Burgensafari im Osten
Festungs-Fieber von Thüringen bis Schwerin
Manchmal reichen ein paar Stufen hinauf – und du stehst mitten in der Zeitmaschine. Burgenperlen in den neuen Bundesländern öffnen ihre Wehrgänge für Tagesgäste und Geschichtsjunkies:
Verborgene Geschichte am Wegesrand
Ostdeutschland steckt voller Festungen, die Geschichte nicht im Museum, sondern in freier Wildbahn erzählen. Von Thüringer Sagenruinen über sächsische Bilderbuchburgen bis zum märchenhaften Residenzschloss – jede Station bietet Führungen, Gastronomie und die perfekte Fotokulisse. Pack also die Kamera ein, schnür die Wanderschuhe und erlebe Mauern, die seit Jahrhunderten Wind und Wetter trotzen.
Die Drei Gleichen: Drei Ruinen, eine Tour

Burg Gleichen (urkundlich 1034, Hauptausbau im 12. Jahrhundert), Mühlburg (entstanden um 700 – vermutlich älteste Steinburg Thüringens) und die Wachsenburg (erstmals im 10. Jahrhundert erwähnt) thronen nur wenige Kilometer voneinander entfernt auf Vulkankegeln südwestlich von Erfurt. Alle drei sind frei zugänglich, bieten kleine Museumsräume und Panoramablicke bis zum Thüringer Wald. Wer früh startet, schafft die Rundwanderung samt Burgstempel an einem Tag – stilechter Abschluss mit Thüringer Bratwurst unterhalb der Wachsenburg inklusive.
Burg Kriebstein: Sachsens Bilderbuch-Burg

Ab 1384 ließ Dietrich von Beerwalde an der Zschopau das heute weitgehend erhaltene Kernmauerwerk errichten – Kapelle, Ringmauer und Wohnturm stammen nahezu komplett aus dieser Bauphase. Innen erwarten dich originalgetreue Bohlenstuben, ein Rittersaal und eine Folterkammer; draußen sorgen Klettersteig und Floßfahrt auf dem Fluss Zschopau für mehr Action.
Lost Places aus dem Mittelalter: vergangene Machtzentren, nun mächtige Ruinen
Burg Falkenstein: Hochmittelalterliche Höhenkönigin

Zwischen 1120 und 1180 entstand über dem Selketal diese wehrhafte Anlage, die bis heute kaum modernisiert wurde – perfekt, um echtes Mittelalterflair zu tanken. Hinter Zugbrücke und Zwingermauer warten Falkenshow, Sachsenspiegel-Ausstellung und ein Kaminzimmer, in dem es noch nach Rauch riecht.
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Schloss Schwerin: Renaissance im Norden

Der heutige Prachtbau wuchs ab 1553 auf den Fundamenten einer slawischen Wallanlage aus dem 10. Jahrhundert in den Himmel; vollendet wurde er 1857 im Neurenaissancestil. Besucher wandeln durch Herzogsuiten, besteigen den Thronsaal oder spazieren durch den frisch geadelten UNESCO-Garten – mit dem Schweriner See als gigantischem Spiegel.