Vom Apfelmus bis zum Obstbrand

Fallobst clever nutzen statt wegwerfen

von Amelie von Kruedener

Fallobst ist viel zu schade für den Kompost.
Fallobst ist viel zu schade für den Kompost.

Saft, Mus, Chutney oder Likör: Fallobst ist viel zu schade für den Kompost. Hier kommen die besten Ideen für die Spätsommerernte:

Zum Wegschmeißen viel zu schade

Wenn die Äste im Spätsommer schwer hängen und die ersten Äpfel, Birnen oder Pflaumen reihenweise vom Baum plumpsen, stellt sich die große Frage: Wohin mit all dem Fallobst? Nur liegen lassen ist meist keine gute Idee – Wespen, Fäulnis und sogar Krankheiten für den Baum sind sonst vorprogrammiert. Zum Glück gibt es eine Menge Möglichkeiten, die Ernte sinnvoll zu nutzen.

Äpfel ohne Ende? Das geht!

  • Apfelmus & Kompott – klassisch einkochen, hält im Glas wochenlang
  • Saft oder Most – in der Kelterei pressen lassen oder selbst entsaften
  • Apfelchips – dünne Scheiben im Ofen trocknen
  • Kuchen & Strudel – vom gedeckten Apfelkuchen bis Crumble
  • Essig oder Cidre – durch Fermentation veredeln
  • Chutney – mit Zwiebeln und Gewürzen für herzhafte Gerichte

Arne Dedert
Apfelessig-Rezept: Falläpfel grob zerkleinern, mit Wasser ins Glas geben und mit Tuch abdecken, 2 Wochen gären lassen, Flüssigkeit abseihen, weitere 4 Wochen reifen lassen

Klassiker: Saft, Mus & Marmelade

Aus Äpfeln und Birnen lässt sich im Handumdrehen Apfelmus oder Birnenkompott kochen. Wer etwas mehr Aufwand nicht scheut, bringt das Obst zur Mosterei – viele kleine Keltereien nehmen Fallobst an und pressen Saft daraus. Auch Mischungen mit Quitten oder Trauben ergeben feine Säfte. Pflaumen, Zwetschgen oder Mirabellen machen sich gut in Marmeladen oder als Chutney.

Backofen und Vorratskammer

Reife Äpfel eignen sich wunderbar für Apfelkuchen, Crumble oder Strudel. Dünn aufgeschnitten und im Ofen bei niedriger Temperatur getrocknet, werden daraus knusprige Apfelchips. Birnen kann man ähnlich trocknen oder einlegen.

Herzhaft statt süß

Nicht alles muss süß sein: Aus Äpfeln lässt sich auch Essig herstellen. Fallobst kann außerdem in deftigen Schmorgerichten landen – Schweinebraten mit Äpfeln oder Wild mit Birnen sind echte Klassiker.

Tierfutter

Viele Wildtiere freuen sich über das übrig gebliebene Obst: Igel, Rehe oder Vögel schlagen gerne zu. Aber Vorsicht, nicht in großen Mengen direkt am Baum liegen lassen – besser eine Ecke im Garten anlegen, wo die Tiere sich bedienen können. Auch Hühner picken begeistert weiche Äpfel auf.

Pflaumen- und Zwetschgenernte XXL

  • Pflaumenmus (Powidl) – lange einkochen, hält ewig
  • Marmelade & Chutney – süß oder mit Chili/Ingwer pikant
  • Einmachen – als Kompott oder im Glas mit Zimt und Nelken
  • Likör – Zwetschgen in Alkohol ziehen lassen

Flüssiges Gold

Mit etwas Geduld lässt sich Fallobst zu Cidre, Most oder sogar Obstbrand vergären. Wer selbst nicht brennen darf, kann das Obst zu einer Brennerei bringen.

Zwetschgenlikör: 500 g Zwetschgen halbieren, mit 250 g Zucker & 1 Vanilleschote in 1 L Korn ansetzen, 6 Wochen ziehen lassen, abseihen, abfüllen
Zwetschgenlikör: 500 g Zwetschgen halbieren, mit 250 g Zucker & 1 Vanilleschote in 1 L Korn ansetzen, 6 Wochen ziehen lassen, abseihen, abfüllen

Gartenkreislauf schließen

Was wirklich nicht mehr genießbar ist, landet im Kompost und wird so wieder zu wertvollem Dünger. Alternativ lohnt sich auch eine Wurmkiste, um die Reste schneller zu verwerten.

(avo)