Tödliche Spezies in Italien
Giftige braune Violinspinne breitet sich aus – auch bei uns?

Wer sich dazu bekennt, Spinnen eklig oder gruselig zu finden, macht sich damit nicht zum Außenseiter. Im Gegenteil: die wenigsten Menschen begegnen diesen Tieren gern freiwillig. Da ist es glatt beruhigend, dass uns unsere heimischen Arten nicht gefährlich werden können. Anders ist das in Ländern wie Italien: dort treiben sogar giftige Spinnen ihr Unwesen – und breiten sich immer weiter aus.
Braune Violinspinne immer öfter gesichtet
Seinen Namen verdankt das Krabbeltier einem Muster auf seinem Rücken, das dem eleganten Instrument ähnelt. Darüber hinaus ist diese Spinne braun, mit einer Länge von bis zu neun Millimetern eher klein – und äußerst giftig.
Im Juli erst sorgte ein Todesfall international für Schlagzeilen. Ein 52-jähriger Mann ist bei der Gartenarbeit von einer braunen Violinspinne gebissen worden und später an den Folgen gestorben.
Anders, als dieser Einzelfall vermuten lässt, ist diese Art nicht nur in der Natur oder zwischen Pflanzen zu finden. Bevorzugt hält sie sich in Häusern auf, da wo es trocken und dunkel ist. Und weil die braune Violinspinne es zudem gerne warm hat, kommt sie vor allem in der Mittelmeerregion vor. Inzwischen hat sie sich aber, dank des Menschen, auch in Teilen Amerikas und Asiens ausgebreitet.
Der giftige Biss kann tödlich enden
Sollte eine braune Violinspinne einmal zubeißen, kann sich dies verschieden auswirken. Klassischerweise tritt einige Stunden später eine Rötung an der Bissstelle ein, begleitet von Juckreiz. Auf diese Weise wird ein möglicher Biss auch am ehesten bemerkt – schmerzhaft ist er in der Regel nämlich nicht.
Anschließend verlaufen die Reaktionen unterschiedlich. Während das Gift bei manchen Menschen komplett asymptomatisch bleiben kann und nichts auslöst, könnten sich andere über Kopfschmerzen und Übelkeit beschweren. Besondere, seltenere Symptome sind Fieber, starkes Schwitzen oder Taubheitsgefühle.
Nur in den äußersten Fällen kommt es etwa zu Entzündungen der Bisswunde oder zu Schädigungen im Blut oder den Nieren. Derartige Krankheitsverläufe nach einem Biss können schlimmstenfalls tödlich enden.
Gefahr ist trotzdem gering
Obwohl sie Menschen durch ihr Gift gefährlich werden könnte, braucht niemand Angst vor dieser Spinne zu haben.
Die Art ist sehr scheu und lebt zurückgezogen in engen und dunklen Räumen. Fühlt sie sich nicht angegriffen, hat sie auch keinen Grund, zuzubeißen. Generell werden Bisse der braunen Violinspinne nur selten dokumentiert.
In Deutschland kommen diese besonderen Achtbeiner gar nicht vor, da ihnen vermutlich unsere Winter zu kalt sind, um sich hier vernünftig anzusiedeln. Einzelfunde, wie es sie beispielsweise in den Niederlanden oder der Schweiz schon einmal gegeben hat, deuten eher darauf hin, dass die Exemplare in Gepäck oder Warenimporten eingereist sind.
Und auch in der Gegend, in der die Spinne heimisch ist, besteht kein Grund zur Panik. Sie kommt in der gesamten Mittelmeerregion vor. Wer also schonmal Urlaub in Portugal, Spanien, Italien, Griechenland oder anderen Ländern der Region gemacht hat, war sicher schon mehrere Male ganz in der Nähe einer braunen Violinspinne, ohne dabei zu Schaden gekommen zu sein.