Frau Holle und Väterchen Frost
Aktuelle Computertrends und Prognosen für den Winter 2022/23
Jetzt wird es erst einmal lauwarm in Deutschland. Doch eines ist auch sicher: Früher oder später werden Schnee und Frost auch erste Signale senden. Wir schauen auf die momentanen Berechnungen.
Oben im Video: Traumwetter nach Neuschnee – Winter 2022/23 hat eine erste Duftmarke gesetzt
Wie sehen die aktuellen Vorhersagen für den Winter 2022/2023 aus?
Wetter.de-Meteorologe Björn Alexander: „Nachdem in den letzten Wochen ja häufiger kältere bis frostige Ansätze in den Prognosen vorkamen, zeigt sich die Mehrheit der experimentellen Langfristvorhersagen inzwischen deutlich zahmer beziehungsweise milder.”
Welche Entwicklungen werden denn für den Dezember 2022 berechnet?
„Geht es nach den aktuellen Trends des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA, dann wird der Dezember 2022 rund 0,5 bis knapp 1 Grad zu warm. Das ist zwar bei weitem nicht so extrem wie sich der Dezember in den letzten Jahren zeigte. Dennoch ist die Abweichung damit deutlich positiver als bei den letzten Berechnungsläufen dieser experimentellen Computermodelle”, erläutert Alexander.

Was sagen die Prognosen für den Hochwinter - also für den Januar und den Februar 2023?
„Hierbei fällt vor allen Dingen auf, dass der Februar laut der Prognosen nicht mehr so extrem mild ausfallen soll”, prognostiziert der Wetterexperte. In Summe würde uns laut Alexander demnach „für den Winter 2022/2023 eine positive Abweichung von etwa 0,5 bis 1 Grad erwarten”.
Wie könnte es solcher Winter aussehen?

„Das wäre ein Winter, den es in Deutschland seit gut zehn Jahren kaum mehr gegeben hat. Wenn es denn wirklich so kommen sollte, dann wären der Winter 2016/17 oder die Winter 2011/12 und 2012/13 vergleichbar. Zumindest in Sachen der durchschnittlichen Temperaturen. Ansonsten waren die letzten Winter in Deutschland ja durchweg zu warm oder viel zu warm.”
Wann müssen wir mit dem ersten Schnee rechnen?

Mit dem Blick auf die Langfristvorhersage basierend auf dem Europäischen Wettermodell erklärt Alexander: „Bezogen auf das Flachland wird es in der zweiten Novemberhälfte mal spannender. Aber eine nachhaltige Einwinterung wäre das sicherlich nicht. Erst zum Monatsende und in der ersten Dezemberhälfte steigt die Wahrscheinlichkeit.”
Und welche Trends gibt es für das Bergland?

„Für die Berge steigen die Chancen auf wintersporttaugliche Wetterlagen ebenfalls im letzten Novemberdrittel. Aber während sich der Winter in den Hochlagen der Alpen damit schon mal eher festsetzen könnte, zeigen die Langfristvorhersagen in den Mittelgebirgen im Dezemberverlauf vorübergehend auch mal mildere Luft mit Tauwetter”, antwortet unser Meteorologe.
Für Spannung und Abwechslung ist bei den Computermodellen somit schon mal gesorgt. Und wir bleiben für Sie am Ball mit den nächsten Updates.
Gigant des Winters - so entwickelt sich der Polarwirbel
In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.
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(bal, oha)