Blumen reinholen!

Frostschutz ist für einige Pflanzen jetzt dringend notwendig

Die vergangenen sonnigen Tage mit milder Frühlingsluft haben richtig Lust auf Garten und Balkon gemacht. Auch die Pflanzen haben sich schon in Stellung gebracht für den Frühling. Allerdings wird es jetzt nochmal richtig kalt und eine dicke Portion Schnee gibt es auch. Das halten nicht alle Pflanzen gut aus. Besonders die blühenden Exemplare wollen jetzt gut geschützt sein. Damit für Sie die Gartenarbeit und für die Pflanzen das Erblühen nicht umsonst waren.

So viel Schnee kommt jetzt noch nach
So eiskalt werden die Nächte

Wie gefährlich sind die Frostnächte für unsere Pflanzen?

Zugegeben: Man ist ziemlich machtlos gegen die Kälte, die oft noch im April oder sogar im Mai - die Eisheiligen oder die berühmte Schafskälte im Juni stehen für solche regelmäßigen Kälteeinbrüche – in die Blüten kriecht und alles zerstört. Da kann auch mal die komplette Obsternte zerstört oder zumindest schwer dezimiert werden. Ein paar Möglichkeiten gibt es aber schon, um im heimischen Garten Blumen und Pflanzen zu schützen.

Was können wir gegen Frostschäden machen?

Die Blüten einer Erdbeerpflanze sind auf einemdurch ein Loch in einem Vlies zu sehen. Wegen der kalten Nächte müssen die Obst- und Gemüsebauern Frostschutzmaßnahmen ergreifen.
Frostschutz für Erdbeeren: Unter dem Vlies ist es muckelig warm.

Wer empfindlichere Pflanzen vor der Tür hat, der sollte diese in den kommenden Nächten abdecken oder sie vielleicht noch einmal rein ins Warme holen. Frost gibt es jetzt in allen Regionen Deutschlands – meist nur nachts, aber in höheren Lagen auch tagsüber. Erst im Laufe der kommenden Woche können wir nach und nach Entwarnung geben. Dann zieht sich die eisige Kälte immer mehr in die Berge zurück.

Bei Bodenblühern ist es sicherlich am einfachsten, die Erde abzudecken. Damit kann man Erdbeeren zum Beispiel schützen. Planen, Vlies oder auch Stroh halten die Bodentemperatur hoch. Auch bei Bäumen und Sträuchern helfen Frostschutzhüllem, die über die Kronen gezogen werden kann.

Wenn die Blüten schon richtig geöffnet sind, sind sie am empfindlichsten. Dann kann sie schon leichter Frost kaputt machen. Daher ist hier der Handlungsbedarf am größten.

Vereisung gegen das Erfrieren

Obstbaumknospen werden durch künstliche Vereisung vor Nachtfrost geschützt. Tauen die Blüten unter der schützenden Eisschicht langsam auf, können Schäden vermieden werden (Schutzvereisung).
Ein Eispanzer schützt Obstbaumblüten vor Frostschäden.

Profis können natürlich größere Geschütze gegen den Frost auffahren: In Weinbergen werden zur Lufterwärmung hunderte von Fackeln angezündet. Beim Obstanbau werden die Blüten durch Besprühung von Wasser und dem durch Minusgrade entstehenden Eis geschützt.

Diesen Blumen kann die Kälte nicht viel anhaben

Welche Pflanzen brauchen Frostschutz?
Diesen Frühblühern machen Schnee und Kälte eher wenig aus. Wenn die Kälte aber lang andauert, müssen auch sie kämpfen.
  • Krokusse
  • Hornveilchen
  • Traubenhyazinthen
  • Narzissen
  • Schlüsselblumen
  • Schachbrettblumen
  • Winterharte Alpenveilchen
  • Winterling
  • Tulpen


Viele dieser Frühlingsboten sind frost- und kälteresistent. Allerdings mögen sie es lieber, wenn man sie als Zwiebeln im Herbst pflanzt. Kauft man sie jetzt ein, brauchen sie ein paar Tage, um sich vom Gewächshaus an die Außentemperaturen und die Sonne zu gewöhnen. Und wenn es lange unter Null bleibt, wird es auch für sie zu einem Überlebenskampf.

Ab dem Vollfrühling wird es gefährlich

Schnee liegt am Ostersonntag, 16.04.2017 auf blühenden Primeln in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Im Norden ist der Winter mit Schnee- und Graupelschauern zurückgekehrt. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Schnee auf blühenden Primeln: Erst wenn der Vollfrühling im Gange ist, dann drohen durch späten und nennenswerten Frost auch massive Schäden.

Mutter Natur hat für späte Wintereinbrüche sehr gute Strategien entwickelt. Die wichtigste ist aber: Gar nicht erst so früh loslegen. Wenn die Pflanzen noch im Winterschlaf sind, wie es in höheren Lagen auch im April noch oft der Fall ist, droht keine Gefahr. Erst wenn es eine gewisse Menge Energie durch wärmere Temperaturen gegeben hat, fällt der Startschuss für das nachhaltige Wachstum. Nur wenn der Vollfrühling im Gange ist, dann drohen durch späten und nennenswerten Frost auch massive Schäden.

Eine unheilige Kombination: Rekordwärme im März und Frost im April

Ein Beispiel, das uns die negativen Folgen eines frühen Frühlings mit nachfolgender Eiszeit zeigt, ist das Jahr 2017. Damals war der März extrem sonnig und warm. Fast vier Grad wärmer als der langjährige Durchschnitt. Die Natur explodierte förmlich und die Blütezeit der Obstbäume begann enorm früh. Doch es kam, wie es kommen musste: Polarluft sorgte im April 2017 für einen sehr späten Winter mit frostigen Nächten. Und das ist eine Kombination, die unsere Natur hart trifft. Solange es gemächlich in den Frühling geht, solange ist auch die Gefahr durch Kaltlufteinbrüche relativ gering.

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(ctr)