Herbstkur für den Garten

Rasen und Hecken fit für den Winter

von Amelie von Kruedener

Letzter Schnitt, Dünger und Laub: So bleiben Rasen und Hecken stark im Frost.
Letzter Schnitt, Dünger und Laub: So bleiben Rasen und Hecken stark im Frost.

Die erste Frostnacht überzieht die Triebe mit Raureif, die Blätter segeln bunt zu Boden – der Herbst ist da. Für den Garten bedeutet das: Jetzt wird’s ernst. Wer Rasen und Hecken rechtzeitig auf die kalte Jahreszeit vorbereitet, sichert sich im Frühling einen sattgrünen Teppich und formschöne, gesunde Hecken.

Rasenpflege: Der letzte Schnitt zählt

Herbsttage sind feucht, kühl und lichtarm – keine einfache Zeit für Gräser. Bis Ende Oktober lohnt es sich trotzdem noch zu mähen, solange die Temperaturen über zehn Grad liegen. Der finale Schnitt vor dem Frost ist entscheidend: rund fünf Zentimeter Halmlänge gelten als optimal. Kürzere Halme brechen schneller, längere kippen um und verfilzen. Wichtig: Das Schnittgut immer abräumen, denn im kühlen Herbst verrottet es schlecht und fördert Schimmel.

Düngen wie mit Frostschutzmittel

Ein Herbstrasendünger ist so etwas wie das Winterfell des Rasens. Er enthält weniger Stickstoff, dafür mehr Kalium und Phosphor. Kalium stärkt die Zellstruktur und macht die Halme frostresistenter, Phosphor hilft bei der Wurzelbildung. Am besten wird direkt nach dem letzten Mähen gedüngt – so nehmen die Gräser die Nährstoffe noch auf, bevor sie in Winterruhe gehen.

Laub, Moos und kahle Stellen

So hübsch buntes Laub im Garten wirkt – auf dem Rasen ist es Gift. Es nimmt Licht, hält Feuchtigkeit und begünstigt Moos und Pilze. Regelmäßig abharken oder mit dem Rasenmäher aufsaugen hilft. Wer kahle Stellen entdeckt, kann diese bis Mitte Oktober vertikutieren oder nachsäen, solange es noch mild ist. So schließt sich die Grasnarbe vor dem Frost und Unkraut hat keine Chance.

Hecken: Schnitt mit Augenmaß

Ab Oktober ist in Deutschland der Formschnitt wieder erlaubt – vorher schützt das Gesetz brütende Vögel. Jetzt ist also der Moment, um überstehende Zweige zu stutzen. Wichtig: nicht zu stark zurückschneiden, denn bis zum Frühling wächst nichts nach. Frühblüher wie Forsythien besser erst nach der Blüte im nächsten Jahr schneiden.

Pflege nach dem Schnitt

Laub und Schnittreste unbedingt entfernen, damit sich keine Krankheitsherde bilden. Eine dünne Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Frost und hält Feuchtigkeit im Boden. Auf Stickstoffdünger sollte im Herbst besser verzichtet werden – er würde unnötigen Neuaustrieb anregen. Immergrüne Hecken wie Thuja oder Kirschlorbeer freuen sich vor dem Wintereinbruch über eine letzte kräftige Wassergabe. Und wenn es dicke Flocken gibt: Schneelast vorsichtig mit einem Besen abfegen, sonst brechen die Äste.

Gartenglück im Frühling

Wer jetzt noch einmal anpackt, wird im kommenden Jahr belohnt. Ein sattgrüner, dichter Rasen und vitale Hecken, die gesund austreiben, sind der Lohn für ein paar Handgriffe im Herbst. Mit Schere, Rechen und Dünger lässt sich die Winterpause bestens vorbereiten – und der Garten startet fit ins Frühjahr.

(avo)