Hügelalarm im Garten
Maulwurfhügel? Diese sanften Tricks helfen!

Mitten im gepflegten Rasen tauchen sie auf wie kleine Vulkane – perfekt geformte Erdhaufen, scheinbar über Nacht. Ein Maulwurf hat sich häuslich eingerichtet. Er selbst ist streng geschützt, steht unter dem Bundesnaturschutzgesetz – also weder fangen noch töten. Trotzdem muss niemand die Mini-Baustelle einfach hinnehmen. Mit der richtigen Mischung aus Geduld, Taktik und sanfter Störung lässt sich der ungebetene Gast meist zum Weiterziehen bewegen:
Warum der Maulwurf da ist
Ein Maulwurf frisst weder Wurzeln noch Rasen – sein Speiseplan besteht fast ausschließlich aus Insektenlarven, Engerlingen, Käfern und Regenwürmern. Der Rasen dient ihm nur als oberirdische „Decke” für sein Tunnelsystem. Die Hügel entstehen, weil er beim Graben überschüssige Erde nach oben schiebt. Dabei kann er in einer Nacht mehrere Meter Gang anlegen – und entsprechend viele Hügel hinterlassen.
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Sanfte Vertreibungsmethoden
Da der Maulwurf nicht geschädigt werden darf, geht es darum, ihm den Aufenthalt möglichst ungemütlich zu machen.
Gerüche, die er hasst
Maulwürfe riechen hervorragend – und reagieren empfindlich auf fremde Gerüche.
- Buttermilch oder Sauermilch in die Gänge gießen
- Knoblauchzehen oder zerdrückte Zwiebeln in den Hügel legen
- Hunde- oder Katzenhaare in Wasser tränken und in die Tunnel stopfen
- Holunderblätter oder Tagetes-Pflanzenreste einarbeiten – gelten als besonders unangenehm
Lärm und Vibrationen
Das Gehör ist beim Maulwurf extrem fein – er spürt jede Vibration im Boden.
- Windspiele oder Garten-Windräder dicht über dem Boden
- Klappernde Dosen an Stäben im Erdreich
- Ultraschallgeräte speziell gegen Wühltiere
- Regelmäßig kräftig auf den Boden treten – die Erschütterungen vertreiben ihn oft nach einigen Tagen
Bauarbeiten stören
- Jeden neu entdeckten Hügel sofort einebnen
- Die Gangöffnung freilegen – so zieht Licht und Luft ein, was der Maulwurf nicht mag
- Mehrmals pro Woche die Laufgänge zerstören, damit er ständig reparieren müsste
Den Rasen im Blick behalten
Während des Besuchs vom Maulwurf lohnt es sich, den Rasen im Auge zu behalten. Die feine Maulwurferde lässt sich nämlich wunderbar weiterverwenden – etwa zum Auffüllen kleiner Löcher oder als lockere Abdeckschicht für frisch ausgesäten Grassamen. So bleibt der Rasen gleichmäßig und dicht. Kahle Stellen sollten gar nicht erst entstehen: Am besten die Erde der Hügel gleichmäßig verteilen, damit sich kein Moos in den Lücken breitmacht. Auch die Bewässerung spielt eine Rolle – der Boden sollte weder zu trocken werden noch dauerhaft feucht sein. Letzteres lockt zusätzliches Bodenleben an, das den Maulwurf erst recht zum Bleiben animiert.
Maulwürfe: So beugt man vor
- Boden leicht verdichten: Ein gewalzter Rasen ist weniger attraktiv für Maulwürfe, da die Tunnel schneller einstürzen.
- Regelmäßig betreten: Gartenflächen, die oft genutzt werden, sind selten Maulwurfterritorium.
- Keine chemischen Mittel: Nicht nur verboten, sondern schädigen auch nützliche Bodenlebewesen.
Wenn nichts hilft
Manche Maulwürfe lassen sich nicht sofort vertreiben. Häufig ziehen sie aber von selbst weiter, wenn die Nahrungsquellen schwinden – zum Beispiel im Spätsommer oder bei längeren Trockenphasen. Geduld ist hier oft die wirksamste Strategie.
Tipp aus der Praxis: Hartnäckige Fälle lassen sich manchmal über Kombinationen vertreiben: Erst Geruchsstörung, dann Lärmquellen – und immer wieder Gänge öffnen. Die Tiere mögen keinen Dauerstress und suchen sich irgendwann einen ruhigeren Ort.
(avo)