Frösche in Balzstimmung – und keiner schläft

Warum Frösche jetzt so laut quaken

von Amelie von Kruedener

Frosch im Teich
Frösche im Balzmodus machen keine halben Sachen – sondern Lärm. Laub-, Wasser- und Teichfrösche quaken jetzt um die Wette.

Es ist wieder so weit: Deutschland liegt im Froschfieber. Während draußen die Natur erwacht, starten Frösche ihr ganz eigenes Frühlingskonzert. Quak, quak, quaaaak – mal rhythmisch, mal schrill, mal so laut wie ein Motorrad. Wer jetzt ländlich oder in Teichnähe wohnt, weiß: Die Fortpflanzung der Amphibien ist nichts für Leisetreter. Doch wer genau lärmt da eigentlich – und wie lange noch?

Wer quakt hier eigentlich so laut?

Nein, nicht alle Frösche quaken. Die männlichen machen das – und auch nicht alle gleich gern. Am lautesten und auffälligsten ist der Laubfrosch – winzig, grün und ein stimmgewaltiger Tenor, der locker auf 90 Dezibel kommt. Auch der Teichfrosch meldet sich regelmäßig mit ploppenden Lauten, manchmal stundenlang. Der Wasserfrosch liefert ebenfalls beachtliche Soundkulissen. Dagegen sind Arten wie der Grasfrosch oder der Moorfrosch eher zurückhaltend – Letzterer beeindruckt in der Paarungszeit lieber optisch durch seine blaue Färbung als akustisch.

Die Bandbreite alltäglicher Geräusche reicht von 10 Dezibel beim Atmen über 30 Dezibel in der Bibliothek bis zu 60 Dezibel bei einem normalen Gespräch. Ein Staubsauger kommt auf 80 Dezibel, ein vorbeifahrendes Motorrad auf 100 Dezibel. Noch lauter sind ein Krankenwagen mit Sirene (120 Dezibel) und ein Presslufthammer (130 Dezibel).
Die Bandbreite alltäglicher Geräusche reicht von 10 Dezibel beim Atmen über 30 Dezibel in der Bibliothek bis zu 60 Dezibel bei einem normalen Gespräch. Ein Staubsauger kommt auf 80 Dezibel, ein vorbeifahrendes Motorrad auf 100 Dezibel. Noch lauter sind ein Krankenwagen mit Sirene (120 Dezibel) und ein Presslufthammer (130 Dezibel).

Warum tun die das – und wie lange noch?

Das Quaken ist Balz. Wer lauter ist, gilt als fitter und zieht mehr Weibchen an. Der Teich wird zur Liebesbühne – und zwar je nach Art und Region von März bis Juni. Besonders aktiv sind die Amphibien nachts bei mildem, feuchtem Wetter. Danach ist Schluss mit Romantik – und Ruhe kehrt ein. Zumindest vorübergehend. Manchmal bringt auch der Nachwuchs im Spätsommer noch ein bisschen Stimmung ins Grün.

Lärmbelästigung oder Naturerlebnis?

Frösche stehen unter Naturschutz. Auch in Gärten. Wer also einen lauten Laubfrosch im Teich hat, darf sich glücklich schätzen – auch wenn er einem nachts das Schlafzimmer beschallt. Beschwerden führen selten zum Erfolg, denn Gerichte stufen Froschlaute meist als „natürlich und ortsüblich“ ein. Wer wirklich nicht mehr schlafen kann, greift besser zu Ohropax als zur Anzeige.

Und wie kommen Frösche eigentlich in den Garten?

Ganz einfach: Lebensraum schaffen. Ein naturnaher Teich ohne Fische ist die beste Einladung. Flache Uferzonen, Wasserpflanzen und eine ruhige Umgebung locken Frösche an – ganz ohne Nachhelfen. Denn: Frösche sind streng geschützt, das Umsetzen von Tieren aus der Natur ist verboten. Sie kommen freiwillig – wenn das Biotop stimmt.

Wichtig: Keine Goldfische einsetzen! Die fressen Laich und Kaulquappen. Und auch Chemie im Wasser (z. B. gegen Algen) ist tabu, wenn der Teich ein Zuhause für Amphibien werden soll.

(avo)