Südlich der Alpen gibt es einfach keine Ruhe

Regen, Sturm, Überflutungen inklusive Erdrutsche machen Italien mürbe

von Oliver Scheel

Maltempo In Piemonte, In 100 Comuni Rischio Rosso Per I Fiumi
Das typische Bild der letzten Wochen für den Norden Italiens: Regen.

In diesem Jahr will sich die Hochdrucklage am Mittelmeer einfach nicht einstellen. Während bei uns in Mitteleuropa kaum ein Tropfen Regen runterkommt und wir auf das trockenste Frühjahr aller Zeiten zusteuern, nehmen die Regenfälle südlich der Alpen einfach nicht ab. Was ist da los?

Monatelang keine Wetter-Änderung

Auch in den kommenden Regen - immer wieder Regen. Das geht seit Wochen, eigentlich fast seit Monaten so im südlichen Alpenraum. Besonders Norditalien und Slowenien waren wirklich keine Reise wert - der Pegel des Gardasees bewegt sich nah am Rekordniveau.

Es ist einfach Pech, das die Italiener da haben. Tief um Tief kommt auf der immer gleichen Zugbahn an. Es gibt enorm viel Regen in den französischen Alpen, im Piemont, rund um Turin und Mailand und an den oberitalienischen Seen. Auch Slowenien und Kroatien haben immer wieder enorme Regenmengen abbekommen.

So kamen etwa in Ascona im Süden des schweizerischen Tessin seit dem 1. März gut 600 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, das entspricht dem Gesamtniederschlag eines Jahres in Berlin. Im gleichen Zeitraum fielen in München nur 70 Liter.

Weiter Regen in den nächsten Tagen

Und so ist die Wettervorhersage für Städte wie Triest oder Zagreb nicht wirklich prickelnd. Von Spanien über Italien und die Adria bis zum Ostbalkan und schließlich sogar bis zum Bosporus kommt es in den nächsten Tagen zu weiteren Schauern und Gewittern. Stellenweise kann es auch länger anhaltend regnen. Bis zum Wochenende summieren sich die Regenmengen in diesen Regionen meist auf 20 bis 50, in Italien und Kroatien gebietsweise sogar auf bis zu 100 Liter pro Quadratmeter.

Langfristprognose für Palma de Mallorca
Langfristprognose für Palma de Mallorca

Danach sieht es etwas besser aus, zumindest regional, wie unsere 42-Tage-Prognose für Palma de Mallorca zeigt. Immerhin auf den Balearen scheint sich das Wetter zu stabilisieren.

Weniger stabil in Italien und auf dem Balkan

Blicken wir aber auf das leidgeprüfte Italien, dann sehen wir, dass das wechselhafte Wetter erhalten bleibt - zumindest im Mai. Im Juni sieht es dann etwas stabiler aus in unserem Beispiel Rimini. Vor allem die Temperaturen sind für Mai doch ungewöhnlich niedrig, erreicht der beliebte Badeort an der Adria doch erst Ende Mai mal wieder die 20 Grad.

Die Langfristprognose für Rimini
Die Langfristprognose für Rimini

Wer also in den kommenden Wochen seinen Urlaub am Mittelmeer verbringt, sollte beim Packen und Planen auch den ein oder anderen Regentag einkalkulieren. Richtig stabil und warm ist das Wetter derzeit eher am östlichen Mittelmeer. Die griechischen Inseln haben schon Hitze und auch nur wenig Regen im Angebot. Am kritischsten ist derzeit sicherlich der südliche Alpenraum, die oberitalienischen Seen und die Gegend von der Cote d’Azur über den Golf von Genua bis an die Adria.

(osc)