Der Wetter-Tag bei wetter.de
Europa kämpft mit Unwetter – von Starkregen bis Tornado

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter- und Klima-News des Tages:
Europa bekommt gerade eine volle Ladung Wetterdrama ab. In Großbritannien hat Tief „Pepe“ Mitte und Ende letzter Woche richtig losgelegt: In Wales, Südengland und Irland kamen innerhalb weniger Tage 90 bis 130 Liter Regen pro Quadratmeter herunter, lokal sogar über 150. Überschwemmungen inklusive. Und es bleibt dort ungemütlich – nasskalt, windig und in den Highlands fällt oberhalb von knapp 400 bis 500 Metern sogar Schnee.
Weiter südlich wurde Portugal gleich doppelt getroffen: reichlich Regen im ganzen Land und im Süden bei Albufeira sogar ein Tornado, der deutliche Schäden hinterließ. In manchen Regionen rund um Porto fielen über 300 Millimeter Regen – also das Doppelte eines typischen Novembermonats.
Auch der Mittelmeerraum steht unter Tiefdruckeinfluss. Vom Golf von Genua bis nach Norditalien und entlang der Adria drohen in den kommenden Tagen Gewitter und teils über 100 Liter Regen pro Quadratmeter.
Wer wissen will, wie heftig es genau wird und welche Regionen besonders betroffen sind, findet den kompletten Überblick hier: Europa im Wetterchaos - Jetzt drohen dem Mittelmeer neue Unwetter
Die nächsten drei Tage bringen ungemütlichen Frühwinter mit Schauern, Schnee und Frost

Montag:
- Im Süden aus der Nacht heraus Regen in milder Luft (Schneefallgrenze über 1000 m), später in die Alpen ziehend. Dahinter rasch Kaltluft, Schneefallgrenze bis zum frühen Nachmittag auf 800 bis 600 m sinkend.
- Im Rest des Landes wechselhafte Schauer, teils mit Aprilwettercharakter, Schneefallgrenze um 400 m, lokal Graupel oder nasse Flocken bis ins Flachland.
- An der Ostsee häufig Sonne und selten Schauer, auch im Westen und Norden freundliche Phasen.
In Staulagen von Alpen und Erzgebirge meist stark bewölkt. - Oberhalb von 700 bis 800 m bis zum Abend wenige Zentimeter Schnee möglich (u.a. Oberhof, Oberwiesenthal, Oberstdorf).
Temperaturen rückläufig: morgens am Oberrhein teils 10 Grad, am Alpenrand 6 bis 7 Grad, am Nachmittag 2 Grad in Hof bis 9 Grad auf den Ostfriesischen Inseln. - Nordwestwind teils mäßig bis frisch, an Nordsee und Bergen starke bis stürmische Böen.
Dienstag:
- Im Süden bleibt es unter Zwischenhocheinfluss bei einem Mix aus Nebel, Sonne und Wolken weitgehend trocken.
- Vom Niederrhein bis in den Norden dominieren viele Wolken, kaum oder selten Sonne und Regen- oder Schneeregenschauer.
- Die Höchstwerte liegen zwischen 4 und 8 Grad, im Bergland zwischen 0 und 3 Grad, oberhalb von 700 bis 1000 m herrscht Dauerfrost.
- Im Nordwesten ist es windig mit Südwest- bis Westwind, im Süden bleibt der Wind schwach.
Mittwoch:
- Von Benelux her zieht ein Tief heran, das Schnee und in tiefen Lagen Regen bringt.
- Im Südosten und Osten bleibt es länger trocken mit Aufheiterungen.
- Die Höchstwerte liegen bei –1 Grad in Kammlagen des Thüringer Waldes und meist bei 3 bis 7 Grad in den Niederungen.
- Zeitweise frischt der Südwest- bis Westwind auf.
Regenband teilt Deutschland: Norden grau, Süden milder
Der Regen verlagert sich schwerpunktmäßig in einen Streifen von NRW bis nach Berlin/Brandenburg, ist aber dort nicht mehr so ergiebig und anhaltend wie am Freitag und Samstag im Norden. An den Küsten stellen sich lange trockene Phasen mit Auflockerungen, an der Nordsee auch mal sonnigen Phasen ein. Am späten Nachmittag und Abend kommen von Sylt her aber neue Schauer auf.
Vom Süden bis ins Erzgebirge ist es zunächst trocken. Dabei überwiegend Wolken und Nebelfelder, aber zeitweise kann auch mal die Sonne rauskommen. Am Nachmittag ist im Süden Baden Württembergs und Bayerns etwas Regen möglich. Im Norden einstellige Höchstwerte: 5 bis 9 Grad, im Süden milder mit 9 bis 14, vereinzelt 15 Grad.
Mini-Winter vor dem Wochenstart

Der Winter schickt einen ersten kleinen Gruß vorbei – mehr ein zaghaftes Hallo als ein echter Auftritt. In der Nacht zu Montag mischt sich im Süden kräftiger Regen ein, in höheren Lagen auch die ersten Schneeflocken der Saison. Im Norden bleibt es bei Schauern, an den Küsten legt der Wind noch einen Zahn zu und erreicht zeitweise Sturmböen. Alles in allem ein ungemütlicher Start in die neue Woche.
Zum Montagmorgen könnte es dann in den Alpen und den Hochlagen der Mittelgebirge kurz weiß aussehen – dünne Schneedecke inklusive. Ein echtes Winterwunder bleibt aber aus. Viel eher ein kurzer, fotografierbarer Winterklopfer, der spätestens im Tagesverlauf wieder ins Grau übergeht. Wann es mit mehr Winter weitergeht, könnt ihr hier nachlesen.
Polarluft rückt an: Nass im Norden, Mix im Süden
Über Norddeutschland hängt weiterhin eine markante Luftmassengrenze, die polare Meereskaltluft im Norden klar von deutlich milderer Luft im Rest des Landes trennt. Dieser Kontrast zeigt sich heute eindrucksvoll: Die Nordhälfte bleibt meist bedeckt und im Dauerregenmodus. Vor allem im nordwestlichen Niedersachsen kommen örtlich rund dreißig bis vierzig Liter pro Quadratmeter zusammen. Nur im unmittelbaren Ostseeumfeld gönnt sich der Himmel kurze Auflockerungen. Begleitet wird das Ganze von frischem Ostwind. An der Nord- und westlichen Ostsee treten steife Böen um 60 Kilometer pro Stunde auf, auf exponierten Nordseeinseln sogar stürmische Böen.
Südlich der Luftmassengrenze mischt sich die Witterung: mal Sonne, mal dichte Wolken, dazwischen Schauer. Im Südosten bleibt es stellenweise sogar trocken. Dazu zeigen die Temperaturen die typische Zweiteilung des Tages. Im Norden und Nordosten sowie in Niederbayern werden häufig nur fünf bis zehn Grad erreicht. In der Landesmitte und im Süden klettert das Thermometer dagegen auf 10 bis 16 Grad, am Alpenrand örtlich sogar noch etwas höher.
Die Wetterlage: Hinter der Luftmassengrenze lauert der Winter

Am Wochenende im Süden und der Mitte noch mild, ab Montag dann eine frühwinterliche Phase
Tief Pepe (international Claudia) schaufelt weiterhin milde und zunehmend feuchte Luft in den Süden und die Mitte Deutschlands. Über Skandinavien baut sich Hoch Xanni, ein Ableger des Hochs südlich von Grönland, aus. Durch diese Konstellation hat sich über der Nordhälfte Deutschland eine Luftmassengrenze mit anhaltendem und teils ergiebigem Regen gebildet.
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Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa, Reuters, AFP