Giftstachel im Sand
Kleines Petermännchen – gefährlicher Fisch an Nord- und Ostsee

Sie sehen harmlos aus, vergraben sich im Sand – und gehören doch zu den giftigsten Fischen Europas. Das Kleine Petermännchen. Wer an Nord- oder Ostsee baden geht, sollte wissen, worauf er sich da einlässt. Denn mit einem Tritt auf das versteckte Tier kann der Urlaub schnell zur Tortur werden:
Kleiner Fisch mit übler Wirkung
Das Kleine Petermännchen misst meist nur 15 bis 25 Zentimeter. Trotzdem sorgt es regelmäßig für Schlagzeilen – nicht wegen seiner Größe, sondern wegen seiner Stacheln. Der Fisch besitzt giftige Dornfortsätze auf Rücken- und Kiemendeckel. Gerät ein Badegast mit dem Fuß in Kontakt, injiziert der Stachel ein Gift, das brennende Schmerzen, Schwellungen und Kreislaufprobleme auslösen kann. Einige berichten sogar von Lähmungen oder Atemnot.
Kleine Petermännchen sind Meister der Tarnung
Besonders tückisch: Das Petermännchen vergräbt sich tagsüber im Sand, meist schaut es nur mit den Augen aus dem sandigen Boden hersus. Genau dort, wo Menschen gerne ins Wasser stapfen – flache Küstenbereiche, feiner Untergrund. Damit ist es keine Seltenheit, dass sich Urlauber beim Planschen verletzen, ohne zu wissen, was sie da eigentlich gestochen hat.
Wo kommt das giftige Petermännchen besonders häufig vor?
Entlang der Nordseeküste, etwa in der südlichen Nordsee bei den Niederlanden oder vor Sylt, wurden in den vergangenen Jahren vermehrt Sichtungen gemeldet. Auch an der Ostsee, etwa rund um Fehmarn, Rügen oder in der Lübecker Bucht, kommt der Fisch inzwischen häufiger vor – vermutlich wegen steigender Wassertemperaturen.
Petermännchen-Stich: Was tun im Ernstfall?
Ein Stich vom Petermännchen ist extrem schmerzhaft, aber selten lebensbedrohlich. Erste Maßnahme: betroffene Stelle so heiß wie möglich (bis 45 Grad) ins Wasser halten – das Gift ist hitzeempfindlich. Anschließend sollte medizinische Hilfe aufgesucht werden. Antihistaminika oder Schmerzmittel können die Symptome lindern. Und: Die Stachelreste sollten entfernt werden, wenn sie in der Wunde stecken.
Wie man sich vor dem giftigen Fisch schützen kann
Strandschuhe sind kein 100-prozentiger Schutz, können aber helfen, den direkten Kontakt zu vermeiden. Außerdem lohnt sich ein Blick auf Hinweisschilder der Strandwache – vielerorts wird inzwischen explizit vor dem Petermännchen gewarnt. Und wer auf Nummer sicher gehen will, meidet das Barfußlaufen im flachen Wasser – so unangenehm das bei 28 Grad auch sein mag.
(avo)