Besondere Architektur

Diese vier Städte sehen aus wie von einem anderen Planeten

von Karim Belbachir

Schiefe Würfel, schwebende Glaswellen, futuristische Baukunst – manche Städte brechen ganz bewusst mit Traditionen. Wer Lust auf einen Städtetrip mit Architektur abseits des Postkarten-Klischees hat, wird hier fündig:

Wo Beton tanzt und Gebäude Geschichten erzählen

Klar, Paris hat den Eiffelturm und Rom das Kolosseum. Aber was, wenn du nach Städten suchst, die mit Formen, Farben oder futuristischen Visionen überraschen? Orte, an denen Architektur zur Attraktion wird – mal brutalistisch, mal verspielt, mal komplett abgedreht. Diese vier Städte zeigen, dass Baukunst weit mehr sein kann als Fassade – und wie unterschiedlich ein Stadtbild im 21. Jahrhundert aussehen kann. Manchmal braucht es nur einen Bahnhof oder ein Wohnviertel, um staunend stehen zu bleiben.

Rotterdam: Die Stadt der schrägen Winkel

Die Kubushäuser in Rotterdam wirken wie optische Täuschungen – und sind bewohnt.
Die Kubushäuser in Rotterdam wirken wie optische Täuschungen – und sind bewohnt.

Würfelförmige Häuser, die auf der Spitze stehen, ein Markt unter einer riesigen Hallenbogen-Konstruktion und ein Bahnhof wie ein aufgeschnittener Diamant: Rotterdam ist ein Paradies für Fans moderner Architektur. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast vollständig neu gedacht – mit dem Mut, neue Wege zu gehen und dabei spektakuläre Landmarken zu schaffen. Hier ist alles erlaubt, was auffällt: schräge Linien, Glasfassaden, Farbe und Konzept.

Tiflis: Kontrastreiches Chaos mit Stil

In Tiflis steht futuristische Architektur direkt neben sowjetischem Charme.
In Tiflis steht futuristische Architektur direkt neben sowjetischem Charme.

Georgiens Hauptstadt ist ein wilder Mix aus Alt und Neu: zerfallene Balkone neben glänzenden Glasröhren, Sowjetmoderne trifft auf organische Hightech-Bauten. Besonders auffällig: das futuristische Musiktheater im Rike-Park und die gläserne Friedensbrücke über den Fluss Kura. Wer Architektur liebt, die polarisiert und überrascht, wird Tiflis als inspirierendes Chaos feiern. Zwischen Tradition und Innovation entsteht hier ein Stadtbild, das so spannend ist wie die Geschichte des Landes selbst.

Valencia: Wenn Städte Zukunft spielen

Valencias futuristisches Kulturzentrum könnte auch auf einem fremden Planeten stehen.
Valencias futuristisches Kulturzentrum könnte auch auf einem fremden Planeten stehen.

Die „Stadt der Künste und Wissenschaften“ sieht aus, als sei sie direkt aus einem Science-Fiction-Film gefallen. Riesige, weiße Gebilde aus Beton und Glas – mal wie ein Haifischskelett, mal wie ein geschlossenes Lid – liegen in einem Wasserbecken und spiegeln sich im Blau des Himmels wider. Valencia zeigt, wie spektakulär moderner Städtebau wirken kann, wenn er sich traut, zu träumen. Dabei ist die futuristische Optik nur ein Teil der Erfahrung – das Ensemble ist auch kulturell ein echtes Schwergewicht.

Brüssel: Kunst, Kantigkeit und ein Atomium

4.	Das Brüsseler Atomium ist ein architektonisches Erbe der Expo 1958 – und ein Fotomagnet.
Das Brüsseler Atomium ist ein architektonisches Erbe der Expo 1958 – und ein Fotomagnet.

Brüssel wird oft unterschätzt – dabei steckt die Stadt voller architektonischer Überraschungen. Art-déco-Fassaden, verspielte Jugendstil-Treppenhäuser und mittendrin: das Atomium. Ein silbernes Riesengerüst aus Kugeln, das wie ein überdimensionales Molekül wirkt und längst ein Wahrzeichen geworden ist. Die belgische Hauptstadt lebt von ihrem Kontrast zwischen EU-Nüchternheit und künstlerischer Verspieltheit. Wer genau hinsieht, entdeckt hinter jeder Ecke etwas Unerwartetes – mal retro, mal visionär.