Berg-Sommer muss bibbern

Schnee im August - schon wieder Winter statt Sommer in den Alpen

von Oliver Hantke

dpatopbilder - 25.07.2023, Bayern, Garmisch-Partenkirchen: Ein Mann entfernt bei Schneetreiben auf der Zugspitze (2962 Meter) den Schnee von den Tischen auf der verschneiten Aussichtsplattform. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auf der Zugspitze werden am Wochenende wieder Flocken fallen - teilweise bis zu 30 Zentimeter

Ein erneuter Tiefpunkt des Sommerwetters 2023 führt zu einem weiterem Wintereinbruch im Hochgebirge. Auf der Zugspitze werden bis zu 30 Zentimeter Neuschnee erwartet. Schnee soll bis auf etwa 2.000 Meter fallen.

Wetterlage bringt uns einen erneuten Tiefpunkt

Die Grafik zeigt die Wetterlage am Samstag, 05.08.2023
Zwei Tiefs treffen am Wochenende genau über Deutschland aufeinander.

Am Freitag zieht Tief Xan nach Finnland ab und damit stellt sich im Norden und Osten leichte Wetterberuhigung ein. Ab Freitagabend macht sich Tief Zacharias, dessen Kern am Freitag noch auf der Südseite der Alpen liegt, mit teils länger anhaltendem und mit Gewittern durchsetztem Regen bemerkbar. Das vor allem dann im Südosten von Deutschland. Ab Sonntag, wenn Zacharias weiter Richtung Ostsee zieht, sinkt die Schneefallgrenze dann in den Alpen bis auf 2.000 Meter.

Schnee bis auf knapp 2000 Meter runter

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Und plötzlich ist Winter! Ein markanter Wettersturz gab es die letzten 48 Stunden in den Alpen. Vom schönen Herbstwetter mit warmen Temperaturen wurde es innerhalb von zwei Tagen winterlich. Betroffen sind die Alpen in einem breiten Streifen von Tirol bis zum Arlberg oberhalb von 1100 Metern. Seit der zweiten Nachthälfte schneit es in St. Christof am Arlberg ununterbrochen. Ca. 25-30 cm Neuschnee ist gefallen. Der Winterdienst im Einsatz (on tape). Bauarbeiter müssen ihre Arbeiten unterbrechen, der Schnee behindert den Fortschritt der Arbeiten am heutigen Freitag. Eine Mitarbeiterin aus Westösterreich wurde ebenfalls eiskalt überrascht: Ich komme aus Westösterreich da war es gestern noch warm und heute plötzlich Schnee. Ich habe noch Herbstkleidung an mir. Für Einheimische ist es der zweite Schnee im Oktober und wird nur ein Intermezzo sein. Schon morgen wird der Schnee wieder weg sein, wir hoffen aber auf reichlich Schnee für die Wintersaison, das ist unser Hauptgeschäft, erzählt eine Einheimische.
Einen Wintereinbruch könnte es auch bis ins 1.800 Meter hoch gelegene St. Christoph am Arlberg geben.

Je nach Intensität der Niederschläge sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen dann bis auf 2000, vielleicht sogar noch tiefer. Insofern ist auch das Allgäu wieder betroffen.

Auch auf den höher gelegenen Passstraßen besteht akute Rutschgefahr – stellenweise sind bis um die 30 Zentimeter Schnee auf der Zugspitze möglich.

Außerdem heißt es wieder, Vorsicht bei Bergwanderungen. In den Lagen oberhalb von etwa 2500 Metern kehrt außerdem der Dauerfrost ein – mit gefühlten Temperaturen von unter -5 Grad. Und auch in den tiefer gelegenen Regionen der Nordalpen wird es ziemlich kühl.

Schneegarniertes Intermezzo währt im Sommer meist nicht lange

Dass es selbst im Sommer schneit, ist in den Hochlagen – wie auf der Zugspitze mit knapp 3000 Metern Höhe – normal. Unüblicher wären längerfristige Kaltluftphasen. Und so ist es auch bei der aktuellen Entwicklung. Bereits zur Wochenmitte wird es schon spürbar wärmer.

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(oha)