Hochwinter bringt sich in Stellung

Die Kälte kommt, die Kälte bleibt - fragt sich nur, wie lange?

von Oliver Scheel

Die Kälte kriecht von Norden her zu uns. In Skandinavien ist es derzeit bitterkalt. Und die Luftmassengrenze schiebt sich mehr und mehr nach Süden und überraschte in der Nacht schon das dänische Tiefland mit einem ausgewachsenen Wintersturm. Der Winter kommt also. Aber wie heftig wird es und wie lange bleibt es winterlich kalt?
Nordeuropa friert ein: -40 Grad in Skandinavien und eingefrorene Hauptstädte

Am Wochenende kriecht der Winter von Nord nach Süd ins Land

03.01.2024, Dänemark, Randers: Autos fahren bei starkem Schneefall auf einer Straße. Die Temperaturen sind in der nordischen Region den zweiten Tag in Folge unter minus 40 Grad Celsius gefallen. In Schweden wurde die kälteste Januartemperatur seit 25 Jahren gemessen, da die Region von einem Kälteeinbruch heimgesucht wird. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
So ein Wetter wie hier in Randers haben die Dänen nicht oft im Winter.

Am Wochenende nistet sich der Winter in Deutschland ein. Als Erstes wird es im Norden und Nordosten kalt und winterlich. Schon am Freitag gingen dort die Niederschläge als Schnee und Schneeregen nieder. Die Luftmassengrenze robbt sich diagonal über das Land und bringt die Kälte. Nördlich der Luftmassengrenze herrscht dann der Winter. Am Samstag dominieren daher im Norden bereits Schnee und Glätte. Im Westen gibt es etwas Regen, aber auch dort wird es zunehmend winterlich.

Am Sonntag ist der Winter dann auch im Süden angekommen. Dort mit viel Neuschnee, der den Alpen endlich wieder Schnee bis in die Täler bringt. Nach den Schneefällen wird es überall trockener. Inwieweit wir die Sonne zu sehen bekommen, ist noch nicht ganz klar. Am Wochenende sieht es aber noch ziemlich trüb und bewölkt aus. Die Temperaturen rutschen tief in den winterlichen Bereich – schon am Freitag wird es in Schleswig-Holstein Dauerfrost geben. Bis Sonntag wird dann ganz Deutschland zu einem Kühlschrank. Verbreitet rutschen wir in den Dauerfrost-Bereich. Nur am Rhein gibt es noch leichte Plusgrade.

Die Sonne hat Chancen, generell eine sehr kalte Woche

sonne dienstag.png
Sonne für alle: Am Dienstag ist es soweit

Die nächste Woche steht eindeutig im Zeichen des Winters. Die Kaltluft setzt sich fest. Der sonnigste Tag wird wohl der Dienstag werden. Danach kommen von Norden her wieder Wolken, teilweise muss auch mit Nebel gerechnet werden. Generell bleibt es kalt. Ein Ende der Kältewelle ist nicht in Sicht.

Im Gegenteil: Vor allem da, wo sich eine Schneedecke gebildet hat und wo keine Wolken mehr eine schützende Schicht mehr bieten, wird es in der kommenden Woche bitterbitterkalt. Beispiel gefällig? In München werden es am Dienstag und Mittwoch morgens früh zwischen -12 und -14 Grad sein. Im Allgäu wird es noch kälter. Und wer in Tirol Skifahren geht, der darf sich auf Temperaturen einstellen, die an die -20 Grad gehen. Selbst am Rhein sind Temperaturen von -5 Grad keine Seltenheit. Und diese Kälte zieht sich auch in das kommende Wochenende.

Kälte-Periode kann lange dauern - Deutschland im Würgegriff des Winters

Monatsprognose Januar 2024
Die Monatsprognose für Januar 2024 sieht nach sattem Winter aus.

Ein richtiges Ende der kalten Periode ist nicht in Sicht. Und das hat auch mit dem Polarwirbel zu tun, denn der geht gerade mächtig in die Knie und öffnet die Tür für die arktische Kaltluft, die seit Monaten in Skandinavien regiert.

Wenn wir uns unsere aktuelle Januar-Prognose anschauen, dann sehen wir mal so gar keinen Wärmeeinbruch. Im Gegenteil: Der Januar bleibt – nach der aktuellen Langfristvorhersage – bis auf wenige Tage am Ende teils deutlich unter dem langjährigen Schnitt. Der sogenannte Hochwinter kommt somit pünktlich und könnte uns den ersten zu kalten Januar-Monat seit 2017 bescheren.

Deutschland bleibt also vorerst im Würgegriff des Winters. Und das scheint angesichts der derzeitigen Großwetterlage durchaus plausibel. Wir werden nicht so krass einfrieren wie die Schweden, aber es deutet sich eine nachhaltige Winterperiode an, die zumindest die Wintersportler in den Mittelgebirgen und in den Alpen sowieso absolut zufriedenstellen wird. Sicherlich werden auch überflutete Wiesen zufrieren, somit können auch die Schlittschuhe schon mal langsam herausgekramt werden.

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Solltet Ihr Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, seid Ihr bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Euch auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Ihr weiter in die Zukunft schauen möchtet, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.

Damit Ihr auch unterwegs kein Wetter mehr verpasst, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.

Extremwetter in Deutschland - Die Doku im Online Stream auf RTL+

(osc)