Insekten mit Ekel-Faktor: Lästig oder schädlich?
Verwechslungsgefahr! Die Bernstein-Waldschabe sieht der Kakerlake ähnlich

Was huscht denn da über die Küchen-Arbeitsplatte? Etwa eine Kakerlake? Igitt! Wo kommt die denn her? Keine Panik erstmal! Womöglich ist es nur eine harmlose Bernstein-Waldschabe, die sich ins Haus verirrt hat.
Kakerlaken und Schaben unerwünscht
Kakerlaken sind für viele noch ekliger als Spinnen und das Sinnbild für unhygienische Zustände und Verwahrlosung schlechthin. Diese Schädlinge will man ganz bestimmt nicht in der Wohnung haben. Da ist bei Sichtung eines Exemplars der Schrecken erstmal groß. Manches Mal aber stellt sich die vermeintliche Kakerlake glücklicherweise als Bernstein-Waldschabe heraus. Und die ist höchstens lästig, aber nicht schädlich. Wer ist wer?
Kakerlaken kann man auch essen
Sind Schaben das gleiche wie Kakerlaken?
Schaben sind eine Insektengattung, während Kakerlaken eine Untergruppe der Schaben sind. Zu der Familie der Schaben gehören auch harmlose Arten wie die Waldschabe. Mit Kakerlake ist dagegen eine Art von Schaben gemeint, die als Schädling gilt, weil sie Vorräte vertilgen und Krankheiten übertragen - beispielsweise die Deutsche Schabe oder die Orientalische Schabe.
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Kakerlaken: Gefräßiges Ungeziefer, das Krankheiten überträgt
Kakerlaken, auch Küchenschaben genannt sind vor allem in warmen Ländern weit verbreitet und aus manchem Urlaub in Südeuropa bekannt. Weltweit sind rund 3.500 Kakerlakenarten bekannt. Die meisten belästigen die Menschen nicht. Nur 1 Prozent sind laut Institut für Schädlingskunde schädlich. Das Gefährliche an dem Ungeziefer: Kakerlaken können Keime und Parasiten, wie Salmonellen, Wurmerkrankungen, Magen-Darm-Grippe, Polio, Hepatitis, Tuberkulose und andere Krankheiten übertragen.
Sie sind wahre Überlebenskünstler. Es hält sich hartnäckig der Mythos, dass Kakerlaken einen Atomkrieg überleben würden. Seit mehr als 350 Millionen Jahren haben sie sich grundsätzlich kaum verändert. Durch ihren flachen Körperbau passen sie auch durch enge Ritzen, dringen oft in Küchen und Keller ein und ernähren sich von Essensresten. Sie sind schnell unterwegs und deswegen kaum zu erwischen. Da eine Kakerlake selten allein kommt, würde das auch nicht viel nützen, wenn man den Befall loswerden will.
Kakerlaken sind nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich in Spalten und Ritzen.
Die Deutsche Schabe mag es feucht-warm

Die Deutsche Schabe ist rund 10 bis 15 Millimeter lang und einfarbig gelbbraun gefärbt. Das sogenannte Halsschild weist zwei dunkle Längsstreifen auf und das ist DAS optische Unterscheidungsmerkmal zur Bernstein-Waldschabe schlechthin. Sie ist vor allem in feucht warmen Räumen wie zum Beispiel Großküchen, Bäckereien, Lebensmittelbetrieben, Restaurants und Kantinen, anzutreffen. Leider. Aber meistens nicht.
Abgesehen davon, dass die Deutsche Schabe Krankheiten übertragen kann und sich über Nahrungsmittelvorräte her macht, kann sie auch an technischen Anlagen Schaden anrichten. Sie dringt wohl gerne in elektronische Geräte wie Computer ein und legt sie auch schon mal lahm.
Bernstein-Waldschabe: Harmlos und trotzdem etwas fies

Die harmlose Bernstein-Waldschabe stammt wie Kakerlaken auch aus Südeuropa. Der Klimawandel mit immer höheren Temperaturen hat aber dazu geführt, dass sich die flinken Krabbler auch weiter im Norden wohlfühlen. So haben sie sich auch schon in Deutschland ausgebreitet. Normalerweise bleiben sie versteckt unter Blumentöpfen im Garten oder im Gebüsch.
Sie wird ebenso 15 Millimeter lang und hat eine hellbraune oder - namensgebende - bernsteinfarbene Färbung. Der Halsschild macht den Unterschied zur Deutschen Schabe: Er ist blass einheitlich gefärbt und an den Rändern durchscheinend - ohne dunkle Längsstreifen. Die Flügel sind gelblich-durchsichtig und die Fühler ungefähr genauso lang wie der Körper.
Die Bernstein-Waldschabe ist tagaktiv.
Sie ist weder Gesundheits- noch Vorratsschädling. Im Haus stirbt sie meist innerhalb weniger Tage, da sie keine Nahrung findet. Sie ist ein Pflanzenfresser, der sich von halb verrottetem Pflanzenmaterial ernährt. Eine Bekämpfung ist somit überflüssig.
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Weitere Fakten über Schaben und Kakerlaken kurz und knapp
- Sie sind sehr schnelle Läufer, erreichen bis zu 5 km/h.
- Sie können bis zu 2 Monate ohne Nahrung, aber nur 1 bis 2 Wochen ohne Wasser auskommen.
- Kakerlaken können eine Weile ohne Kopf leben, da ihr Gehirn im Körper sitzt, und sterben erst an Wassermangel.
- Sie sind Allesfresser, teilweise Kannibalen, bevorzugen Essensreste.
- Kakerlaken können Asthma durch ihr Allergen auslösen
- Die Orientalische Schabe wird im Schnitt 23 bis 28 mm lang.
- Die Amerikanische Schabe wird mit 34-53 mm noch größer.
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(ctr)