Winter-Comeback gegen Frühlingsluft

Was macht Schnee- und Frost-Kandidat Februar in diesem Jahr?

von Claudia Träger

Der Winter in Deutschland hat sich aus dem Staub gemacht. Milde Luft, mal nass, mal trocken und oft kräftig in Bewegung, hat Schnee und Kälte verdrängt. Aber der Winter ist noch lange nicht zu Ende. Oft ist ja der Februar der eisige Kandidat Nummer 1. Die Langfristprognosen hatten das auch eine Weile so eingeschätzt. Und jetzt?

Im Video: Frost-Fakten für den Winter

Januar geht viel zu mild zu Ende

24.01.2024, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Bei stürmischem Wetter sind Spaziergänger auf der Mole an der Ostseeküste unterwegs. Der Sturm bläst Sand vom Strand zum Alten Strom. An der Küste sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes erneut schwere Sturmböen der Windstärke 10 möglich, auch im Binnenland soll es verbreitet stürmisch sein. Foto: Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Stürmisches und nasses Wetter herrscht in Norddeutschland - von Winter ist keine Spur.

Sturm, Regen und Temperaturen bis 10 Grad. Das aktuelle Wetter bietet wenig Winterliches. Und das im Hochwinter, der kältesten Zeit des Winters. Am Wochenende kommt zwar die Sonne raus, aber der Winter nicht zurück. Es wird sogar noch wärmer. Und dann wieder nass und windig. Damit können wir den Januar in Bezug auf ein Winter-Comeback abhaken. Die Hoffnung liegt auf dem Februar, dem letzten Wintermonat.

Eiskalter Februar durch eiernden Polarwirbel und Arktikluft in Slandinavien

Die Langfrist-Prognosen sahen recht lange einen sehr kalten Februar für Deutschland kommen. Hinweise dafür gaben der nicht mehr rund laufende Polarwirbel und die festsitzende Eiseskälte in Skandinavien. Da wäre ein Ausbrechen der Arktikluft Richtung Mitteleuropa nicht ausgeschlossen gewesen. Beide Voraussetzungen haben sich im Moment allerdings erledigt. Der Polarwirbel läuft stramm und hält die Kälte über dem Nordpol gefangen. Der strenge Frost hat sich in den Norden Skandinaviens zurückgezogen. Von dort ist also gerade auch keine winterliche Unterstützung zu erwarten.

Februar 2024: Schnee-Chancen fallen mager aus

Der Februar 2024 wird sich wohl in die Reihe zu warmer Monate einsortieren.
Es wäre zu schön gewesen: Die Prognosen für einen zu kalten Februar 2024 sind futsch.

Mit diesen neuen Ausgangsbedingungen ergibt sich nun ein ganz anderes Bild für den Februar 2024 in Deutschland. Die Monatsprognose von wetter.de zeigt recht eindeutig eine lang andauernde Tiefdruck geprägte Phase mit viel Regen und für die Jahreszeit zu hohen Temperaturen. Das berechnete Temperaturmittel liegt oft weit über dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020, gleich zweimal mehr als 10 Grad. Am Ende fiele der Februar 2,6 Grad zu warm aus. Da hat Schnee keine Chance.

Bergwinter mit viel Neuschnee ab Mitte Februar

42-Tage-Wettertrend für das Sauerland: In den Mittelgebirgen wird's dann doch kalt.
Beispiel Kahler Asten im Sauerland: Bergwinter bleibt im Rennen.

Eine zu kalte Periode mit landesweitem Frost gibt es der wetter.de-Monatsprognose zufolge nur ab Mitte Februar für ein paar Tage. Dann könnte allerdings doch Schnee mit dabei sein. Für die Hochlagen könnte dies sogar eine Menge Neuschnee bedeuten. Denn hier ist es den aktuellen Berechnungen zufolge sehr wohl kalt genug. Das Beispiel Kahler Asten aus dem 42-Tage-Trend zeigt Dauerfrost UND Niederschlag. „Ski und Rodel gut“ hieße es dann wieder in den Mittelgebirgen Deutschlands.

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Februar 2024: Deutschland wird zum Regenloch

Februar
Regenloch Deutschland: Die NOAA berechnet einen viel zu nassen Februar.

Die NOAA-Prognose berechnet ebenfalls einen zu nassen Monat Februar. Das ist für ein Vorfrühlingsgefühl zwar schlecht, aber gut als Grundlage für das Wachstum der Natur im Frühling. Zu nasse Monate sind selten geworden, in Zeiten des Klimawandels. Da ist es nur günstig, wenn im Boden genug Wasser ist, um Durststrecken zu überbrücken. Extreme Trockenheit in Frühjahr und Sommer nimmt schließlich zu.

Neues Sommerklima: Aus extrem wird normal im Klimawandel

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(ctr)