Ob Hamburg oder München: Überall eiskalt

Kälte extrem: Warum es nun zweistellige Minusgrade gibt

von Oliver Scheel

Mit dem nun anstehenden Wintereinbruch kommt die größte Kälte des Winters zu uns. Warum ist das so? Und wie kalt wird es im Land? Fakt ist: Die Temperaturen gehen in den zweistelligen Minusbereich.
Oben im Video: Winterluft flutet Deutschland

Die Kälte kommt und bleibt erstmal

Blicken wir derzeit in unsere Prognosen, dann machen wir schon große Augen. Ob Hamburg, Berlin, Köln oder München, die Tiefstwerte rutschen auch in den großen Städten enorm ins Minus. -12 Grad in München, -9 im eigentlich eher milden Hamburg, selbst -7 am Rhein in Köln. Das sitzt.

Im Norden ist die Kälte schon da, im Süden kommt sie am Wochenende an. In den Höhenlagen wird es noch kälter werden als in den Städten. So müssen wir auf der Schwäbischen Alb und im Allgäu mit Werten rechnen, die nahe an die -20 Grad gehen.

Hochwinter bringt sich in Stellung: Wie lange bleibt es jetzt so kalt?

Warum wird es so kalt?

Person walks the dog in the town of Äkäslompolo, in municipality of Kolari in Finnish Lapland on Thursday, 4th January, 2024. Extreme freezing conditions are set to persist throughout the week not only in Lapland but in the whole of Finland. LEHTIKUVA / IRENE STACHON - FINLAND OUT. NO THIRD PARTY SALES.  / action press
Frostiger Norden: Neue Kälterekorde in Finnland. Auch in Deutschland wird es in den kommenden Tage richtig kalt.

Die extreme Kälte hat mehrere Gründe. Der Kaltluftvorstoß bringt uns polare Luft nach Deutschland. Sie kommt also von Norden. In Skandinavien ist es seit Wochen sehr kalt, dort wurden Temperaturen von -40 Grad und weniger gemessen. Lkw stecken dort im Schnee fest, Skigebiete wurden wegen der Kälte gesperrt. Weil der Polarwirbel schwächelt, öffnete sich die Tür für die polare Kaltluft nach Deutschland. Und sie hat noch einen Umweg über Osteuropa genommen und sich über dem Kontinent noch weiter abgekühlt.

Mit den Tiefs, sie heißen Annelie, Brigitta und Charlotte, kommt endlich neuer Schnee ins Land. Nun setzt sich aber Hochdruck durch, das heißt, die Wolkendecke verschwindet. Wolken halten aber die Wärme fest, ohne die schützende Wolkenschicht entweicht die Wärme ins Weltall. Es wird kalt.

Und: Über Schneeflächen kühlt es nochmal viel stärker aus. Dazu kommt, dass die Sonne Anfang Januar noch in einem schlechten Winkel auf die Erde trifft und zudem die Tage recht kurz sind. Die Sonne hat also wenig Power, die Luft zu erwärmen. Diese Begebenheiten führen nun zu der eisigen Kälte. Und die wird uns eine ganze Weile erhalten bleiben.

Windchill macht alles noch viel schlimmer

Verschlimmert wird das alles durch den Windchill. Der kalte Ostwind bewirkt, dass die Temperaturen uns gefühlt noch viel kälter vorkommen. Im Windchill werden die Temperaturen auf unserer Haut in der kommenden Woche etwa 5 Grad kälter sein als die tatsächliche Lufttemperatur. Und wenn nun aus -10 Grad mal eben -15 werden, dann macht das schon einen Unterschied, wenn ihr mit dem Fahrrad zur Arbeit fahrt.

Der Windchill ist absolut nicht zu unterschätzen. Es kann tatsächlich schneller zu Erfrierungen kommen. Auch für unsere Organe ist die extreme Kälte nicht gut. Ein Buff oder Schal vor dem Gesicht hilft bei Aufenhtalten im Freien. Generell ist Sport in der Kälte nicht ungesund oder gefährlich, aber ihr solltet euch in der Wohnung schon aufwärmen, bevor es in die Kälte geht. Bei zweistelligen Minustemperaturen sollte dann aber auf Sport im Freien verzichtet werden.

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(osc)