Flöhe, Bettwanzen, Milben
Aus dem Urlaub Ungeziefer mit nach Hause gebracht? Was ihr jetzt wissen müsst

Der Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres! Doch manchmal bringt man nicht nur schöne Erinnerungen mit nach Hause, sondern auch ungebetene Gäste: Parasiten und Schädlinge. Wie lästig! Mit welchen Parasiten werdet ihr auf Reisen besonders oft konfrontiert? Wie vermeidet ihr sie? Und was könnt ihr tun, wenn ihr sie unwissentlich nach Hause gebracht habt? Wir geben einen Überblick.
Die häufigsten Parasiten auf Reisen

Parasiten und Schädlinge, denen ihr auf Reisen begegnen könnt, variieren je nach Reiseziel. Hier sind die gängigsten:
- Bettwanzen: Sie gehören zu den häufigsten Plagegeistern, die Reisende mit nach Hause bringen. Die winzigen Blutsauger sind besonders in Hotels, Hostels und anderen Unterkünften weit verbreitet. Sie verstecken sich in Betten, Polstermöbeln und Teppichen. Auch wenn Bettwanzen keine Krankheiten übertragen, verursachen ihre Bisse juckende Hautreizungen und können zu allergischen Reaktionen führen.
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- Flöhe: Auch Flöhe können in Hotels, Ferienwohnungen oder bei Kontakt mit Tieren auf euch überspringen. Vor allem in tropischen und subtropischen Regionen treten sie häufig auf. Flöhe sind zwar eher ein lästiges als ein gesundheitliches Problem, aber ihre Bisse können stark jucken und sich entzünden.
- Kopfläuse: Sie sind weltweit verbreitet und können leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Besonders bei Reisen in Regionen, in denen die Hygienestandards niedriger sind, ist das Risiko erhöht, Läuse einzufangen.
- Milben: Krätzmilben können juckende Hautausschläge und, wie der Name schon verrät, Krätze verursachen. Die Milben graben kleine Tunnel in die Haut und legen dort ihre Eier ab, was zu starkem Juckreiz führt. Infektionen treten vor allem in tropischen Regionen und bei engen, unhygienischen Bedingungen (etwa in günstigen Hostels) auf.
- Tropische Parasiten: In tropischen und subtropischen Regionen besteht das Risiko, dass ihr durch Stiche Würmer bekommt. Dazu gehören unter anderem Sandmücken, die Leishmaniose auslösen können, oder Moskitos, die Filariose übertragen. Diese Infektionen treten oft erst Wochen oder Monate nach der Rückkehr auf und erfordern eine spezielle medizinische Behandlung.
Was tun, wenn ihr Bettwanzen, Flöhe und Co. mit nach Hause gebracht habt?
Bettwanzen
Wenn ihr feststellt, dass ihr Bettwanzen mitgebracht habt, müsst ihr schnell handeln! Packt alle mitgenommenen Kleidungsstücke und Textilien in luftdichte Plastiktüten und wascht sie bei hohen Temperaturen (mindestens 60 Grad Celsius). Anschließend solltet ihr sie, wenn ihr einen habt, im Trockner auf der heißesten Stufe trocknen. Das tötet bestenfalls die meisten Parasiten. Wichtig: Auch das Gepäck und andere Gegenstände solltet ihr gründlich reinigen. Alternativ könnt ihr Bettwanzen auch durch extreme Kälte bekämpfen: Einfach alles in die Tiefkühltruhe packen!
Flöhe
Habt ihr Flöhe mitgebracht, solltet ihr euch spezielle Sprays kaufen und damit gründlich alle Räume reinigen. Vergesst nicht, Polstermöbel und Teppiche zu behandeln! Alle waschbare Textilien sollten, wie bei einem Bettwanzenbefall, ebenfalls bei hohen Temperaturen gewaschen werden.
Kopfläuse
Nach dem Urlaub juckt der ganze Kopf? Vielleicht sind es Kopfläuse. Dann helfen spezielle Shampoos und Lotionen, die es in Apotheken gibt. Ein Flohkamm hilft, die Nissen aus dem Haar zu entfernen. Wiederholt die Behandlung nach etwa einer Woche, um sicherzustellen, dass alle Läuse und Nissen entfernt sind. Zudem ist es wichtig, Bettwäsche, Handtücher und Kleidung zu reinigen.
Milben und tropische Parasiten
Solltet ihr nach der Rückkehr ungewöhnliche Hautausschläge oder starken Juckreiz bemerken, ist ein Arztbesuch unbedingt erforderlich. Krätzmilben oder tropische Parasiten benötigen spezielle Medikamente und Behandlungen, die nur von einem Arzt verschrieben werden können.
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Mehr Urlaub, mehr Parasitenprobleme? Wann es gefährlich wird

Da immer mehr Menschen weltweit reisen, werden auch häufiger Parasiten eingeschleppt. Diese Entwicklung beobachten Experten in der Reisemedizin seit Jahren. So sagte Dr. Karolina Bauer-Dubau vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin schon 2016 in der „Ärzte Zeitung“, dass die global zunehmende Reisetätigkeit zu der Verbreitung beitrage. In den letzten Jahren gab es auch immer wieder Berichte über Bettwanzenbefall in Hotels und Ferienwohnungen.
Besonders Reisen in exotische Länder birgt das Risiko, dass neue Arten von Parasiten wie Sandmücken oder Moskitos in Gebiete eingeschleppt werden, in denen sie bisher nicht vorkamen. Gefährlich kann es werden, wenn die Parasiten schwerwiegende Krankheiten übertragen, etwa Leishmaniose, Malaria oder Filariose. Unbehandelt kann es hier zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen kommen.
Wichtig ist daher: Solltet ihr Symptome wie Fieber, Hautausschläge oder anhaltenden Juckreiz entwickeln, ist es ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen. Die rechtzeitige Diagnose und Behandlung von tropischen Infektionen ist entscheidend für den Heilungsverlauf.