer neue Regenpakete hinein. In wenigen Tagen summierten sich 90 bis 130 Liter pro Quadratmeter, lokal sogar über 150. Kein Wunder, dass es zu Überschwemmungen kam.

In den kommenden Tagen stellt sich dort typisches Novemberwetter ein: nasskalt, windig, teilweise sogar kurzzeitig stürmisch. Die Highlands bekommen zusätzlich Schnee ab, oberhalb von 400 bis 500 Metern herrscht sogar Dauerfrost. Sonst mischen sich immer wieder Schneeregen- und Graupelschauer unter die Schauerstaffel. Diese extrem großen Regenmengen? Erst mal nicht mehr zu erwarten.

Portugal: Gewitter, Starkregen – und ein Tornado an der Algarve

Tief Pepe zeigte sich auch auf der Iberischen Halbinsel von seiner wilden Seite. In vielen Landesteilen Portugals sowie im benachbarten Spanien kam es zu ergiebigen und teils gewittrigen Regenfällen. Über 100 mm fielen verbreitet, rund um Porto sogar über 300 mm – also das Doppelte eines durchschnittlichen Novemberwerts.

In Albufeira reichte die Energie der Gewitterzellen sogar für einen Tornado, der erhebliche Schäden anrichtete. Für die neue Woche gilt: wechselhaft mit Schauern, aber die ganz großen Regenmengen sind vorerst durch.

Tote an der Algarve: Tornado wütete in Albufeira

Mittelmeerraum: Neuer Schwerpunkt der Regenfälle

Während der Westen Europas kurz durchatmet, verlagert sich der Schwerpunkt der Unwetterlage ins zentrale Mittelmeer. Vom Golf von Genua über Norditalien bis an die Adria können in den kommenden Tagen sehr kräftige Regenfälle niedergehen. Vor allem entlang des dinarischen Gebirges bis nach Albanien sind über 100 Liter pro Quadratmeter möglich – inklusive lokaler Überflutungen.

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Verwendete Quellen: wetter.de