Ein erster Ausblick auf den Dezember
Zwei Monate bis Weihnachten: Wo stecken Winter, Eis und Schnee?

In zwei Monaten sitzen wir alle um den Tannenbaum herum - eigentlich unvorstellbar. Aber so langsam ist es an der Zeit, mal einen ersten Blick auf das Wetter im Dezember zu werfen, schließlich öffnen in ein paar Wochen die Weihnachtsmärkte. Gibt es Glühwein-Wetter? Wo steckt der Winter überhaupt momentan und sollten wir so langsam die Winterstiefel wirklich raussuchen?
Weiße Weihnacht möglich, aber wenig deutet darauf hin
Jaja, die weiße Weihnacht. Mittlerweile wissen wir ja, dass das mehr ein Mythos als Realität ist. Denn laut Deutschem Wetterdienst (DWD) gab es die Weiße Weihnacht in GANZ Deutschland (also mindestens ein Zentimeter Schnee vom 24 bis zum 26. Dezember) in den vergangenen 100 Jahren gerade einmal sechsmal, zuletzt 2010.
Aber so ein bisschen Schnee, wenigstens weihnachtliche Kälte oder mal ein paar Flocken während der vier Wochen Weihnachtsmarkt? Das wäre doch schön - und trotz der grassierenden Erderwärmung ist dies weiterhin möglich. Aber auch in diesem Jahr? Wir wagen eine erste Prognose.
Wo steckt er jetzt, der Winter?

Zugegebenermaßen ist der Winter momentan nicht wirklich auf dem Vormarsch. Der Polarwirbel baut sich gerade auf. Je nachdem, wie stark oder labil er ist, schickt er auch schon mal ein paar winterliche Grüße im November oder in die Adventszeit nach Deutschland. Denken wir nur an das unfassbare Schneechaos von München Anfang Dezember 2023.
Derzeit ist es aber auch in Skandinavien ziemlich warm. Und Sturmtief Joshua, das international Benjamin heißt, trägt nicht gerade zur Einwinterung im Norden bei. In den kommenden Tagen wird es langsam kühler in Skandinavien, die Tage werden dort ja auch in großen Schritten kürzer. Aber einen echten Wintereinbruch sehen wir noch nicht. Unsere Prognose für Rovaniemi zeigt einen normalen winterlichen Verlauf. Da kommt also schon noch was, aber Rovaniemi, die Hauptstadt Lapplands, liegt eben auch am Polarkreis.
Wintereinbruch vor Weihnachten, dann Tauwetter

Unsere aktuelle Dezember-Prognose lässt die Kinderaugen nicht gerade leuchten. Der letzte Monat des Jahres wird eher zu mild und es gibt immer wieder Regensignale. Eins fällt aber auf - und das wäre sehr klassisch: Vor Weihnachten gibt es eine Kältedelle. Mitte Dezember könnte es also Schnee und einen Wintereinbruch geben, ehe das sehr klassische Weihnachtstauwetter alles wieder grün und grau macht, wenn das Christkind kommt. Insgesamt eine sehr einleuchtende, wenn auch nicht wirklich winterliche Prognose, die uns da gerade vorliegt.
Trend zum warmen Dezember ungebrochen

Der letzte zu kalte Dezember war der berühmte 2010er, als Deutschland wochenlang Schnee und Kälte erlebte und die Weihnacht wirklich weiß war. Seitdem gab es mehrheitlich zu milde Weihnachtsmonate. Ist ja auch klar, die Klimakrise läuft und läuft, es wird wärmer und wärmer und wir eilen von Rekordjahr zu Rekordjahr.
Die amerikanische Wetterbehörde NOAA sieht den Dezember vor allem in Osteuropa auf der milden Seite. Aber auch bei uns wird es eine Ecke zu warm. Das deckt sich also mit unseren Prognosen. Es ist noch viel Zeit bis zur Eröffnung der Weihnachtsmärkte, aber außer einem Kälteeinbruch Mitte Dezember sieht das Wetter derzeit eher eine nass-milde Weihnachtszeit.
Quelle: eigene wetter.de-Recherche