Zehn Ideen für Garten und Natur
Tiere durstig, Böden rissig, Wälder knochentrocken – was jetzt hilft

Die Natur ächzt unter der anhaltenden Trockenheit. Vögel und Igel suchen verzweifelt nach Wasser, in vielen Gärten herrscht Wüstenstimmung, und immer wieder lodern kleine Feuer an Böschungen oder Waldrändern. Dabei kann jeder mit einfachen Mitteln helfen, die Folgen abzufedern. Sieben Tipps, nicht nur für Gartenbesitzer.
Wasserschalen aufstellen – aber richtig
Flache Schalen mit Wasser wirken Wunder für durstige Vögel, Igel, Insekten und Co. Eine auf einem erhöhten, katzensicheren Platz für die Vögel, eine bodennahe für andere Tiere. Wichtig: Steine, Moos oder Kork als Rettungsinsel für Bienen und Schmetterlinge einlegen – und das Wasser täglich frisch wechseln.
Extra-Tipp - Vogeltränken mit Schattenplatz Wasserstellen nicht in die pralle Sonne stellen. Im Halbschatten bleibt das Wasser kühler und länger frisch – und die Tiere nutzen es lieber.
Gefahr durch Regentonnen und Pools
Was für Menschen praktisch ist, wird für Tiere schnell zur Falle. Eimer, Tonnen, Gießkannen oder Pools sollten immer tierdicht abgedeckt werden. Für Insekten kann der glatte Rand zur tödlichen Rutschbahn werden.
Trockenheitsresistente Pflanzen setzen
Statt durstiger Schönheiten wie Hortensien lieber robuste und trockenresistente Arten pflanzen: Felsenbirne, Wildrosen oder Feldahorn kommen mit wenig Wasser klar – und bieten Insekten noch dazu Nahrung. So wird der Garten zur grünen Oase, auch bei Hitze.
Weniger ist mehr beim Gießen
Nicht täglich, sondern seltener und dafür durchdringend gießen – so lernen Pflanzen, tief zu wurzeln. Am besten morgens oder abends, direkt an den Wurzeln. Regenwasser aus der Tonne ist nicht nur günstiger, sondern auch umweltfreundlicher. Es gibt einiges, was man beim Gießen falsch machen kann, mehr dazu hier.
Dem Boden beim Speichern helfen
Kompost, Mulch und Gründüngung erhöhen den Humusgehalt – und damit die Speicherfähigkeit für Wasser. Statt Schotterbeeten also lieber grüne Vielfalt. Auch der Rasen freut sich, wenn er nicht ständig gekürzt wird: Längere Halme verdunsten weniger Feuchtigkeit.
Ruhe im Wald – auch für die Glut
Trockenes Gras, ein Funke – und schon brennt’s. Deshalb gilt: Im Wald und drum herum weder rauchen noch zündeln. Zigarettenstummel oder Grillreste sind tabu. Wer wandert oder sportelt, sollte auch auf Waldparkplätzen achtsam sein: Ein heißer Auspuff reicht schon aus.
Wildblumen und ungemähte Ecken zulassen
Ein paar wilde Ecken im Garten bieten Rückzugsräume für Insekten und kleine Tiere. Wer ein Fleckchen Wiese blühen lässt, spart Wasser, freut Bienen – und hat ganz nebenbei einen schöneren Garten.
Keine versiegelten Flächen mehr
Steinwüsten im Vorgarten oder neu gepflasterte Wege mögen ordentlich aussehen, sind für Böden aber fatal. Sie verhindern, dass Regenwasser versickern kann – und das fehlt dann im Grundwasser. Besser: wasserdurchlässige Beläge oder einfach ein grüner Streifen dazwischen.
Wassertrick, den kaum jemand kennt
Auch Kühl- und Gefrierschränke können Wassersparer sein – zumindest indirekt. Wer regelmäßig abtaut, senkt den Stromverbrauch und spart damit Energie, die bei der Wasseraufbereitung nötig ist. Und noch ein Geheimtipp: In Küchenspülen bleibt oft sauberes „Warteschlangenwasser“ stehen – also kaltes Wasser, das erst abläuft, bevor warmes kommt. Einfach in eine Gießkanne oder Schüssel auffangen und später zum Blumengießen nutzen. So wird jeder Liter doppelt sinnvoll verwendet.
Ungewöhnlich, aber clever: Wasser aus dem Trockner
Waschmaschine durch – Trockner läuft? Das Kondenswasser, das sich bei modernen Geräten im Behälter sammelt, muss nicht in den Ausguss. Es ist kalkfrei und eignet sich hervorragend zum Bügeln, Fensterputzen oder auch zum Blumengießen (nur bei robusten Pflanzen). Wer es nicht wegschüttet, spart gleich mehrfach – Wasser, Energie und Geld.
(avo)