Unterschlupf für die kleinen Helfer

Insektenhotel selber bauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

von Amelie von Kruedener

DIY and work tools on table. Drill, chisel, paintbrush, hammer and decorative craft product
Ein gut gebautes Insektenhotel bietet Nützlingen über Jahre hinweg einen sicheren Unterschlupf. Je nach Gestaltung ziehen verschiedene Arten ein und helfen, den Garten im Gleichgewicht zu halten.

Ein Insektenhotel ist nicht nur ein schickes Accessoire für den Garten, sondern auch ein wichtiger Unterschlupf für Wildbienen, Marienkäfer, Florfliegen und viele andere nützliche Insekten. Mit ein paar einfachen Materialien, Geduld und Spucke lässt sich ein langlebiges und funktionales Heim für Marienkäfer, Wildbienen und Co selber bauen.

Was man braucht für ein DIY-Insektenhotel

Ein Insektenhotel kann aus Holz, Ziegeln, Bambus, Schilfrohr und anderen Naturmaterialien gebaut werden. Entscheidend ist, dass die Materialien unbehandelt sind, da chemische Rückstände Insekten abschrecken oder sogar töten können.

Für den Rahmen:

  • Massives, unbehandeltes Holz (z. B. Lärche, Eiche, Fichte) für die Seitenwände
  • Holzplatten für Rückwand und Dach
  • Nägel oder Schrauben
  • Hammer oder Akkuschrauber

Zusätzliches Werkzeug:

  • Bohrmaschine mit Holzbohrern (3–8 mm Durchmesser)
  • Säge
  • Schleifpapier
  • Draht oder Hühnerdraht (zum Schutz vor Vögeln)

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Welche Insekten brauchen welchen Unterschlupf?

Wildbienen (wichtig für Bestäubung von Pflanzen) - Holzklötze mit gebohrten Löchern (3–8 mm Durchmesser, 5–10 cm tief), Schilf, Bambus
Marienkäfer (fressen Blattläuse) - Rindenstücke, Laubhaufen, hohle Stängel
Ohrwürmer (fressen Blattläuse und Spinnmilben) - Umgedrehte Blumentöpfe mit Stroh oder Holzwolle
Schmetterlinge (wichtig für Bestäubung) - Schmale, vertikale Schlitze (1 cm breit, 10 cm lang) in Holzplatten oder Baumrinde
Florfliegen (wichtig für Bekämpfung von Blattläusen) - Holzkiste mit Holzwolle oder Stroh, kleine Öffnungen
Grabwespen (regulieren Schädlinge) - Sandige Flächen oder Lehm mit kleinen Röhren
Käfer und Spinnen (Natürliche Schädlingsbekämpfung) - Totholz, Rinde, Laubschichten

Schritt 1: Der Rahmen

Eine Holzkiste oder ein altes Weinregal kann auch als Grundstruktur dienen. Ein überstehendes Dach aus Holz oder Ziegeln schützt vor Regen. Einzelne Fächer durch Trennwände können verschiedene Insektenarten unterbringen.

So baut man einen neuen Rahmen:

  • Vier Holzbretter zu einem rechteckigen Rahmen verschrauben (z. B. 40 cm breit, 60 cm hoch, 15 cm tief).
  • Eine Rückwand aus Holz anbringen, damit das Hotel stabil steht.
  • Das Dach leicht überstehen lassen, um das Hotel vor Regen zu schützen.

Schritt 2: Die Füllmaterialien

Bohrlöcher für Wildbienen:

  • In Hartholzblöcke Löcher mit 3–8 mm Durchmesser bohren, mindestens 5 cm tief.
  • Wichtig!: Die Rückseite muss geschlossen bleiben.
  • Löcher sauber schleifen, damit sich die Insekten nicht verletzen.

Natürliche Materialien aufbereiten:

  • Schilf, Bambus und Röhrchen auf gleiche Länge schneiden (mind. 10 cm).
  • Hohle Stängel nicht quetschen – sie müssen innen offen bleiben.
  • Stroh und Holzwolle locker in kleine Fächer legen.

Lehm- oder Sandbereiche für Grabwespen:

  • Einen kleinen Kasten mit Lehm füllen oder Löcher in einen Lehmziegel bohren.

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Schritt 3: Die Fächer einteilen & Materialien einfüllen

  • Das Insektenhotel in mehrere Fächer unterteilen.
  • Die verschiedenen Füllmaterialien gleichmäßig auf die Fächer verteilen.
  • Falls nötig, Materialien mit Draht fixieren (z. B. Holzwolle & Stroh).

Schritt 4: Schutz und Stabilität

  • Ein feinmaschiges Drahtgitter über die offenen Fächer spannen, um Vögel fernzuhalten.
  • Das Dach mit einer wetterfesten Holzplatte oder Dachpappe vor Regen schützen.

Schritt 5: Das Insektenhotel richtig platzieren - Der perfekte Standort

  • Sonnig und windgeschützt, am besten nach Süden oder Südosten ausgerichtet.
  • Mindestens 50 cm über dem Boden, damit es nicht feucht wird.
  • Kein wackeliger Untergrund – entweder an einer Wand befestigen oder auf einen stabilen Pfosten montieren.
  • Nicht direkt neben einem Vogefutterhäuschen, da die Insekten sonst schnell zum Nachtisch werden.

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Wichtig: Diese Fehler vermeiden

  • Scharfe Kanten an Bohrlöchern – Wildbienen können sich daran verletzen.
  • Plastikröhrchen oder Glasröhren, da Feuchtigkeit darin Schimmel verursacht.
  • Hartholz statt Weichholz für Bohrlöcher, damit sie nicht aufreißen.
  • Feuchte Materialien, sonst schimmelt das Hotel.

(avo)

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