Was ein Theater!

Polarluft, graues Hoch, Sturm und dann doch Schnee?

von Paul Heger

Regen, Einheitsgrau oder doch Sonne oder gar Schnee? Das Wetter der nächsten Wochen macht einiges möglich.
Vorhang auf für das Wettertheater der nächsten Wochen

Wenig Sonne, viel Grau. Waren da nicht mal nicht goldenes Oktoberwetter, Frost und im Bergland Schnee in Sicht? Das Wetter-Theater hat auf seinem Spielplan bald wieder spannenderes Wetter – egal ob Sonne, Schnee oder Sturm.

1. Akt: Wir greifen nach dem Kaltluft-Strohhalm

Das Vorspiel sah vielversprechend aus: Mit der neuen Woche sollte die Polarluft kommen – ja mit einer Abkühlung aber mit deutlich mehr Sonne für fast alle. Dazu waren Temperaturen in Sicht, die in den höheren Lagen im Osten Schnee möglich gemacht hätten, in den Skigebieten der Alpen zumindest die Produktion von Kunstschnee.

Und nun die Wendung! Es wird erstmal nur ein Streifschuss. Am Montag rutscht mal eine schwache Kaltfront durch und der Wind dreht zwischendurch auf nördlichere Richtungen. Aber das Hoch schafft es nicht, sich weiter nach Norden zu schieben, um für uns die richtige Polarluft und damit die „Sonnen-Luft“ anzuzapfen. Ein Trauerspiel. Im Süden gibt es abseits von Nebel und Hochnebel noch die besten Chancen auf Licht. Ansonsten: Wolkenfrust.

Wetterlage von Montag, 13. Oktober 2025
So wird das nichts: Die Kaltluft streift uns nur. Um Das Hoch strömt nur mäßig abgekühlte Luft aus den Subtropen. Das bringt die nächste Wolkensuppe am Himmel.

An die sonnige und warme Variante mit Mittelmeerluft ist derzeit übrigens nicht zu denken. Deswegen klammern wir Wetterexperten uns so sehr an den Kaltluft-Strohhalm. Aber gut, der Blick aufs Wochenende vom 18. und 19. Oktober macht Hoffnung.

2. Akt: Polartief mit Schneechancen?

Am Freitag betritt ein polares Tief die Wetterbühne. Es scheint seinen Einfluss vom Nordpolarmeer bis nach Osteuropa auszubreiten, eventuell bis zu uns nach Deutschland. Wieder eröffnet sich dabei die Möglichkeit kalter, aber durchaus mit Sonnenchancen behafteter Luft. Je nach Entwicklung tauchen aber auch wieder ein paar Niederschläge auf, die in den Hochlagen der Mittelgebirge etwas Schnee bringen könnten.

„Könnten“ ist aber das wichtigste Wort. Eine neue Wendung im Wettertheater: Die Modellunsicherheit ist deutlich größer als noch zuletzt. Die Tiefs vom Atlantik könnten wieder etwas mehr Kraft gewinnen, die Kaltluftblase nach Osten wegschieben und durch milde Meeresluft austauschen. Das Wechselhafte Wetter käme zurück, würde der Natur etwas Regen schenken und uns zumindest zwischendurch etwas Sonne bescheren. Es gibt aber auch die Variante, in eine Wetterlage wie aktuell zurück zu rutschen. Kennt denn das Drama kein Ende?

Wetterlage von Freitag, 17. Oktober 2025
Nicht richtig kalt, nicht wirklich warm: Wird das Wetter oft wieder sonnenarm?

3. Akt: Sturmgefahr mit Frühwinter zum November-Start?

Der mittelfristige Trend steht also auf wackeligen Füßen mit mehreren Szenarien. Aber es scheint Bewegung in die Handlung zu kommen. Tatsächlich mehren sich die Anzeichen, dass sich in den letzten 5 bis 10 Tagen des Oktobers eine Tiefdruck-Wetterlage durchsetzen könnte - wahrscheinlich eher die atlantischen Tiefs und nicht die Kaltlufttiefs. Warum? Ehemalige Tropenstürme könnten sich einmischen und wie am Einheits-Wochenende mal ordentlich durchpusten.

Wetterlage von Donnerstag, 23. Oktober 2025
Das könnte ein wildes Ende mit Sturm und nachfolgenden Schneeschauern werden!

Diese Tiefs könnten zum Monatswechsel in den November mit ihrem Zentrum nach Osten durchrutschen. Wir lägen dann auf der „Rückseite“. Auch das brächte Kaltluft zu uns – zwar feuchtere Kälte, aber reichlich Wind und Kaltluft würden große Wolkenlücken zwischen Schauen zulassen. Und in den Mittelgebirgen könnte das den ersten richtigen Schnee bringen. Das wäre wohl ein Wetterschauspiel nach dem Geschmack einiger. Also: Ende gut, alles gut?