Neue Regengefahr durch Klimawandel

Wie sich die Regenmuster verändert haben

von Amelie von Kruedener

Seit 1900 haben die Schwankungen bei den Niederschlägen stark zugenommen, besonders in Europa. Eine neue Studie erklärt, warum das so ist und welche Probleme dadurch entstehen.
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Datenanalyse bestätigt Veränderungen

Ein chinesisches Forschungsteam hat Daten von 1900 bis 2020 analysiert und festgestellt, dass die Niederschläge in Europa besonders ungleichmäßig geworden sind. Im weltweiten Durchschnitt stiegen die Schwankungen um 1,2 Prozent pro Jahrzehnt, besonders seit den 1950er Jahren. Die Forscher sehen den Grund dafür im menschengemachten Klimawandel.

Was ist Niederschlagsvariabilität?

Unter Niederschlagsvariabilität verstehen die Forscher die Unterschiede im Zeitpunkt und der Menge der Regenfälle. Mehr Variabilität bedeutet, dass es abwechselnd feuchtere Regenperioden und trockenere Trockenzeiten gibt. Diese ungleichmäßigen Regenfälle machen es schwerer, die Umweltauswirkungen vorherzusagen und darauf zu reagieren.

Europa besonders betroffen

Für ihre Berechnungen nutzten die Wissenschaftler verschiedene Datensätze zu Niederschlägen und fanden heraus, dass sich auf 80 Prozent der Landfläche Europas die Schwankungen erhöht haben. In östlichem Nordamerika sind es sogar 89 Prozent, im globalen Durchschnitt 75 Prozent.

Ursachen der Schwankungen

Das Team benutzte das Klimamodell CMIP6, um die Ursachen der Schwankungen zu untersuchen. CMIP6 steht für das "Coupled Model Intercomparison Project Phase 6". Es ist ein groß angelegtes internationales Forschungsprojekt, das darauf abzielt, die Klimamodelle der Welt zu vergleichen und zu verbessern. CMIP6 beinhaltet die Zusammenarbeit von Klimaforschern aus der ganzen Welt.

Die Forscher der chinesischen Studie fanden heraus, dass die Zunahme hauptsächlich durch menschlich verursachte Treibhausgasemissionen kommt, die die Atmosphäre wärmer und feuchter machen. Diese zusätzliche Feuchtigkeit führt zu stärkeren Regenfällen und größeren Schwankungen.

Herausforderungen für die Zukunft

Auch wenn menschgemachte Aerosole, wie Feinstaub, heute weniger Einfluss auf die Niederschlagsvariabilität haben, bleibt das Problem durch die zunehmenden Treibhausgase bestehen. Die Forscher betonen, dass diese verstärkten Schwankungen neue Herausforderungen für Wetter- und Klimavorhersagen sowie für die Anpassung von Gesellschaften und Ökosystemen darstellen.

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(avo/dpa)