Diese Abfälle locken Ratten an
Rattenfreie Zone: Was in den Kompost darf – und was nicht

Ein gut geführter Kompost ist Gold wert – für den Garten, die Umwelt und das eigene Gewissen: Doch wer sorglos alles hineinkippt, lädt ungebetene Gäste ein. Ratten finden in schlecht befüllten Kompostern ein Schlaraffenland vor und lassen sich nur ungern wieder vertreiben. Wer das verhindern will, sollte genau wissen, was in den Kompost darf – und, besonders wichtig! – was nicht.
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Kompostieren - das sollte man wissen
Ein Komposthaufen ist nicht nur eine umweltfreundliche Möglichkeit, Küchen- und Gartenabfälle zu verwerten, sondern auch ein kleines, funktionierendes Ökosystem. Mikroorganismen, Pilze und Würmer sorgen dafür, dass sich organische Materialien in nährstoffreiche Erde verwandeln. Doch damit das Ganze reibungslos abläuft und nicht zur Rattenfalle wird, muss der Kompost richtig geführt werden.
Der häufigste Fehler: falsche Abfälle. Ratten haben einen ausgeprägten Geruchssinn und wittern Essensreste über weite Distanzen. Fleisch, Fisch und Milchprodukte sind für sie besonders attraktiv, aber auch Brot und gekochte Speisen locken sie an. Wer seinen Kompost damit füttert, riskiert ungebetene Gäste, die nicht nur lästig, sondern auch gesundheitlich problematisch sein können. Einmal ansässig, vermehren sich Ratten rasant und lassen sich nur schwer wieder vertreiben.
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Extra-Tipps für einen rattenfreien Kompost
- Deckel drauf: Ein geschlossener Komposter schützt nicht nur vor Nässe, sondern auch vor Nagern.
- Nicht zu nass, nicht zu trocken: Ein ausgewogenes Verhältnis aus feuchten und trockenen Materialien hält den Kompost in Schwung.
- Abwechslung ist wichtig: Immer eine Mischung aus grünen, feuchten Abfällen und trockenen Strukturmaterialien wie Laub oder zerkleinertem Astschnitt verwenden.
- Keine großen Essensreste: Je kleiner die Abfälle, desto schneller zersetzen sie sich – und desto unattraktiver wird der Kompost für Ratten.
Tipps, damit der Kompost rattenfrei und gesund ist
Doch auch ohne Rattengefahr gibt es einige Regeln für einen gesunden Kompost. Damit die Verrottung gut funktioniert, braucht es eine Mischung aus feuchten, nährstoffreichen Abfällen wie Gemüseresten und trockenem Material wie Laub oder zerkleinertem Holz. Ist der Kompost zu nass, fängt er an zu faulen, wird er zu trocken, verlangsamt sich der Zersetzungsprozess. Wichtig ist zudem, den Haufen regelmäßig umzusetzen, damit genügend Sauerstoff hineinkommt.
Wer seinen Kompost gegen Ratten absichern will, kann zusätzlich auf einen geschlossenen Thermokomposter setzen oder ein feinmaschiges Drahtgitter unterlegen, das verhindert, dass sich die Nager von unten durchgraben. Auch eine bewusste Standortwahl hilft: Ein Platz in der Sonne beschleunigt den Abbauprozess, während ein Komposter direkt an einer Mauer oder einem Zaun Ratten Unterschlupfmöglichkeiten bietet.
Richtig geführt, bleibt der Kompost eine tolle Quelle für nährstoffreichen Humus – und die Ratten müssen sich anderswo nach Futter umsehen.
Was darf rein?
Die einfache Faustregel: Alles, was pflanzlich ist und sich gut zersetzt. Konkret heißt das:
- Gemüse- und Obstreste – von Apfelschalen bis Karottengrün
- Kaffeesatz und Teebeutel – inklusive Filter und Papier, solange keine Plastikanteile enthalten sind
- Eierschalen – gut zerdrückt, liefern wertvolles Calcium
- Laub und Gartenabfälle – aber nicht in Massen, sonst stockt der Verrottungsprozess
- Unbedrucktes Papier und Pappe – als Strukturmaterial, aber bitte keine Hochglanzmagazine
- Unkraut – aber mit Vorsicht – Samenhaltiges oder Wurzelunkräuter lieber nicht
Was darf nicht rein?
Ratten sind Allesfresser – und wenn sie erstmal den Weg zum Kompost gefunden haben, bleiben sie. Deshalb gilt:
- Gekochte Speisereste – Nudelreste, Suppen und Soßen sind ein Festmahl für Nager
- Fleisch, Fisch, Knochen – verrotten langsam, riechen stark und ziehen Tiere an
- Milchprodukte – Butter, Käse oder Joghurt sind tabu
- Brot und Backwaren – werden schnell schimmelig und sind eine Einladung für Ratten
- Zitrusschalen und Bananenschalen – schwer zersetzbar, oft mit Pestiziden belastet
- Katzen- und Hundekot – hygienisch problematisch und voller Krankheitserreger
Gekochte Kartoffelschalen und Reis im Kompost – besser nicht!
Man hört es immer wieder, dass gekochte Kartoffelschalen ok für den Kompost wären. Dazu mal ein großes Jein! Beide Lebensmittel, gekochte Kartoffelschalen und gekochter Reis, haben dasselbe Problem: Sie ziehen Ratten an, neigen zur Fäulnis und verschlechtern die Kompoststruktur. Gekochte Kartoffelschalen sind weich und stärkehaltig, genau wie Reis, der zudem schnell verklumpt und luftdichte Schichten bildet. Das führt zu unangenehmen Gerüchen, Schimmel und schlechten Verrottungsbedingungen.
Besser so: Kartoffelschalen am besten ungekocht kompostieren. Falls es doch gekochte Reste sein müssen, dann nur in geschlossenen Thermokompostern oder gut mit trockenem Material wie Laub und Holzhäcksel vermischt. Noch sicherer: Ab in die Biotonne!
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(avo)
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